Meinung einer langjährigen Mitarbeiterin, vom Klinikverbund Allgäu, in der Pflege.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Mittlerweile habe ich keine positiven Aspekte mehr.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Siehe oben bei den Verbesserungsvorschlägen.
Verbesserungsvorschläge
Schätzt mehr die Mitarbeiter die den Klinikverbund Jahrelang unterstützen und das System am Laufen halten. Nur weil viele Menschen eingestellt werden, die trotz "Sprachkurs" kein Wort verstehen, heißt dies nicht dass die Qualität und die Pflege transparenter wird. Auch einen Personalmangel kann man hiermit nicht bekämpfen, sondern hat als Fazit mehr Arbeit.
Sobald ein Bindemitglied eines Teams die Station verlässt, wird dies einen weiteren Rattenschwanz ziehen und keiner bleibt mehr freiwillig.
Arbeitsatmosphäre
Aufgrund der vielen Zuwanderer ist eine angenehme Atmosphäre durchaus getrübt. Vieles muss nachgearbeitet werden, somit ist das Problem mit dem Personalmangel nur weiter verlagert worden. Eine weitere Arbeitsbeschaffungsmethode und keine Lösung. Sehr Schade.
Kommunikation
Kommunikation oft zwischen Pflegekräften (Ob Übergabe oder generelle Weitergabe) nicht gegeben, da kein deutsch mehr gesprochen wird.
Auch von Vorgesetzten hört man öfter, dass wir uns auf englisch verständigen sollen. Dies sollte keinesfalls Ziel in einem Allgäuer Krankenhaus sein. Auch reden Ärzte über anstehende Untersuchungen oder OP's / Entlassungen nicht mit den Pflegekräften. Täglich darf man seine Informationen zusammensuchen und mindestens 20mal Telefonieren.
Kollegenzusammenhalt
Ein Kollegenzusammenhalt ist gegeben, dennoch bemerkt man eine deutliche Gruppenbildung.
Work-Life-Balance
Als 100% Kraft, gibt es keine Möglichkeit an seinen freien Tagen noch Unternehmungen zu tätigen. Nach 9 Diensten und einem Tag frei wird lediglich der Haushalt nachgearbeitet.
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetzte lassen sich entweder nicht blicken oder nehmen Anliegen nicht ernst und winken diese von sich ab. Wertschätzung bleibt auf der Strecke.
Auch "Überlastungsanzeigen" werden nicht ernst genommen und wenn, dann sollen diese "umformuliert" werden, da dies ein schlechtes Bild werfen würde. Wenn eine Überlastungsanzeige geschrieben wird, ist mir egal, welches Bild diese wirft sondern spiegelt die aktuell nicht tragbare Situation wider.
Interessante Aufgaben
Nichts einzuwenden.
Gleichberechtigung
Ausländische Kräfte werden oft bevorzugt. Meist hängt dies schon mit Kleinigkeiten zusammen.
Obwohl man auch von diesen den Bereich übernimmt, meist im Nachtdienst und somit doppelte Arbeit hat, bekommt man kein Dankeschön. Dies wird nicht einmal gesehen. Sollte man allerdings nicht eingreifen, wird man als unkollegial bezeichnet.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden geschätzt und halten das Team zusammen.
Arbeitsbedingungen
Katastrophal.
Langsame PC's, nicht Patientenfreundliche Ausstattung (Besonders in neu angebauten Gebäuden, bei welchem nicht einmal der Toilettenstuhl über die Toilette geschoben werden kann). Zu wenig Wertschätzung und gleichzeitig zu viel Forderung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
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Gehalt/Sozialleistungen
Man verdient als Gesundheits- und Krankenpfleger nicht schlecht, nur bei weitem zu wenig für das was man tut.
Die psychische Belastung ist weiter gestiegen und auch der Pflegeaufwand wird nicht einfacher. Durch die Inflation ist ein Leben nicht mehr möglich, lediglich ein Überleben.
Image
Bis vor ein paar Jahren gab es weniger negative Rückmeldungen. Mittlerweile hört man an jeder Ecke nur Unzufriedenheit.
Versprechungen bleiben auch leere Versprechungen.
Karriere/Weiterbildung
Es wird zwar gefragt aber oft Weiterbildungen angeboten, die nicht in der Interesse des Mitarbeiters liegen.