Lieber Investionen in Steine als in Köpfe.... Gewinne, Gewinne, Gewinne auf dem Rücken von Mitarbeitern und Patienten
Gut am Arbeitgeber finde ich
Standorte, viele Fachabteilung mit hohem Niveau, viele nette Kollegen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Personalpolitik, Management, Strukturen, Manipulationen, der Patient steht nicht im Mittelpunkt! Sparfuchsprogramm aller erster Klasse auf Kosten von Personal, Qualität und Patienten.
Verbesserungsvorschläge
Was nützt einem der schönste Neubau, wenn keiner mehr drin arbeitet! Die Personalflucht ist ein Zeichen! Die Kollegen wechseln nicht, weil sie faul sind und keinen Bock haben auf so viel Arbeit, sondern weil man es einfach nicht mehr aushält oder andere Arbeitgeber deutlich mehr Wertschätzung, Gehalt und Work-Life-Balance bieten.
So lange die Gleichgültigkeit über dieses Thema anhält, wird der Titanic-Charakter erhalten bleiben.
Der Hauptgrund unseres Tuns: der Patient und seine Gesundheit, der darf niemals ins Hintertreffen kommen!
Arbeitsatmosphäre
Personaltechnisch sich auf der Titanic zu befinden, macht halt nicht glücklich. Die obere Führungsebene baut sich aus, personelle Umstrukturierungen, um es mal höflich zu formulieren, sind zum Teil nicht begreifbar, während das Personal an der Basis sich gerade wie Leonardo DiCaprio an einer Eisscholle festhält.
Kommunikation
Großes Thema, schlecht in Kürze aufzuführen.
Natürlich gibt es überwiegend das nette, höfliche Miteinander, so wie man es erwarten sollte.
Ob am Telefon oder bei direkten Kontakten, Begrüßung und freundliche Worte sind größtenteils selbstverständlich in sämtlichen Fachdisziplinen und Herachien.
Aber: Kraftausdrücke, Schreierei, Unhöflichkeit bis hin zu Lügen und massiven Druck waren nicht selten an der Tagesordnung in meinem ehemaligen Arbeitsbereich.
Kollegenzusammenhalt
Viele Kollegen sind seit vielen Jahren dort, es herrschte unter den Abteilungen in der Regel immer ein sehr nettes Verhältnis, aber alle kommen an ihre Grenzen und das merkt man auch deutlich im Zusammenhalt. Viele versuchen einfach nur noch irgendwie den Tag zu überstehen. Es ist zum Teil gar nicht mehr möglich, anderen Abteilungen auszuhelfen. Kollegen wirken gestresst, manche erzählen, dass sie schon vor dem Dienst anfangen zu weinen, weil sie nicht wissen,wie sie die Arbeit schaffen sollen.
In meiner ehemaligen Abteilung herrscht ein sehr gutes Miteinander, dennoch hätte man mehr erreichen können, wenn alle zusammen gehalten hätten und sich nicht so viele ihre Lücken gesucht hätten. Auf dem Rücken der anderen würde das aber toleriert.
Work-Life-Balance
Wenn man 2 Tage zum Erholen braucht, damit man wieder einigermaßen klar kommt nach einer Dienstwoche, dann hält sich die Balance sehr im Ungleichgewicht. Einspringen wegen hoher Krankenstände bzw. allgemeinem Personalmangel tragen dem auch nicht positiv zu.
Sehr hohe Belastung in Bereitschaftsdiensten.
Spontan Urlaub oder freie Tage zu bekommen ( trotz hoher Überstundenanzahl ) ist schwer bis unmöglich, da immer auf Kante geplant ist. Erst wenn die Ampel des Stundenkontos auf dunkelrot steht, werden die Mitarbeiter zwangsweise ins Überstundenfrei geschickt. Selbstbestimmung ist da aber nicht mit eingeplant.
Vorgesetztenverhalten
Der Fisch stinkt vom Kopf!
Es geht nur um Gewinnoptimierung und Zahlen, der Druck von oben ist enorm und setzt nach unten natürlich pyramidenförmig fort.
Kritik und Verweigerung werden zur Grundlage für Mobbing.
Wertschätzung, Lob, Anerkennung von Leistungen: Fehlanzeige!
Dementsprechend demotiviert sind die Abteilungen, was sich in Kündigungen und erhöhtem Krankenstand wiederspiegelt. Und das schlimmste ist: alles bekannt und es wird weiter weggeschaut und scheinbar die Zügel noch mehr angezogen.
Bei Überlastungsanzeigen gibt es Gespräche. Sehr beeindruckend! Aber nicht, um Lösungen zu suchen....
Interessante Aufgaben
Viele Fachbereiche, zum Teil moderne Ausstattung.
Arbeitsbedingungen
Chronische Unterbesetzung des Pflegepersonals, bzw. haarsträubende Dienstzusammensetzungen.
Auf großen Stationen ist zum Teil nur noch eine ex. Pflegekraft, unterstützt von Pflegeschülern und ev. Pflegeassistenten.
Strukturell sehr unterschiedliche Abteilungen und Stationen. Von modern im Neubau bis kurz vor Abriss im Altbau. Dort gibt es tatsächlich noch Stationen mit Badezimmern auf dem Flur für über 30 Patienten. Die Unterschiede sind sehr groß. Es gibt hochmoderne Abteilungen und bei anderen denkt man, man sei im Jahre 1970. Dementsprechend unterschiedlich sind auch die Arbeitsbelastungen.
Bereitschaftsdienstzimmer sind zum Teil auf alten Station in alten Krankenzimmern, mit genau diesem Charakter ohne eigenen Bad und zwischen laufendem Betrieb.
Gehalt/Sozialleistungen
Selbst mit ausgeprägten Berufserfahrung, wird man bei Neueinstieg schlecht eingestuft und es ist ein Kampf um das Gehalt. Die Wertschätzung eines erfahrenen Mitarbeiters fängt halt beim Gehalt an.
Positiv ist die Zusatzrente, die diesen Arbeitgeber aber nicht besonders macht, denn es ist in den meisten Kliniken etabliert.
Image
Wo man hinhört, nur schlechte Kritiken. Von der Patientenversorgung, Umgang, Essen, Räumlichkeiten.
Ich konnte mich mit diesem Arbeitgeber nicht mehr identifizieren.
Es wird gespart an allen Ecken und Enden, was sich in vielen Bereichen bemerkbar macht.
In Lippe halt die einzige Akutklinik und für viele Menschen die nächste Möglichkeit. Aber das Klinikum sollte sich nicht auf dieser Sicherheit ausruhen. Neueste Einschränkungen bei der Essensversorgung, sind eigentlich nur noch erbärmlich. Die Qualität war eh nie die beste, aber jetzt nicht mal mehr großartig die Auswahl zu haben, dass es mittlerweile desaströs. Da hat wohl ein ganz cleverer Sparfuchs zugeschlagen!
Karriere/Weiterbildung
Es gibt Möglichkeiten zur Weiterbildung und Fachausbildungen am Haus. Zum Teil mit Wartezeit und qualitativ unterschiedlichenm Niveau. Eigenes Fortbildungszentrum.
Personalmangel macht Fortbildung schwierig.