Gibt es einen Preis für den schlechtesten Arbeitgeber des Jahres? Falls ja, wäre er hier angebracht!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Damit tue ich mich schwer. Grundsätzlich die Art der Arbeit (BGF).
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Alle Punkte, die man hier bewerten konnte bis auf den Zusammenhalt unter den Kolleginnen.
Verbesserungsvorschläge
Zu viele...
Hier ein paar: Struktur, Einarbeitung, Beantworten von Nachrichten, pünktliches Gehalt, keine Vorkasse, Schulden rechtzeitig zurückzahlen, funktionierende Bankkarten, Teamevents, Ziele setzen, regelmäßige Mitarbeitergespräche, echte Transparenz, Dankbarkeit, Vertrauen, Menschlichkeit, ...
Arbeitsatmosphäre
Ich würde behaupten, dass Arbeitsatmosphäre als eine Art Fremdwort angesehen wird. Während meines Angestelltenverhältnisses wurde sich in keinster Weise darum bemüht, dass sich die Mitarbeiterinnen wohlfühlen. Durch die verschiedenen Standorte mit 1-2 Mitarbeiterinnen läuft alles online, wodurch dies in meinen Augen noch wichtig gewesen wäre. Unter den Mitarbeiterinnen herrscht zum Glück ein gutes Verhältnis und Vertrauen, dies aber nur durch Eigeninitiative.
Kommunikation
Wie in jeder guten Beziehung ist Kommunikation der Schlüssel zum Erfolg. Dies hat man hier nur leider nicht verstanden. Für mich war es am anstrengendsten, dass auf E-Mails o.Ä. nicht oder nur spärlich geantwortet wurde. Oft wusste ich nicht mal, ob meine Nachricht überhaupt gelesen wurde. Dies betraf auch wichtige Nachrichten, wie Kundenfragen, die geklärt werden mussten oder mein Gehalt. Umgekehrt habe ich die Kommunikation von "oben" ebenfalls als katastrophal empfunden. Es wurden so gut wie keine Updates, Neuigkeiten, Ziele oder wichtige Aufträge bzw. die Umsetzung davon besprochen. Für ein paar Monate, ca. halbes Jahr, wurde alle zwei Wochen ein Teammeeting geplant. Dies hat dann aber auch irgendwann nicht mehr stattgefunden.
Kollegenzusammenhalt
Alle Kolleginnen, die in meiner Zeit angestellt waren, waren immer nett, offen und hilfsbereit. Die Kommunikation ist auf Grund der Distanz manchmal nicht einfach gewesen, aber ich hatte immer das Gefühl ehrlich sein zu können.
Work-Life-Balance
Ich konnte mir i.d.R. meine Arbeitszeit einteilen, was Vorteile hatte. Allerdings wurde meiner Erfahrung nach nicht auf die Menge und Länge der Aufträge geachtet. Arbeitsschutz wurde nicht eingehalten (Arbeitstage mit >10 h und am nächsten Tag wieder früh weiterarbeiten). Überstunden sind normal. Im Grunde musste man trotzdem immer erreichbar sein. Selbst im Urlaub.
Vorgesetztenverhalten
Ziele wurden keine gesetzt, die Erwartungshaltung war meiner Meinung aber immer hoch. Entscheidungen konnte ich oft nicht nachvollziehen, da ich oft auch nicht mit einbezogen wurde.
Gleichberechtigung
unabhängig vom Geschlecht, da bisher nur Frauen dort arbeiten hat niemand wirklich Aufstiegschancen. Ich fand, dass man als Arbeitskraft überhaupt nicht wertgeschätzt wird.
Arbeitsbedingungen
Nicht alle Mitarbeiterinnen bekommen Arbeitsmittel gestellt. Um jede Kleinigkeit bzw. Selbstverständlichkeit muss man kämpfen und mehrere Male nachhake und erinnern. Die Arbeitsmittel, die zur Verfügung stehen, sind teilweise kaputt (gesprungenes Handydisplay oder Riss im Bildschirm) oder veraltet. Um die Räumlichkeiten/Arbeitsschutz wird sich meiner Meinung nach auch Null bemüht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nein
Gehalt/Sozialleistungen
Pünktliches Gehalt? Ja, ab und zu, aber wenn dann erst am 5. des Monats. Dies ist leider so im Arbeitsvertrag festgehalten und wird auch komplett ausgenutzt. Es gab aber auch schon einige Monate, an denen das Gehalt nicht mal am 5. auf dem Konto war. Von dem Geld, dass man für Einkäufe und co. vorstrecken muss mal ganz abgesehen. Hier werden die Schulden auch mal Monate lang nicht zurückgezahlt. Hierzu findet auch keine Kommunikation statt.
Meiner Meinung und Erfahrung nach sind die Gehälter nicht zufriedenstellend. Sein Gehalt muss man verhandeln und entspricht nicht automatisch der Verantwortung, die man hat.
Tatsächlich gibt es einen 50 € Proboniogutschein im Monat und für manchen Mitarbeiterinnen ein Deutschlandticket.
Karriere/Weiterbildung
Aufstieg gibt es keinen, demnach auch keine Kriterien. Laut Vertrag bekommt man zwar 250 € für Weiterbildungen, aber der Weg dort hin wird einem nicht leicht gemacht. Es herrscht Unsicherheit, wie man überhaupt eine Fortbildung beantragt, denn eine Bestätigung wird nicht erteilt.