Viel Work, wenig Life
Gut am Arbeitgeber finde ich
Wie ich gehört habe, wurden seit meinem Ausstieg die Öffnungszeiten verkürzt und ein Weihnachtsgeld eingeführt. Der Wille zur Besserung scheint also grundsätzlich vorhanden zu sein. Außerdem ist der Beruf der/des Tierbestatter/in wirklich sehr erfüllend.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ich habe mich leider total ausgebeutet gefühlt, nicht nur wegen des niedrigen Gehalts, sondern auch, weil sehr gute Leistungen nicht angemessen gewürdigt wurden, zumindest meiner Meinung nach. Auch die scharfen Kontrollen in den Filialen haben eine unangenehme Atmosphäre geschaffen und unnötig Angst unter den MitarbeiterInnen geschürt.
Verbesserungsvorschläge
Bei einem wachsenden Unternehmen MÜSSEN die Bedingungen für MitarbeiterInnen spürbar mitwachsen! Schaffung eines Tarifvertrages, Anpassung der Gehälter, bessere Benefits. Auch die Kritikkultur sollte dringend überdacht werden.
Arbeitsatmosphäre
Es wurde wenig gelobt und nie vertraut. Kontrolle erfolgte jederzeit durch unangekündigte Filialbesuche. Ständig Gemecker und teilweise unkonstruktive Kritik. Ich musste sogar unterschreiben, dass ich mit meinen KollegInnen nicht über mein Gehalt sprechen darf.
Kommunikation
Modernes Ticket-System, Chatgruppen, E-Mail, Diensthandys, regelmäßige Meetings. Leider gingen oft wichtige Infomationen durch die Vielzahl der unterschiedlichen Kanäle unter und in akuten Fällen war es manchmal schwierig, eine zuständige Person ausfindig zu machen.
Kollegenzusammenhalt
In meiner Filiale sehr gut.
Work-Life-Balance
Urlaub wurde erst 4 Wochen vor Antritt genehmigt und nie länger als 2 Wochen am Stück. Schichtarbeit zwischen 8-22 Uhr (2022). Jedes 3. Wochenende Rufbereitschaft + Feiertage.
Vorgesetztenverhalten
In meinem Fall leider echt mies. Micromanagement vom Feinsten und viele unberechtigte Generalverdächtigungen. Neigte zu Wutausbrüchen in Gruppenchats.
Interessante Aufgaben
Einteilung der Termine und Schichten wurden unter den KollegInnen in der Filiale selbst ausgemacht. Arbeitsbelastung war leider trotzdem oder gerade deswegen oft nicht ausgewogen.
Gleichberechtigung
Überwiegend weibliche MitarbeiterInnen, trotzdem steigt der Anteil der Männlichen mit der Ranghöhe. Kein Tarifvertrag.
Umgang mit älteren Kollegen
MitarbeiterInnen jeden Alters waren willkommen, allerdings mangelte es meiner Meinung nach an Wertschätzung und Förderung für langdienende FilialmitarbeierInnen.
Arbeitsbedingungen
Moderne Dienstwagen und Diensthandys. Die Büro- und Hygieneraumausstattung allerdings Katastrophe. Viel zu wenig Platz, unmodern und unpraktische "Übergangslösungen". Räumlichkeiten waren schlicht ungeeignet zur Bewältigung der täglichen Aufgaben. Keine kostenlosen Getränke oder Parkplätze.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Man wurde ständig angehalten, sparsam mit den Ressourcen umzugehen, allerdings nur dann, wenn es die Firma ansonsten mehr Geld kostet. Bei der Ausstattung in den Krematorien wurde aber auf moderne, umweltschonende Technik geachtet.
Gehalt/Sozialleistungen
Völlig unangemessen, ein paar Cent über dem Mindestlohn. Kein Urlaubs- oder Weihnachtsgeld.
Image
Das Image nach außen ist wirklich sehr gut, dafür ziehen alle an einem Strang. Intern brodelt es allerdings, vor allem in den Filialen und Krematorien.
Karriere/Weiterbildung
Bei sehr guten Leistungen bekommt man schnell die Aussicht auf eine "Beförderung", tatsächlich sind in den Führungspositionen ausschließlich eigene MitarbeiterInnen. Allerdings waren auch dort die allgemeinen Arbeitsbedingungen und Gehälter nicht verlockend.