Wer große Herausforderungen sucht, ist hier genau richtig
Gut am Arbeitgeber finde ich
sehr gut sind die verschiedenen Teilzeitmodelle, dass es keine Gruppenleitungen gibt, die Häuser ihr eigenes individuelles Konzept haben dürfen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die geringe Wertschätzung für das pädagogische Personal und die Arbeit die diese leisten finde ich sehr traurig. Eigentlich sollten wir die wichtigsten und am meisten geschätzten Mitarbeiter sein, denn wir betreuen die Kinder um die es ja schließlich geht.
Dass die Aufnahme der Kinder bzw. die Zusammensetzung der Gruppen in der Geschäftsstelle extern ohne päd. Hintergrund oder die Kinder und Gruppen zu kennen festgelegt wird finde ich eine ganz schlechte Methode. Da sind schon Zusammensetzungen zustande gekommen die eine pädagogische Hausleitung vor Ort nie verantwortet hätte und dann die Mitarbeiter ausbaden mussten. Das sollte dort entschieden werden wo die Kinder dann viele Jahre betreut werden und nicht in einem Büro fernab vom Geschehen.
Verbesserungsvorschläge
Wenn es schon so schwer ist gutes Personal zu finden und das weiß man ja nun inzwischen, dann würde ich vorschlagen die Kinder erst aufzunehmen wenn unterschriebene Arbeitsverträge vorliegen. Zu wissen dass auch im nächsten Kitajahr alle Gruppen mit Kindern voll belegt sind obwohl kein Personal in Sicht ist und wieder ein Flickenteppich aus hin und her geschobenen Kollegen das volle Haus am Laufen halten muss und wieder alle Kolleginnen an den Rand ihrer Kräfte gebracht werden ist demotivierend und macht krank. Wertschätzung erreicht man dadurch dass man sich bemüht gute Arbeitsbedingungen zu schaffen. Im pädagogischen Bereich braucht es nicht nur Hände die zupacken sondern ganz viel Herz und Emotionalität. Glueckliche Kinder bekommt man nur wenn die die sich um sie kümmern auch freudigen Herzens sind. Überarbeitete Erzieher am die Rande des Ertragbaren arbeiten können das nicht.
Arbeitsatmosphäre
Man muss wirklich zusammenhalten. Dann entsteht eine Atmosphäre die auf der einen Seite gut tut weil man sich als Gemeinschaft versteht die füreinander da ist. Allerdings kann man es sich kaum leisten auszufallen weil das Personal derartig knapp kalkuliert ist, dass man seinen lieben Kolleginnen gegenüber dann ein schlechtes Gewissen hat. Denn der Arbeitsanfall ist "voll" besetzt schon kaum zu meistern und wenn dann noch jemand fehlt kann man von guter pädagogischer Qualität absolut gar nicht mehr sprechen.
Kommunikation
Im Team ist die Verständigung richtig gut. Zur Hausleitung meistens auch. Mit der Chefetage die sich leider nur sehr wenige Gedanken über Pädagogik macht bzw. einfach davon nichts versteht, gestaltet sich die Kommunikation über Arbeitsbedingungen oder über Bedürfnisse der Kinder und die daraus entstehenden Notwendigkeiten echt sehr schwierig.
Kollegenzusammenhalt
Not schweißt zusammen. Und die Not war in den letzten Jahren groß. Wer trotzdem geblieben ist fühlt sich seinen Kollegen gegenüber familiär verbunden und so steht man sich dann auch gegenüber.
Work-Life-Balance
Das Kinderland ermöglicht Teilzeit. Allerdings sollte / muss man wegen der knappen Personaldecke flexibel einsetzbar sein.
Vorgesetztenverhalten
Im Haus top! Aber in der Geschäftsstelle sind pädagogische Belange oder Bedürfnisse nicht gern wahrgenommen und werden abgewiegelt. Unterstützung der pädagogischen Teams sieht anders aus. Dabei sind die Pädagogen die Basis des Unternehmens und sollten weit mehr Wertschätzung erfahren.
Interessante Aufgaben
Ja die Aufgaben kann man als interessant, herausfordernd und kräftezehrend beschreiben. Volle Gruppen und zu wenig Personal. Wer da noch gute zielführende Arbeit machen will der muss weit mehr leisten als wo anders. Besonders Corona hat die Kinder und die Familien sehr verändert. Sie haben deutlich höhere Ansprüche und benötigen weit mehr Betreuung als zuvor. Auffälligkeiten haben sich entwickelt die fachlich kompetent aufgefangen werden müssen, was sehr intensiver Elternarbeit und individueller Intervention in der Gruppe bedarf. Wenn dann das Fachpersonal fehlt, weil mit ungelernten Hilfskräften gepuffert wird, kann einfach nicht das geleistet werden was die Pädagogen aber gern tun würden. Es ist keine gute Idee die Gruppen zu füllen ohne die nötigen Pädagogen dafür zu haben. Die Qualität leidet, die Mitarbeiter werden überfordert und werden unzufrieden mit ihrer Arbeit, für die Kinder bedeutet es nicht das Beste was sie eigentlich bräuchten und die Familien bekommen nicht die Unterstützung die nötig wäre.
Arbeitsbedingungen
Die wichtigste Bedingung für gute Arbeit in der Kita ist das Personal und genau an dieser Stelle wird wenig Wert darauf gelegt die Gruppen gut mit kompetenten Fachkräften zu besetzten.
Gehalt/Sozialleistungen
Tarif und eine gute vom Träger unterstützte Möglichkeit der Altersvorsorge.
Image
Bei Pädagogen ist aus genannten Gründen das Image eher schlecht, weswegen sich nicht viele für eine Bewerbung interessieren. Einigen Eltern ist die Qualität der Pädagogik nicht so wichtig oder dass genügend professionelles Personal die Kinder betreut und fördert, da dürfte das Image besser sein.