Mittlerweile riesiger Wasserkopf und weit weg von alten ALDI-Werten
Arbeitsatmosphäre
Positiv hervorzuheben ist, dass viel Wert auf ein modernes und hip wirkendes Unternehmensimage gelegt wird. Besonders nach außen hin präsentiert sich die Firma sehr professionell und innovativ.
Allerdings kann die interne Atmosphäre herausfordernd sein. Es gibt immer wieder Spannungen im Team, und der Umgang mit Konflikten ist nicht immer optimal. Die Kommunikation mit den Vorgesetzten gestaltet sich teils schwierig, und das Arbeitsklima kann durch stressige oder unklare Führungsentscheidungen belastet werden. Hier gibt es auf jeden Fall Raum für Verbesserungen.
Kommunikation
Die interne Kommunikation stellt eine Herausforderung dar. Sie ist oft unstrukturiert und chaotisch, sodass es vorkommt, dass wichtige Informationen eher über externe Kanäle wie die Presse oder LinkedIn an die Mitarbeitenden gelangen. Außerdem gibt es zwischen den verschiedenen Unternehmensbereichen häufig unterschiedliche Informationen und Prioritäten, was zu Verwirrung und Ineffizienz führen kann. Hier wäre eine transparentere und zentralisierte Kommunikation wünschenswert.
Kollegenzusammenhalt
Kollegenzusammenhalt: Innerhalb der IT war der Zusammenhalt historisch gesehen immer sehr gut, und das gilt auch heute noch für viele Teams. Allerdings führt das starke Unternehmenswachstum zunehmend zu einer Silobildung, und es gibt Mitarbeiterinnen, die mit Ellenbogenmentalität vorgehen, um ihre Karriere voranzutreiben. Dennoch bleibt der Kollegenzusammenhalt insgesamt ein Pluspunkt, da es nach wie vor viele großartige Kolleginnen gibt, die ein offenes Ohr haben und einander unterstützen.
Work-Life-Balance
Es ist allgemein bekannt, dass ein Arbeitgeber wie ALDI hohe Anforderungen stellt, was in einer dynamischen und schnell wachsenden Branche zu erwarten ist. Trotz des starken Wachstums hat jedoch in einigen Bereichen und Rollen die Arbeitsbelastung weiter zugenommen. Dies erfordert von den Mitarbeitenden ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft und Flexibilität. Für diejenigen, die mit hohem Tempo arbeiten können und Herausforderungen suchen, kann das spannend sein, aber eine ausgewogene Work-Life-Balance ist nicht immer gegeben.
Vorgesetztenverhalten
Dies ist leider oft ein schmerzlicher Punkt im Arbeitsalltag. Häufig wechselnde Prioritäten und Ansichten machen es schwierig, eine klare Linie zu verfolgen, da Entscheidungen teilweise nach Tagesform zu variieren scheinen. Besonders herausfordernd ist der Widerspruch zwischen den offiziell kommunizierten Werten und der tatsächlichen Praxis im Alltag. Zudem gibt es in einigen Bereichen ein stark ausgeprägtes Micromanagement, was die Eigenverantwortung und Effizienz der Mitarbeitenden einschränken kann. Hier besteht definitiv Verbesserungspotenzial.
Besonders bei Führungskräften, die bereits lange im Unternehmen sind (sogenannten "ALDI-Eigengewächsen"), wirkt der Führungsstil oft nicht mehr zeitgemäß. Einige junge oder von extern kommende Führungskräfte versuchen zwar, modernere Ansätze einzuführen, was man auch merkt und schätzt. Allerdings wird dieser Veränderungswille häufig durch den Druck "von ganz oben" wieder gebremst, was manchmal sogar noch zu mehr Verwirrung und Frustration führt.
Interessante Aufgaben
Potenziell bietet das Unternehmen viele spannende und zukunftsorientierte Themen, die das Arbeiten interessant machen könnten. Leider werden jedoch viele operative Aufgaben an externe Dienstleister vergeben, sodass die internen Teams häufig nur noch mit der Steuerung, Budgetverwaltung und Rechnungsprüfung beschäftigt sind. Besonders in Bezug auf einige zukunftsweisende Themen herrscht oft eine gewisse Skepsis, wodurch wichtige Entscheidungen immer wieder verzögert werden. Dies kann den Gestaltungsspielraum und die Entfaltungsmöglichkeiten für interne Mitarbeitende einschränken.
Gleichberechtigung
In diesem Bereich hat sich das Unternehmen in den letzten Jahren positiv entwickelt. Besonders in der IT-Abteilung ist die Belegschaft divers aufgestellt, was eine offene und vielfältige Arbeitsatmosphäre fördert. Es gibt zunehmend Chancen für Mitarbeitende unterschiedlicher Hintergründe, und Gleichberechtigung wird spürbar gefördert. Dies ist mittlerweile ein klarer Pluspunkt des Unternehmens.
Umgang mit älteren Kollegen
Auch in diesem Bereich gibt es eine erfreuliche Entwicklung. Das Unternehmen schätzt zunehmend die Erfahrung älterer Kolleg*innen und stellt diese aktiv ein, um von ihrem Wissen und ihrer Expertise zu profitieren. Dies trägt zu einer wertvollen Mischung aus Erfahrung und frischen Ideen bei, was das Arbeitsumfeld bereichert. Der wertschätzende Umgang mit Mitarbeitenden unterschiedlicher Altersgruppen ist ein positives Signal.
Arbeitsbedingungen
Leider stellt dieser Bereich auch einen der größten Schmerzpunkte dar. Die zur Verfügung gestellten Laptops und Arbeitsplätze funktionieren oft nicht zuverlässig, was die tägliche Arbeit erheblich erschwert. Der interne Support ist aufgrund der hohen Anzahl an Geräten und der vielen neuen Kolleg*innen massiv überfordert. Es ist unverständlich, dass ein Unternehmen dieser Größe nicht bereit ist, den Mitarbeitenden adäquate Technik zur Verfügung zu stellen. Zudem sind die verfügbaren Arbeitsplätze deutlich geringer als die Anzahl der Mitarbeitenden, und durch die häufige Rotation sind viele Arbeitsplätze nicht in gutem Zustand.
Positiv hervorzuheben ist jedoch, dass die Kaffeeküchen und einige Büroflächen kürzlich im „Google-like“-Stil renoviert wurden und ansprechend aussehen. Leider zeigen sich dort bereits erste Mängel wie defekte Wasserspender und Kaffeeautomaten. Eine nachhaltige Wartung und Investition in die Arbeitsumgebung wären wünschenswert, um die Zufriedenheit und Produktivität der Mitarbeitenden zu fördern.
Gehalt/Sozialleistungen
In der Rolle als Managerin oder Teamleiterin erhält man ein insgesamt sehr gutes Gehalt, das jedoch als Flatrate strukturiert ist und Überstunden bereits inkludiert sind. Positiv hervorzuheben ist, dass das Gehalt stets pünktlich ausgezahlt wird und eine elektronische Abrechnung zur Verfügung steht, was sehr zeitgemäß ist.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass für das Gehalt auch eine hohe Leistungsbereitschaft erwartet wird. Zudem sind die zusätzlichen Benefits eher begrenzt; Firmenwagen oder besondere Ausstattungen wie iPads sind oft nur höheren Ebenen vorbehalten. Eine bemerkenswerte Veränderung ist die kürzliche Abschaffung der Möglichkeit, Elektroautos kostenlos auf dem Firmengelände zu laden, obwohl viele neue Ladepunkte aufgebaut wurden.
Image
In den letzten Jahren hat sich in diesem Bereich viel verändert. ALDI ist nicht mehr das verschlossene Unternehmen von früher. Die Bemühungen um ein modernes und offenes Erscheinungsbild sind spürbar. Dennoch gibt es, wie bereits zuvor beschrieben, einige Punkte, bei denen der Eindruck nicht immer mit der Realität übereinstimmt.
Trotz dieser Herausforderungen ist das Unternehmen auf dem richtigen Weg, insbesondere in der IT-Abteilung, wo viele neue Führungskräfte von extern hinzugekommen sind. Diese Veränderungen bringen frische Perspektiven und neue Ideen, die das Unternehmen weiter voranbringen können.
Karriere/Weiterbildung
Durch das generelle Wachstum des Unternehmens ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung. Allerdings ist die Transparenz in Bezug auf die Karrierewege nicht immer gegeben, und die Strukturen erscheinen manchmal wenig stringent. Zwischen den Managern gibt es erhebliche Unterschiede: Während einige sehr große Teams leiten und fast eigene Abteilungen haben, agieren andere als Einzelkämpfer ohne viel Verantwortung. Die Gründe für diese Unterschiede werden nicht klar kommuniziert.
Der Aufstieg zum Abteilungsleiter gestaltet sich als herausfordernd und scheint zunehmend schwieriger zu werden, da viele Mitarbeitende lediglich den Status eines Senior Managers erreichen, ohne weitere Aufstiegsmöglichkeiten. Auch innerhalb der verschiedenen IT-Bereiche sind diese Karrierewege nicht konsistent, was zu Verwirrung und Unsicherheiten führen kann.