KNDS - ein sehr gutes, unterschätztes Unternehmen in interessantem Umfeld (Sicht eines Projektmanagers nach 7 Jahren)
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Unternehmen im Familienbesitz, dass langfristig aufgestellt ist und sein Fähnchen nicht nach dem Aktienkurs richtet
- hohe Eigenverantwortlichkeit, die viel Gestaltungsspielraum lässt
- große zeitliche Flexibilität und viel Rücksichtnahme auf familiäre Belange
- interessante Produkte
- abwechslungsreiche Tätigkeiten sowohl am Schreibtisch als auch in der Werkhalle oder beim Lieferanten oder Kunden
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- teilweise recht träge und mit unübersichtlichen Prozessen, sicherlich dem Geschuldet, dass unsere Kunden ausschließlich Behörden sind und man sich da irgendwann anpasst
- zögerlich, was Investitionen in Infrastruktur und Arbeitsmittel betrifft
Verbesserungsvorschläge
Ich würde mir einen größeren Fokus auf Mitarbeitermotivation und Teambuilding wünschen. Ansonsten bin ich sehr zufrieden.
Arbeitsatmosphäre
Für mich ist die sehr gut und ich gehe jeden Tag gern in die Arbeit. Ja das Pensum steigt mit der aktuellen Lage und sorgt häufiger für Stress. Aber grundsätzlich ist es für die Stimmung natürlich gut, vor vollen Auftragsbüchern zu stehen und sich die nächsten 10 Jahre keine Sorgen um den Job zu machen. Gerade in der aktuellen Zeit, wo andere Unternehmen Schwierigkeit haben.
Kommunikation
Kann noch verbessert werden, insbesondere wenn es um strategische Themen von der Geschäftsführung geht. Über aktuelle Themen und alles, was mich unmittelbar betrifft, fühle ich mich aber gut informiert.
Kollegenzusammenhalt
In meinem Bereich ist der sehr gut. Ja, es gibt Rivalitäten zwischen einzelnen Abteilungen, gerade wenn es um begrenzte Ressourcen geht. Aber wenn es hart auf hart kommt und etwas wirklich dringend ist, kann man sich auf die Leute immer verlassen.
Work-Life-Balance
Für mich einer der größten Pluspunkte. Auch mit einer 40h Woche ist man noch sehr flexibel und hat Zeit für sein Privatleben. Mehr als 10 h Arbeitszeit/Tag sind generell verboten und dass man nach Feierabend erreichbar ist, ist kein Thema. Ich kann mir selbst einteilen, wann ich Überstunden schiebe und wann ich mal eher gehe, je nachdem, wie ich meine Arbeit organisiere und mir die Aufgaben lege. 60% Homeoffice sind gemäß Betriebsvereinbarung möglich. In der "zivilen" Wirtschaft wäre meine Tätigkeit definitiv mit einer deutlich größeren zeitlichen Belastung verbunden.
Vorgesetztenverhalten
Da kann ich nur für meine Abteilung sprechen, in der ich mit den Vorgesetzten einen sehr guten Umgang habe. Das ist aber extrem personenabhängig und kann ich nicht für das ganze Unternehmen beurteilen.
Interessante Aufgaben
Die Arbeit ist unheimlich abwechslungsreich. Es gilt, eine Vielzahl von Akteuren zu koordinieren und Probleme auch einmal kreativ zu lösen. Kein Tag ist wie der andere. Besonders das hohe Maß an Eigenverantwortlichkeit schätze ich sehr. Das Endergebnis zählt, wie ich dort hinkomme, kann ich selbst planen und festlegen.
Und es geht um Panzer - großer Pluspunkt ;-)
Arbeitsbedingungen
Tatsächlich ein Minuspunkt. In Gebäude- und IT-Infrastruktur müsste mehr investiert werden, um auf dem neuesten Stand zu sein.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Vergütung erfolgt nach dem IG-Metall Tarifvertrag, über den man sich, wie ich finde, echt nicht beschweren kann. Es gibt Zuschüsse für Altersvorsorge, Kita, Jobticket, Fahrradleasing und einiges mehr. Üppige Boni wie z.B. in der Automobilbranche sind aber nicht üblich.
Image
Es ärgert mich, dass die Defence-Branche lange Zeit in der Schmuddelecke der deutschen Wirtschaft stand. Zum Glück ändert sich das gerade mit der Zeitenwende. Denn es ist völlig zu Unrecht. KNDS ist ein wirklich gutes Unternehmen, das seine Mitarbeiter fair behandelt, fast alle Wertschöpfung in Deutschland erzeugt (wer kann das heute schon von sich behaupten), unheimlich auf Compliance achtet und vor allem nicht von Aktionären und kurzfristigen Gewinnen getrieben wird.
Karriere/Weiterbildung
Wer sich engagiert, kommt weiter. Einige, die mit mir vor 7 Jahren angefangen haben, sind inzwischen Abteilungsleiter. Das erfordert aber Eigeninitiative, die Firma rollt einen dafür nicht den roten Teppich aus. Dass wir aktuell im Wachstum begriffen sind, kommt den Karrieren natürlich auch zu Gute.