ein job der vor arbeitslosigkeit schützt, mehr nicht
Gut am Arbeitgeber finde ich
urlaub war oft problemlos möglich. auch arzttermine konnte man flexibel wahrnehmen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
bezahlung, patriarchale rollenverteilung
Verbesserungsvorschläge
bessere löhne zahlen, geschlechterrollen etwas moderner gestalten. weiterbildungsmöglichkeiten anbieten für alle
Arbeitsatmosphäre
mit lob wurde damals nicht um sich geworfen, im gegenteil. es wurde oft nur was gesagt, wenn ein kunde mit einer charge wieder maximal unzufrieden war. weihnachtsfeiern gabs zwar aber die wurden dann mal nach der arbeit gemacht. somit konnten die kolleg*innen nichts trinken. hatte man kein interesse an der weihnachtsfeier musste man trotzdem früher feierabend machen und die stunden wurden als minusstunden abgezogen.
Kommunikation
wenn etwas verbessert werden muss, dann kommt es an einen rangetragen. aber umgekehrt nicht.
Kollegenzusammenhalt
innerhalb der abteilungen versteht man sich teils ganz gut. aber sonst wurde sich damals nicht das schwarze unterm fingernagel gegönnt. der akkordlohn hat u.a. auch dazu beigetragen, dass es viel neid gab. teils wurde einem arbeitsmaterial von einer anderen abteilung verweigert, dadurch kam man dann nicht auf seinen regulären akkordlohn. egoistisches verhalten. mobbing war auch thema.
Work-Life-Balance
hatte eine arbeitszeit von 6-14:30Uhr. hat mir gefallen. in meiner abteilung wo ich überwiegend war, gabs höchstens mal überstunden, aber keine schichten, das hat mir gut gefallen.
Vorgesetztenverhalten
nicht gut. vorgesetzte kennen sich untereinander schon jahrelang und gehen freundschaftlich miteinander um. entscheidungen wurden daher oft auf sympathie getroffen, die man selten nachvollziehen konnte. beim melden, dass ich gemobbt wurde (trinkflasche wurde zerschnitten, später glasscherben in trinkflasche, 'nette botschaften' an der maschine kleben von anderen mitarbeiterinnen, wegnehmen von arbeitsmaterialien und dementsprechender ausfall, verbale äußerungen) wurde nichts unternommen. nur betroffen geguckt und ob ich schon das gespräch mit der person gesucht hätte. aber maßnahmen oder verwarnungen gabs keine.
Interessante Aufgaben
monotone stumpfe arbeiten egal in welcher abteilung. hat halt ein job in der produktion wohl an sich. ich war zwar in vielen verschiedenen abteilungen mal zu gange, aber dadurch verliert man zb auch akkordlohn, denn man musste sich erst wieder an die anderen abläufe gewöhnen, bis man wieder drin war.
Gleichberechtigung
männer dürfen 'höherwertige' tätigkeiten übernehmen. frauen sind dort nur als arbeiterinnen. mehr nicht. zu meiner zeit (ich war 6 jahre da) war es ein regelrecht patriarchales unternehmen. männer in führungsebene und leitenden positionen und frauen als arbeiterinnen und sekretärin. die sexistischen sprüche der maschineneinsteller lass ich hier mal weg.
Umgang mit älteren Kollegen
kann ich nichts zu sagen mir ist nichts negatives oder extra positives aufgefallen zu meiner zeit
Arbeitsbedingungen
in der schleifereiabteilung war es damals furchtbar. feiner glasstaub war immer und überall, weil die absaugung nicht alles geschafft hat. temperaturen im sommer unaushaltbar. auf der verschwitzten haut dann der glasstaub. zudem gabs nur 2 türen und 1 fenster zum lüften. durch die eine tür zogen die dämpfe der im keller behandelten scheiben aus dessen schornsteine gelblich grüne suppe lief. mir brannten davon regelmäßig die augen. im sommer gabs dann regelmäßig eistee aus einem behälter, den ein mitarbeiter regelmäßig mit der nackten hand ausspülte und sauber machte. gab aber ab und zu auch andere kostenlose getränke wenn es heiß war. besuche von der arbeitssicherheit und die wurden immer angekündigt. da wurde dann groß geputzt und drauf geachtet, dass man die PSA anhat, und auch sonst nichts negatives gefunden wird. die hätten gern mal unangekündigt reinschneien müssen, dann hätten die so einiges gefunden. dreckige toiletten
Umwelt-/Sozialbewusstsein
gabs zu meiner zeit glaub ich nicht
Gehalt/Sozialleistungen
zu wenig. weihnachtsgeld wird an der anzahl der krankentage berechnet. waren zu meiner zeit dann maximal 300€. man motiviert somit mitarbeitende krank zur arbeit zu kommen
Image
würde eher sagen negativ. aber es wurde damals schon nicht wirklich versucht was zu verbessern
Karriere/Weiterbildung
gibts für arbeiterinnen nicht. angebote bekam man keine. nur mal die aussage "als springerin bist du vielseitig einsetzbar und hast bessere chancen auf vertragsverlängerung" (die ich im übrigen 6 jahre lang bekam)