Nach Außen: offen, modern, weitsichtig - nach innen: bieder, geizig, konservativ
Gut am Arbeitgeber finde ich
Jeder Mitarbeiter bekommt einen Kapuzenpull, ein Poloshirt und ein T-Shirt mit Firmenlogo. Dazu den wöchentlichen Obstkorb.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Kontron voller Widersprüche:
HomeOffice:
Vorstand erklärt in einem einstündigen Videointerview (auch auf Youtube), dass das Unternehmen "Homeoffice lebt"
Vor Ort: die Geschäftsleitung würde am liebsten Homeoffice abschaffen (und dazu zu Großraumbüros übergehen). Nur wegen Altvereinbarungen geht das nicht so einfach. An diesen wird nun strikt festgehalten. Selbst Mitarbeiter, die zeitweilig körperlich eingeschränkt sind und den Weg zur Arbeit/zur Physiopraxis reduzieren möchten wird kein 3. Tag im HO zugestanden. Max. 2 HO-Tage (und diese auch nur 40% der Wochenarbeitszeit) sind erlaubt und damit Basta!
Effizienz der Geschäftsbereiche:
Die Geschäftsbereiche sollen intern wie extern konkurrieren können. Der Vorstand erklärte uns das so: Wenn Zulieferung notwendig wird dann muss ein interner Geschäftsbereich mit den externen Zulieferer konkurrieren können. Andernfalls wird die Zulieferung von extern bevorzugt.
Vor Ort: wir benötigten eine Leiterplattenfertigung einer kleineren Serie. Die anderen internen Geschäftsbereiche zieren sich zeitlich und vermelden vorab überhohe Kosten - später schriftlich bestätigt. Aus Erfahrung mit solchen Kosten und um ein Gegenargument liefern zu können wollten wir ein Angebot von externen Firmen einholen. Selbst nur das Einholen eines solchen Angebots wurde uns verwehrt mit dem Argument: wir müssen innerhalb von Kontron bestellen. Es geht hier nicht um ein paar 10/20% mehr, sondern um 100/130%!
Kommunikation Vorstand / Gesamtbetriebsrat:
Der Vorstand zum Gesamtbetriebsrat: diese und jene Investition möchten wir für den Standort xy nicht tätigen. Siehst Du ein Problem damit ?
Der GBR: nein, geht in Ordnung, die haben eh schon zuviel davon.
Mitarbeitereinsatz / Fachpersonal:
Es gibt defakto keine Fachabteilungen/kräfte vor Ort. Bei uns am Entwicklungsstandort sind viele sehr gut ausgebildete Personen (Ingenieure) mit Doppelfunktionen ausgestattet. Wir sagen dazu: Seit Kontron haben wir nun alle einen Zweitjob: eine Person macht den IT-Support für Endgeräte, eine macht den IT-Support für das Netzwerk/Server. Eine andere Person kümmert sich um die Haustechnik. Wieder eine andere um die Dienstausweise, Zugangskontrolle und Systeme. Noch eine um die Beauftragung von externen Handwerksfirmen. Dann wieder eine Person, die Verbrauchsmaterialen kauft. Das sind alles Ingenieur/innen, die das zu ihrer eigentlichen Arbeit "nebenher" machen. Leider ist das für manche mehr als 50% ihrer täglichen Arbeit!
Einzig den Bereich Personalabteilung haben sie uns noch nicht übergeholfen. Hierzu gibt es aber auch niemanden vor Ort - erfolgt alles Online.
Work-Life-Balance
Ich habe Angst diesen Punkt so hoch zu bewerten. Wenn das die Geschäftsleitung sieht, wird sie dies auch noch einschränken (wollen).
Vor Ort wird dies hauptsächlich durch direkte Vorgesetzte (Team/Abeitlungsleiter) entschieden.
Gehalt/Sozialleistungen
Kontron kauft ein Entwicklungsstandort und übernimmt Altverpflichtungen. Und das erste was sie machen: die betriebliche Altersvorsorge so lange aussitzen und dann unter großen Feierlichkeiten berichten, dass die AV-Kontoauszüge nach über 1 Jahr erstellt und nun verschickt wurden. Ohne ein Wort auf den Inhalt einzugehen. Dann ein paar Tage später dürfen die Mitarbeiter aus dem Brief entnehmen, dass Kontron keinerlei betriebliche Altersvorsorge für das Vorjahr eingezahlt hat. Im Nachhinein lautet die Begründung, dass es eine Klausel gibt, dass bei schlechtem Betriebsergebnis diese Zahlung ausgesetzt werden kann. Nur war das Betriebsergebnis im aktuellen und vergangenen Jahr nicht schlecht. Einzig die Aussicht auf das bald folgende Jahr ist nicht sehr rosig (für den Bereich - nicht für Kontron gesamt!).
Karriere/Weiterbildung
Jeder MA soll eine Weiterbildung beantragen. Es gibt kein Katalog, oder Vorgabe in welchem Rahmen dies zu erfolgen hat. Man soll sich etwas ins "blaue" aussuchen und ist dann auch nicht verwundert wenn es wie üblich nicht genehmigt wird.