Top Produkte, steile Lernkurve – aber nichts für schwache Nerven!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Produkte sind wirklich hervorragend, und das, was man in kurzer Zeit lernt, ist beeindruckend. Ich würde fast sagen, dass man in einem Monat bei Keyence mehr Erfahrung sammelt als in einem Semester Studium. Besonders wertvoll sind die vielen hilfreichen Erkenntnisse, die einem ein Leben lang nützlich sein können. Deshalb ist die Firma definitiv eine Empfehlung – allerdings nur für diejenigen, die wirklich belastbar sind und bereit sind, auch mal eine private Veranstaltung für den Job zurückzustellen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Negativ sehe ich die eingefahrenen, starren Strukturen, an denen konsequent festgehalten wird. Manchmal bedeutet mehr Input nicht automatisch mehr Output – gezielteres, kundenorientierteres Handeln könnte in vielen Fällen effektiver sein.
Verbesserungsvorschläge
Was mir meine Kunden in meiner Zeit mit auf den Weg gegeben haben: Bitte ruft nicht viermal pro Woche beim gleichen Kunden an. Versucht nicht um jeden Preis, einen Termin zu erzwingen, nur damit irgendwelche Zielvorgaben erfüllt werden. Ein weniger aufdringlicher Ansatz würde oft besser ankommen und langfristig für eine bessere Kundenbeziehung sorgen.Und versucht, etwas mitarbeiterfreundlicher zu sein, damit der Ansprechpartner beim Kunden nicht alle fünf Monate wechselt. Manche Kunden machen sich bereits einen Spaß daraus und sammeln die Visitenkarten der ständig wechselnden Keyence-Vertriebler. Eine stabilere Kundenbetreuung würde langfristig sicher für mehr Vertrauen und bessere Geschäftsbeziehungen sorgen.
Arbeitsatmosphäre
In meinem Team – besonders während der Anfangszeit – war die Stimmung wirklich gut. Das lag vor allem daran, dass ich dort großartige Menschen kennengelernt habe, mit denen ich bis heute privat in Kontakt stehe.
Kommunikation
Die Kommunikation ist insgesamt gut. Es gibt für nahezu alles einen Ansprechpartner, der schnell und zuverlässig reagiert. Informationen werden klar und direkt vermittelt, was den Arbeitsalltag deutlich erleichtert.
Kollegenzusammenhalt
In meinem Team war der Zusammenhalt großartig. Ich habe viele wertvolle Tipps von meinen Kollegen und besonders von meinem Vorgesetzten bekommen, die mir nicht nur im Job, sondern auch privat sehr weitergeholfen haben.
Work-Life-Balance
Work-Life-Balance ist bei Keyence eher ein belächeltes Wort. Besonders in den ersten Monaten kann man sich von diesem Gedanken verabschieden, und wer wirklich hoch hinaus will, wird auch langfristig Abstriche machen müssen. Allerdings wird es mit der Zeit besser, sobald man für sich einen passenden Rhythmus gefunden hat.
Vorgesetztenverhalten
Sie versuchen Ihr bestes aber haben nur wenig Spielraum da es ein Stufensystem gibt und alles von Weit oben entschieden wird.
Interessante Aufgaben
Für Technikbegeisterte ist Keyence ein echtes Highlight! Man erhält spannende Einblicke in unterschiedlichste Unternehmen, sieht faszinierende Prozesse und innovative Applikationen hautnah. Die Abwechslung ist enorm, und oft gibt es beeindruckende Technologien zu entdecken, die wirklich begeistern.
Gleichberechtigung
Das klare Stufensystem ist allgegenwärtig. Sobald jemand mit einer höheren Stufe den Raum betritt, hat er automatisch die Oberhand – die Hierarchie ist deutlich spürbar.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen gibt es kaum, ebenso wie Mitarbeiter, die zuvor in anderen Unternehmen umfangreiche Berufserfahrung gesammelt haben. Das ist schade, denn dadurch gehen wertvolle Erfahrungswerte verloren, die das Team bereichern könnten.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind top – die Laptops, die wir bekommen haben, waren leistungsstark, und auch die gesamte Ausstattung ist modern. Die Bürogebäude sind ebenfalls auf einem hohen Standard.
Einziger Wermutstropfen: Keiner von uns hat, wie anfangs beworben, einen BMW erhalten, sondern stattdessen einen VW. Das sorgte gerade bei uns neuen Mitarbeitern für großen Unmut. Versteht mich nicht falsch – der VW war ein wirklich gutes Auto. Aber wenn man monatelang auf einen neuen BMW hinfiebert und dann einen VW bekommt, fühlt man sich schon etwas vor den Kopf gestoßen. Die neuen angehenden Vertriebler werden dieses Gefühl sicher nachvollziehen können.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ich kann nur sagen, dass es viele unnötige Autofahrten gibt. Einige Kollegen hatten bereits nach drei Monaten über 16.000 Kilometer auf ihrem neuen Dienstwagen – ein klarer Hinweis auf teils ineffiziente Einsatzplanung.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist in Ordnung. Auf den ersten Blick klingt das beworbene Gehalt gerade für Uni-Absolventen sehr attraktiv. Rechnet man es jedoch auf die tatsächliche Arbeitszeit herunter, relativiert sich dieser Eindruck schnell. Besonders in den ersten Monaten sind 40-Stunden-Wochen kaum realistisch – nicht einmal annähernd. Mit der Zeit verbessert sich die Situation jedoch: Der Arbeitsaufwand nimmt ab, während das Gehalt steigt.
Image
Bei Kunden stößt man auf gemischte Reaktionen. Rund 80 % loben die Produkte – und das zurecht, denn sie sind wirklich hochwertig. Allerdings empfinden viele den Preis als hoch, und die aufdringliche Art des Unternehmens sorgt nicht selten für Verstimmung bei den Kunden.
Karriere/Weiterbildung
Wenn die Zahlen stimmen, das Team harmoniert und man sich vor allem mit den Vorgesetzten (Stufensystem) gut versteht, steht einem raketenhaften Aufstieg nichts im Weg. Allerdings sollte man realistisch bleiben: Bei der hohen Mitarbeiterzahl wird nicht jeder nach ein paar Jahren automatisch die nächste Stufe erreichen.