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KNDS
Bewertung

Man arbeitet stets unter potentieller Gefahr für Leib und Leben am Büroarbeitsplatz

1,1
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei KNDS in München gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

In der aktuellen politischen Lage (es wird aufgerüstet) ist es ein sicherer Arbeitsplatz.
Für Nostalgiker und Menschen, die Angst vor Veränderung haben: Eine Arbeitsatmosphäre wie in den 1970er Jahren (inklusive der unsanierten Gebäude und der Arbeitsatmosphäre aus dieser Zeit).

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wo ich hier anfangen soll. Generell lässt sich aber sagen: „Arbeiten wie in den 1970er Jahren“. Diese Aussage bezieht sich auf die hoffnungslos maroden Gebäude, die veraltete Infrastruktur, die Denkweise der Führungskräfte, die Stundenschreibung (möglichst viele Überstunden sind erwünscht, unabhängig ob nur anwesend oder tatsächlich produktiv arbeitend – Hauptsache man sitzt vor dem Bildschirm seine Zeit ab) und der vorherrschende Umgangston gegenüber den Mitarbeitern. Ich erläutere meine Kritik in den folgenden Punkten genauer.

Verbesserungsvorschläge

Mein wichtigster Verbesserungsvorschlag ist überall anders Standard: Schafft Büroarbeitsplätze, an denen die Leute keiner potentiellen Gesundheitsgefährdung ausgesetzt sind (siehe Punkt Arbeitsbedingungen). Sucht euch neue, moderne und vor allem nicht potentiell einsturzgefährdete und asbestfreie Büros!

Der nächste Vorschlag wäre das Konsultieren einer externen, strategischen Unternehmensberatung, welche euch in das Jahr 2025 holt und euch in Grundelementen wie zeitgemäßer Mitarbeiterführung, wirtschaftlichem Denken und Unternehmenskultur des 21. Jahrhunderts unter die Arme greift (auch wenn ich sonst von strategischen Unternehmensberatungen wenig halte, aber KNDS braucht diese wirklich dringend). Die Milchmädchenrechnung, die KNDS hier bis jetzt anwendet (neue, junge Mitarbeiter sollen neues Wissen in das Unternehmen bringen) geht hier nicht auf, weil ihr kein echtes Interesse an Verbesserung habt und ihr von den aktuellen Arbeitsweisen nicht abkommen wollt. Junge Kollegen kündigen daher sehr oft bereits in der Probezeit. Da nutzt auch keine neue HR Kampagne.

Da der Standort aus den 60er Jahren stammt, müsste er dringend saniert werden. Dies ist über die letzten Jahre hinweg nicht geschehen. Selbst die inzwischen abgespaltene KraussMaffei Technologies hielt den Firmensitz für ihre Mitarbeiter nicht mehr zumutbar und baute einen komplett neuen Standort für ihre Mitarbeiter. Nehmt euch daran ein Beispiel, an Geld dafür mangelt es sicher nicht.

Das für Kununu Zuständige HR Team möge bitte nicht nur mit belanglosen Phrasen und Rechtfertigungen hier antworten, sondern die des Öfteren genannten Probleme ernst nehmen und mit konkret ergriffen Maßnahmen zur Behebung dieser antworten.

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsatmosphäre ist geprägt von Verschlossenheit und Mikro Management. Ein Austausch mit anderen Teams ist kaum möglich und auch nicht erwünscht. Selbstverständlichkeiten wie kostenloser Kaffee, Sportangebote, Mitarbeiter Events oder einfach nur Dinge, die das Wohlbefinden der Mitarbeiter erhöhen, sucht man hier vergeblich. Auch soziale Austauschorte wie beispielsweise Barista Bar (in Firmen dieser Größenordnung durchaus üblich) oder einfach einladende Orte oder zeitgemäße Meeting Räume sind nicht vorhanden und auch nicht gewünscht. Hierzu passt die veraltete, streng hierarchische militärische Unternehmenskultur.

Kommunikation

Die einzige Informationsquelle ist der Flurfunk. Offizielle Statements, egal wozu, gibt es von den Vorgesetzten eigentlich nie. Mitarbeiterveranstaltungen (die normalerweise zum Standard gehören) wie Town Halls sucht man hier vergeblich.

Kollegenzusammenhalt

Kommt auf die jeweiligen Teams an. Generell lässt sich aber sagen, dass ein Austausch zwischen verschiedenen Teams nicht gewünscht ist und auch nicht gefördert wird. Es gibt im Gegensatz zu anderen Unternehmen hier noch nicht einmal einen gemeinsamen Raum, in dem man sich zum Austausch beim Kaffeetrinken verabreden kann. Dies wäre ja Arbeiten im 21. Jahrhundert, das kennt KNDS nicht. Hier soll jeder vor seinem Bildschirm sitzen und gut ist.
Team Building Maßnahmen oder einfach nur Gelder hierfür gibt es selbstverständlich nicht.

Work-Life-Balance

Home Office ist zwar theoretisch möglich und sicherlich für die eigene Gesundheit auch sicherer (siehe Punkt Arbeitsbedingungen (einsturzgefährdete Gebäude und marode Asbestwände), wird aber von den Vorgesetzten nicht gerne gesehen.

Vorgesetztenverhalten

Um das generelle Vorgesetzten- und Arbeitnehmerverhältnis bei KNDS zu charakterisieren, möchte ich hier anführen: Die direkten Vorgesetzten sitzen teilweise in anderen Gebäuden als ihre Teams. Auch dies ist heutzutage absolut nicht mehr üblich. Des Weiteren haben Vorgesetzte Parkplätze direkt auf dem Gelände, wodurch offensichtlich der Unterschied zwischen Vorgesetzten und (einfachen) Mitarbeitern deutlich wird.
Bevor hier wieder von HR als Entschuldigung das starke Unternehmenswachstum angeführt wird, möchte ich hier vorwegnehmen: Dies hat sicherlich nichts mit dem plötzlichen Personalwachstum der Firma zu tun, das gehört zu einer veraltete hierarchische Unternehmenskultur, die so gewollt ist und weiterhin gefördert wird.

Auch eine Vorgesetztenbewertung, die überall anders Standard ist, gibt es hier nicht.
Gemeinschaftlicher Austausch zwischen Vorgesetzten und Teams ist eher selten – es erinnert oft an Befehl und Gehorsam anstatt an konstruktivem Miteinander.

Interessante Aufgaben

Technisch und kulturell hinkt KNDS ganz offenbar anderen Unternehmen bei Weitem hinterher, was sich auch bei den Aufgaben bemerkbar macht. Neue Denkanstöße sind nicht gewünscht – Mitarbeiter sollen stupide das machen, was ihre Vorgänger auch schon gemacht haben, ohne Arbeitsabläufe zu hinterfragen oder zu vereinfachen.

Gleichberechtigung

Das Positive am Tarifvertrag ist, er unterscheidet nicht zwischen Männern und Frauen. Daher dürfte die Bezahlung für alle gleich sein.
Fairerweise muss man dazusagen, dass in der Rüstung generell wenig Frauen zu finden sind. Aber KNDS versucht auch nicht (im Gegensatz zu anderen Konzernen) entsprechende Netzwerke für Frauen zu etablieren. Aus diesem Grund sucht man Frauen im mittleren und oberen Management meist vergeblich.

Umgang mit älteren Kollegen

Der Punkt müsste für KNDS in München umbenannt werden in: Umgang mit jüngeren Kollegen. Dieser Konzern ist hoffnungslos überaltert und die meisten zählen die Tage bis zur Rente. Für jüngere Kollegen ist es extrem schwer, neue (moderne) Strukturen und Arbeitsweisen zu etablieren, da diese von den älteren Kollegen von Anfang an geblockt werden – dies würde ja Veränderung bedeuten. Dies stört nur beim Warten auf den Renteneintritt.

Arbeitsbedingungen

Die Büros sind marode, veraltet und gelten teils sogar als potentiell einsturzgefährdet, was KNDS aber nicht daran hindert, diese Büros weiterhin zu besetzen. Die Sanitäranlagen sind so veraltet, dass abgestelltes Wasser (wegen notdürftiger Reparaturarbeiten) und wirklicher Gestank aus der Kanalisation zum Arbeitsalltag gehören. Die Teeküchen sind winzig und sehen aus wie aus den 60ern.
Die Büros der Kollegen schlagen jedoch dem Fass den Boden aus: Vor wenigen Monaten mussten diese in „neue“ Büros ziehen, welche eher Baracken als Büros gleichen. Was man den Mitarbeitern dort zunächst versuchte zu verschweigen, KNDS aber zu diesem Zeitpunkt nachweislich wusste war, dass es sich bei den Wänden, Decken und Böden dieser Baracken um Asbestplatten handelt, die teils Löcher hatten und teils bereits beschädigt waren. Hier möchte ich noch einmal betonen, es gibt keine Wand zwischen der Asbestplatte und dem Büro, die Asbestplatte ist Innen- und Außenwand zugleich. Die Kollegen müssen nach wie vor direkt neben diesen Asbestplatten sitzen, wobei die gesamten Wände so dünn sind, dass bereits das Öffnen und Schließen der Fenster die Asbestplatten zum Wackeln bringt.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Dass heutzutage noch Asbest (seit 1993 in Deutschland verboten, da hoch krebserregend ) in den "neuen" Büros geduldet und nicht saniert wird, sagt eigentlich alles. Auch Warnhinweise, dass es sich hierbei um einen Gefahrstoff handelt, wurden nicht angebracht, so dass die Mitarbeiter nach wie vor potentiellem Asbestaustritt durch mechanische Beschädigung der Platten ausgesetzt sind. Mit einer einmaligen (Alibi-)Messung über Nacht ist die Gefahr nach wie vor nicht gebannt. Es handelt sich hierbei auch nicht um eine Übergangslösung. Ich frage mich, wie HR, Arbeitsschutz und Betriebsrat es überhaupt zulassen können, dass dort Menschen arbeiten.

So wie die Gebäude beschrieben sind (siehe Punkt Arbeitsbedingungen) ist es hier Großteils unmöglich, mit einer körperlichen Behinderung arbeiten zu können. Selbst wenn man „nur“ auf Krücken unterwegs wäre, könnte man viele Büroarbeitsplätze schon nicht mehr eigenständig erreichen. Von Rollstuhl ganz zu schweigen. Ein Umdenken in dieser Richtung findet auch aktuell in keinster Weise statt.
Wenn an soziale Projekte gespendet wird, sollen das fast ausschließlich die Mitarbeiter von Ihren eigenen Geldern machen und nicht KNDS von Firmengeldern.

Gehalt/Sozialleistungen

Es wird nach dem Standard IG Metall Tarifvertrag vergütet, was prinzipiell kein schlechtes Gehalt ist. Aber für einen Konzern, der ausschließlich Rüstungsgüter herstellt, ist das unterdurchschnittlich. Zu den anderen im Umkreis befindlichen Unternehmen mit Tarifvertrag sind die Sozialleistungen unterdurchschnittlich bzw. eigentlich nicht vorhanden. Auch von Optionen wie Gewinnbeteiligung oder Provisionen hat man in diesem Unternehmen noch nicht gehört.

Image

Das Unternehmen ist vor über 10 Jahren mit dem Französischen Rüstungskonzern Nexter zu KNDS fusioniert. Bis heute kennt fast niemand diese vier Buchstaben im Zusammenhang mit Kraus Maffei. Generell kann ich mich meinem Vorredner anschließen: „Man ruht sich darauf aus, dass man irgendwann mal den Leopard gebaut hat.“

Karriere/Weiterbildung

Viele Mitarbeiter sind hier bereits seit mehr als 20 Jahren und das merkt man diesem Unternehmen leider auch an: Es gibt kaum Weiterbildung, weder extern noch intern. Das Weiterbildungsmittel erster Wahl ist Google und YouTube.
Daran soll auch nichts geändert werden.
Karrieretechnisch lässt sich hier leider sagen: Viele Kollegen sind hier, weil ihre Eltern bereits hier waren und nicht aufgrund ihrer Qualifikationen. An diesen mangelt es dann halt des Öfteren. Auch dass die Posten der Eltern direkt von den Kindern übernommen wurden, habe ich mitbekommen.

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