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Die besten Kollegen können es nicht retten wenn der AG nicht das Wohl der Kinder sondern Zahlen und Profit favorisiert

2,2
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr für dieses Unternehmen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Es gibt viele Kollegen die eine gute Einstellung haben und das Beste für die Kinder wollen. Auch die Unterstützung durch eine Fachberaterin, die sich auch nicht scheut direkt vor Ort zu helfen und im wahrsten Sinne des Wortes auch mit "anzupacken" fand ich ganz bemerkenswert und herausstechend positiv.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

volle Gruppen auch wenn klar ist, dass das Personal fehlt, dazu ständig neue Häuser eröffnen obwohl schon im Altbestand der Mangel an der Tagesordnung ist, wenig pädagogische Kompetenz an der Spitze, fehlende Wertschätzung für gute Pädagogen, geringe Ausstattung, kaum bis keine Unterstützung bei Kindern die eigentlich nicht regulär und schon gar nicht bei dem bestehenden Mangel betreut werden können (und gefördert schon gar nicht)
Es zählt dass die Gruppen voll sind und die Kinder möglichst den ganzen Tag eingebucht sind. Gruppenzusammensetzung oder pädagogische Sinnhaftigkeit spielt überhaupt keine Rolle und wird auch nicht vom pädagogischen Personal mit entschieden.

Verbesserungsvorschläge

Ich weiß dass es eine Herausforderung ist, in den Zeiten von mangelnden guten Personal die pädagogische Betreuung der Kinder zu berücksichtigen, dennoch sollte man dies nicht einfach so außen vor lassen. Es geht hier um die Zukunft der Kinder. Krippe und Kindergarten leisten einen sehr wichtigen Beitrag um sie auf ihrem Weg zu stabilen Persönlichkeiten zu unterstützen. Hierfür braucht es engagiertes, kompetentes pädagogisch qualifiziertes Personal in guter Besetzung und nicht die Maxime "sauber, sicher, satt" Leider ist dies aber oft das vorrangige Ziel. Hier könnte schon helfen nur diese Gruppen mit Kindern zu belegen in denen auch ein sicherer Personalschlüssel der aus Fachkräften mit sprachlichen Fähigkeiten besteht, sicher ist.

Arbeitsatmosphäre

Für den Arbeitgeber selbst hätte ich nur einen Stern vergeben. Doch wie so oft in Kindergarten und Co trifft man auf Menschen die einfach das Herz am richtigen Fleck haben und es einen auch schwer machen zu gehen wenn auch die Umstände dies nötig machen. Allerdings leidet auch das beste Team wenn eine Krise nach der nächsten bewältigt werden muss, ohne dass von Seiten des AG auch nur echtes Interesse oder gar Verständnis kommt.

Kommunikation

Man könnte immer mehr miteinander sprechen, dann gäbe es auch weniger Missverständnisse, doch Zeit für Gespräche mit Kollegen ist im Alltag von Erzieherinnen nicht vorgesehen und auch nur sehr selten möglich. In Zeiten von Personalmangel bleiben einem an so manchen Tag die Gespräche mit den Kindern und das Selbstgespräch, wenn man sich fragt warum man sich das antut.

Kollegenzusammenhalt

Erzieher sind bekannt für gute soziale Kompetenzen, doch wenn die Nerven blank liegen muss jeder für sich schauen wie er noch über die Runden kommt.

Work-Life-Balance

Möchte man in seinem Beruf als Pädagogin beim Kinderland arbeiten und ihn in seiner Definition auch ernst nehmen, macht man viele Vor- und Nachbereitungen zu Hause, besorgt Material auf eigene Kosten und ärgert sich dann wenn man nicht so arbeiten kann wie es geplant war, weil so wenig Personal vorhanden ist, dass man sobald Krankenstand herrscht auch gern allein in seiner Gruppe ist und dann noch Überstunden macht.
Prinzipiell muss man auch immer damit rechnen als Springkraft für andere Häuser eingesetzt zu werden.

Vorgesetztenverhalten

Ich hatte Glück mit meiner Hausleitung, muss allerdings sagen dass ich das Arbeitspensum was von den Leitungen erwartet wird happig finde. Dass da vielleicht auch Dinge im Stress daneben gehen wundert nicht.

Interessante Aufgaben

Leider stellte sich die Arbeitsrealität im Endeffekt anders heraus als sie beim Vorstellungsgespräch versprochen wurde. Viel ist einfach Alltagsbewältigung und Beaufsichtigung. Zeit für wirklich erfüllende pädagogische Projekte muss man sich erkämpfen oder meist geht es auch einfach nicht. Unter dem Licht von zu wenig kompetenten Personal und geringen zeitlichen Ressourcen gestaltet sich auch die Elternarbeit, die in meinen Augen einen wesentlich höheren Stellenwert haben müsste als sehr schwierig.

Gleichberechtigung

Es herrscht eine klare Hierarchie. In den Gruppen selbst sind die Kollegen aber gleichgestellt.

Umgang mit älteren Kollegen

Ganz ehrlich könnte ich persönlich mir bei dieser enormen Stressbelastung und teils auch körperlicher Herausforderung nicht vorstellen beim KL alt zu werden. Als ich ganz junge Erzieherin war, da haben die älteren Kollegen die Aufgaben bekommen die nicht so anstrengend waren und die Jungen haben es ausgeglichen. Das funktioniert heute nicht mehr. Egal ob alt oder gehandicapt man muss immer damit rechnen den gesamten Arbeitsumfang allein zu bewältigen und selbstverständlich auch die Verantwortung zu übernehmen.

Arbeitsbedingungen

Teilweise kommen die schlechten Bedingen von der allgemeinen Situation, zu viele Kinder für zu wenige Plätze, unqualifiziertes Personal, fehlendes Fachpersonal, keine Gelder für Material oder gute Ausstattung usw. das liegt an der Politik. Das Kinderland als Träger versucht aber nicht diese Defizite auszugleichen. Ich hatte stets das Gefühl es geht nur um die Zahlen, damit der Geldzuwachs stimmt und nicht um pädagogische Qualität. Unter allen erdenklichen Umständen müssen die Gruppen offen bleiben, Personal wird hin und her geschoben, Kinder werden von völlig fremden Mitarbeiterinnen betreut und sobald Eltern in Poing in der Geschäftsstelle anrufen und dort Stress machen bekommen sie was immer sie fordern. Oft haben die Mitarbeiter vor Ort nichts zu sagen, finden kein Gehör oder bekommen gar Unterstützung.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Wie mit den Mitarbeitern umgegangen wird ist nicht sehr Sozial. Wertschätzung bekommt man nicht entgegengebracht, ebenso wenig Motivation oder Anerkennung. Einen besonders ökologischen Gedanken sehe ich beim Kinderland nicht.

Gehalt/Sozialleistungen

Es wird ganz regulär nach Tarif vergütet ohne darüberhinausgehende Zusatzleistungen.

Image

Leider hatte ich mich bevor ich beim Kinderland angefangen habe, nicht besser über die Firmenpolitik und die Personalpolitik informiert und den schönen Worten geglaubt. Das war ein Fehler.

Karriere/Weiterbildung

Prinzipiell kann man schon Karriere machen wen man Hausleitung werden möchte. Besonders erstrebenswert erscheint mir diese Perspektive in Anbetracht der Doppelbelastung und geringer Unterstützung aber nicht. Weiterbildungen werden intern angeboten.

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