Öffentlicher Dienst im Umschwung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der KVJS ist im Umschwung. Viele alte Prozesse werden nach und nach an die aktuellen Gegebenheiten (Digitalisierung, junge Mitarbeitende,...) angepasst. Man merkt, dass was getan wird und auf Vorschläge aus der Mitarbeiterschaft reagiert wird. Sehr positiv zu erwähnen ist außerdem, dass der KVJS Mitarbeitenden-Wohnungen hat.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ich finde, bei (Initiativ-) Bewerbungen sollte schneller reagiert werden. Denn eine gute Fachkraft ist sonst weg, nur weil der KVJS zu lange geartet hat. Das hat keinen guten Einfluss auf das Image des KVJS. Außerdem sollten Mitarbeitenden-Parkplätze ausgeweitet werden. Jahrelang auf einer Warteliste für einen Parkplatz zu stehen, ist nicht sehr mitarbeitenden-freundlich, da die Anreise mit dem ÖPNV trotz AG-Zuschuss oftmals viel teurer ist und viel mehr Zeit in Anspruch nimmt.
Verbesserungsvorschläge
Während Corona wurde regelmäßiges Homeoffice eingeführt. Dieses sollte den Mitarbeitenden auch nach Corona bei Bedarf noch ermöglicht werden, auch wenn die Arbeit im Büro beispielsweise überwiegend stattfindet. Eventuell könnte noch eine Betriebs-Kita geschaffen werden, damit die Eltern-Fachkräfte eine bessere Work-Life-Balance schaffen können und früher aus der Elternzeit zurückkehren können. Ebenso wäre ein Zuschuss für die Gesundheit (Fitnessstudio, Schwimmbäder o.Ä.) toll. Durch die einseitige Arbeit durch die Digitalisierung der Prozesse, wird dem Körper schon in jungen Jahren viel abverlangt. Ein Rabatt/Zuschuss würde eventuell mehr Mitarbeitende dazu bewegen, privat mehr für ihre Gesundheit zu tun. Auch der KVJS hat ja auch mehr von gesunden als kranken Mitarbeitenden.
Arbeitsatmosphäre
In meinem Bereich wird nach dem Motto „so lange der Laden läuft“ gearbeitet. Ich gehe sehr gerne arbeiten. Von den Vorgesetzten wird Raum für eine Teamkultur gegeben. Außerdem sind Vorgesetzte sehr offen für konstruktive Kritik/Verbesserungsvorschläge von den „Praktikern“, welche umgesetzt werden, wenn sie die tägliche Arbeit tatsächlich weiter bringt.
Kommunikation
Auf mich wirken Entscheidungen/Neuerungen sehr transparent. Lediglich die Art der Kommunikation zwischen KVJS und den Mitarbeitenden könnte übersichtlicher gestaltet werden (Intranet), aber daran wird meines Wissens nach bereits gearbeitet. Einen Stern Abzug gibt es, weil ich mir wünschen würde, dass auch Fehl- bzw. Schlechtleistung an die Mitarbeitenden kommuniziert wird. Ich habe das Gefühl, dass manche Vorgesetzten sich da etwas zurückhalten. Das gestaltet sich dann aber in der Praxis schwierig, wenn es jemanden gibt, dem/der man regelmäßig „hinterherarbeiten“ muss. Die Prozesse kommen dadurch ins Stocken. Ich denke, wenn man das Gespräch suchen würde, könnte man dies durch entsprechende Schulungen oder beispielsweise eine intensivere Einarbeitung beheben.
Kollegenzusammenhalt
Grundsätzlich ist der Zusammenhalt zwischen den Kolleginnen und Kollegen sehr gut. Man weiß, dass jede/r ein offenes Ohr für einen hat und man sich jederzeit eine zweite Meinung zu komplexen Themenbereichen einholen kann. Es ist mehr ein Miteinander, als ein Gegeneinander. Ausreißer gibt es leider vermutlich überall. So auch beim KVJS.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance ist durch die Kern- und Gleitzeit auch sehr gut. Ich würde mir noch wünschen, dass die Kernzeit etwas verringert wird und man keine Uhrzeit hat, an der man frühestens beginnen oder spätestens Feierabend machen muss. Natürlich muss die Erreichbarkeit für Kunden sichergestellt sein, aber für eine ausgewogenere Work-Life-Balance wäre es auch toll, wenn ich an einem Tag vielleicht um 06:00/11:00 Uhr anfangen könnte und um 14:30/19:45 Uhr gehen kann.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzten sind offen für konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge und nehmen diese zur Besprechung mit den anderen Hierarchieebenen mit. Außerdem interessieren sich die Vorgesetzten auch für das Privatleben (welches grundsätzlich große Auswirkungen auf das Berufsleben hat), ohne dass dies aufdringlich wirkt oder man sich gesungen fühlt, darüber zu sprechen. Man wird gefördert in dem was man gut kann. Ein Stern Abzug gibt es, weil ich mir gerne regelmäßigeres positives und negatives Feedback zu meiner Arbeit wünschen würde, damit ich weiß, an welchem Punkt ich mich weiterentwickeln sollte. Klar gibt es Mitarbeitergespräche und ein Gespräch zur leistungsorientierten Bezahlung, aber diese Gespräche sind meiner Meinung nach nicht ausreichend. Das ist aber wahrscheinlich typabhängig. Ansonsten würde ich mir teilweise mehr Professionalität dahingehend wünschen, dass vertrauensvolle Infos, die an Vorgesetzte getragen werden, tatsächlich auch vertrauensvoll auf Vorgesetztenebene behandelt werden und nicht in die Mitarbeitendenschaft getragen werden.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben in meinem Bereich sind sehr interessant. Vor allem aufgrund deren Vielfältigkeit und Unterschiedlichkeit.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere und jüngere Mitarbeiter werden grundsätzlich gleich gut behandelt. Der einzige Punkt, der schade ist, ist, dass das nicht immer sehr positive Verhalten älterer „Eigenprötler“ in der Regel hingenommen wird, da „sie schon immer so gewesen seien und man für die letzten Jahre auch keinen anderen Menschen mehr aus ihnen machen könne“. Dies hat jedoch meiner Meinung nach die Wirkung auf jüngere Mitarbeitende, dass ältere dahingehen bevorzugt behandelt werden und sich ältere mehr (vor allem gegenüber den jüngeren) erlauben können.
Arbeitsbedingungen
Der KVJS ist zentral im Stuttgarter Westen gelegen und damit gut erreichbar. Viele sind bereits mit Laptops ausgestattet und können dadurch auch vom Homeoffice arbeiten. Höhenverstellbare Schreibtische sind ebenfalls in unserem Bereich vorhanden. Lediglich eine Klimaanlage im Sommer fehlt. Dies würde auch bewirken, dass selbst bei hohen Temperaturen konzentrierter gearbeitet werden könnte. Außerdem sind die Telefonanlagen sehr veraltet. Hier könnte man meiner Meinung nach auch langsam auf tragbare Telefone oder Mobiltelefone umsteigen. Außerdem könnten die Böden, die noch mit Teppich verlegt sind, langsam mal durch Parkett/Laminat erneuert werden. Dieser wirkt sehr altmodisch und ist für Allergiker nicht sehr geeignet.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Leider gibt der Gesetzgeber noch nicht für jeden Bereich den digitalen Versand von Schreiben her. Deshalb wird noch sehr viel gedruckt und per Post versendet, wobei man anmerken muss, dass sich das schon sehr verbessert hat. Vieles wird auch verschlüsselt per E-Mail versendet, wenn dies denn vom Gesetzgeber erlaubt wird. Aber zu diesem Punkt kann der KVJS nicht dafür, weshalb ich keinen Stern abziehen möchte.
Gehalt/Sozialleistungen
Der KVJS bezahlt meiner Meinung nach teilweise besser, als vergleichbare Arbeitgeber von Stelleninhabern bzw. Stelleninhaberinnen im öffentlichen Dienst. Allerdings wird in vielen Bereichen oft viel Leistung abverlangt, welche meiner Meinung nach durch eine verkürzte Stufenlaufzeit ausgeglichen werden könnte. Zudem könnten grundsätzlich auch mal die Entgeltgruppen hinterfragt werden, die schon seit Jahren gleich sind, sich die Anforderungen und der Leistungsdruck meiner Meinung nach aber in den letzten Jahren sehr erhöht hat. Meiner Meinung nach könnten vor allem stellv. Leitungen besser vergütet werden, für das, was sie jeden Tag leisten.
Image
Leider ist der KVJS, obwohl er ein sehr toller Arbeitgeber ist, sehr unbekannt. Um ein positives Image auch bei Nicht-Mitarbeitenden aufbauen zu können, muss meiner Meinung nach, neben der Außenwirkung der Mitarbeitenden in ihrer Arbeit noch viel mehr Werbung für den KVJS gemacht werden. Was macht eigentlich der KVJS? Was sind die Vorteile, wenn man beim KVJS arbeitet?
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen dürfen regelmäßig besucht werden. Um intern aufzusteigen, fehlt meiner Meinung nach erstens das Wissen zu den anderen Bereichen und deren Aufgaben und zweitens sind die Stellen teilweise lange von der Selbstentäußerung Person besetzt (was ja eigentlich sehr positiv ist), aber natürlich leider auch zur Folge hat, dass man intern nur schwer/selten aufsteigen kann.