Veraltete Strukturen und wenig Fortschritt in Richtung modernes Arbeiten.
Gut am Arbeitgeber finde ich
1. IG-Metall Tarifbindung
2. Freundliche und unterstützende Zusammenarbeit.
3. Büros sind sauber und in der Regel klimatisiert.
4. Höhenverstellbare Tische (nur bei nachgewiesenen Rückenproblemen)
5. Benefits: Bike-Leasing, Corporate Benefits, 15 Euro Zuschuss zum Deutschland-Ticket, Sommerangebot für Kinder, Flexible Arbeitszeiten
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
1. Es herrscht ein ständiger subtiler Druck, Überstunden werden erwartet, und man fühlt sich oft dazu gedrängt, sie auszahlen zu lassen, statt Gleitzeittage zu nehmen.
2. Es fehlen digitale Tools wie Teams oder Skype, und wichtige Informationen von der höheren Führungsebene erreichen die Mitarbeitenden oft nicht direkt.
3. Homeoffice wird zwar angepriesen, aber in der Praxis nicht gerne gesehen. Mitarbeitenden wird häufig Faulheit im Homeoffice unterstellt, und bei hoher Auslastung wird das Homeoffice auch mal gestrichen.
4. Die Büros sind oft überbesetzt.
5. Wenn Probleme auftreten, wird der Fehler meist bei den Mitarbeitenden gesucht, anstatt die veralteten Strukturen zu hinterfragen.
Verbesserungsvorschläge
1. Weniger Druck, faire Überstundenregelung.
2. Einführung digitaler Tools wie Teams.
3. Homeoffice akzeptieren und klarer umsetzen, Überstunden reduzieren.
4. Mehr Frauen in Führungspositionen.
5. Reduzierung der Überbelegung in Büros
6. Fehler nicht nur bei den Mitarbeitenden suchen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist geprägt von einem ständigen, unterschwelligen Druck. Im Rahmen des IG Metall 40-Stunden-Vertrags ist es in meinem Umfeld üblich, deutlich mehr als 40 Stunden zu arbeiten, während ein 35-Stunden-Vertrag praktisch keine Option ist. Man erhält oft den Eindruck, dass es bevorzugt wird, Überstunden auszahlen zu lassen, anstatt sie in Gleitzeittagen abzubauen. Wenn etwas schief läuft, wird der Fehler eher bei den Mitarbeitenden gesucht, anstatt veraltete Strukturen oder Prozesse zu hinterfragen.
Kommunikation
Die Kommunikation ist solide, aber es gibt noch viel Luft nach oben. Tools wie Teams oder Skype fehlen komplett, sodass Meetings in meinem Umfeld fast ausschließlich in Präsenz stattfinden. Der Austausch zwischen Abteilungsleitung und Mitarbeitenden läuft zwar routiniert ab, doch Informationen von der höheren Ebene dringen selten bis gar nicht direkt zu uns durch.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt ist grundsätzlich in Ordnung. Die Zusammenarbeit ist meist freundlich und nett, und der Großteil der Kolleginnen und Kollegen ist hilfsbereit. Es gibt eine jährliche Weihnachtsfeier, aber Teambuilding-Maßnahmen oder ähnliche Aktivitäten sind mir nicht bekannt. In meinem Umfeld gibt es in der Regel keine Zusammenkünfte, die über die Zusammenarbeit hinausgehen. Freundliches Zusammenarbeiten ist möglich, mehr aber auch nicht.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance lässt stark zu wünschen übrig. Wie bereits erwähnt, steht man oft unter einem subtilen Druck. Zwar wird Homeoffice mit bis zu 60% angepriesen, jedoch ist es in der Praxis nicht gerne gesehen. Einige Abteilungsleiter unterstellen den Mitarbeitenden Faulheit im Homeoffice, und es ist schon vorgekommen (zumindest in meinem Umfeld), dass bei hoher Auslastung der Abteilung oder Arbeitsgruppe das Homeoffice einzelner Mitarbeiter gestrichen wird. Mitarbeitende, die konsequent 3 von 5 Tagen im Homeoffice arbeiten, habe ich nie gesehen; in der Regel sind es eher 2 von 5 Tagen oder weniger. Zudem ist die Homeoffice-Regelung derzeit nur bis 12/2024 gültig, wobei sowohl eine Verlängerung als auch Änderungen möglich sind.
Überstunden sind eher erwünscht, besonders wenn sie ausgezahlt werden. Zumindest in meinem Fall fallen diese oft und schnell an.
Vorgesetztenverhalten
Das Vorgesetztenverhalten ist insgesamt in Ordnung, allerdings merkt man, dass die Vorgesetzten oft sehr eingespannt sind. Es fehlt an proaktivem Verhalten, und man muss seinen Themen in der Regel hinterherlaufen und mehrfach nachhaken, um Fortschritte zu erzielen. Das Verhalten der Vorgesetzten ist dabei freundlich, aber auch bestimmend.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben können durchaus interessant sein, allerdings müssen sich neue Mitarbeitende erst beweisen, während ältere Kollegen oft Cherry Picking betreiben und sich die spannenderen Themen schnappen. Die Themenfelder sind vielfältig, aber da vieles sehr analog abläuft, fällt extrem viel Papierkram an. Es müssen zahlreiche Dokumente erstellt werden, deren Sinnhaftigkeit ich oft infrage stelle. Das betrifft meinen Arbeitsbereich und mein direktes Umfeld – möglicherweise ist es in anderen Abteilungen besser.
Gleichberechtigung
Die Gleichberechtigung im Unternehmen könnte besser sein. Es gibt zwar allgemein wenig Frauen in dieser Branche, aber es würde sicher nicht schaden, mehr Frauen in leitenden Positionen zu sehen.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Umgang mit älteren Kollegen scheint gut zu sein, da es viele ältere Mitarbeitende gibt. Da ich jedoch in diesem Bereich keine näheren Erfahrungen gemacht habe, kann ich dazu nichts weiter sagen.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind insgesamt solide. Bei Rückenproblemen kann ein höhenverstellbarer Tisch beantragt werden, und die IT-Ausstattung ist normal. Allerdings sind die Büros meistens voll oder sogar überbesetzt. Es gibt keine Tools wie Skype oder Teams für digitales Zusammenarbeiten. Die Büros sind jedoch sauber und in der Regel klimatisiert.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Zum Thema Umwelt- und Sozialbewusstsein sind mir keine speziellen Maßnahmen bekannt, aber es ist auch nichts Negatives aufgefallen. Insgesamt neutral zu bewerten.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt und die Sozialleistungen entsprechen meines Erachtens dem Branchendurchschnitt. Ein großer Pluspunkt ist die IG Metall-Tarifbindung, und es gibt 30 Tage Urlaub. Entwicklungsingenieure und Projektingenieure sind in der Regel in EG 9 oder 10 eingestuft, Projektleiter meist in EG 10 oder 11. Das Weihnachts- und Urlaubsgeld startet relativ niedrig, steigt aber mit der Unternehmenszugehörigkeit auf 100%.
Image
Zum Image gibt es nichts Besonderes zu erwähnen.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen werden in meinem Umfeld nicht besonders gefördert. Wenn man sich proaktiv darum kümmert, könnte ich mir vorstellen, dass man etwas erreicht, aber ich habe das selbst noch nie in Anspruch genommen. Der Karriereweg ist eher konservativ; hier zählen vor allem Unternehmenszugehörigkeit und Arbeitseinsatz.