“Belastende Ausbildungserfahrung in uninspirierender Arbeitsumgebung”
Gut am Arbeitgeber finde ich
Trotz dieser Herausforderungen gab es auch positive Aspekte, wie vergünstigte Azubi-Preise für grünes Essen in der Kantine, kostenlose Parkplätze, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, Inflationsausgleich, interne Schulungen und die Möglichkeit zum Homeoffice. Diese Vorteile verliehen dem Arbeitsumfeld eine gewisse Aufhellung.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Meine Ausbildung als Kaufmann/frau für Versicherung und Finanzen in diesem Unternehmen war durchaus facettenreich. Der Start war vielversprechend, doch im Laufe der Zeit trübte sich die Arbeitsatmosphäre ein. Die Einteilung in eine spezifische Abteilung im zweiten Ausbildungsjahr war nicht nur enttäuschend, sondern regelrecht frustrierend. Leider war es unmöglich, die Abteilung zu wechseln, was dazu führte, dass ich für zwei Jahre in einer unpassenden Position “verrottete”.
Ein zusätzliches Belastungselement war der Betreuer unserer Abteilung. Er zeigte eine herausfordernde Haltung, insbesondere gegenüber den Auszubildenden. Seine passiv-aggressive Art und mangelnde Unterstützung machten die Arbeit zunehmend belastend. Es schien, als würde er versuchen, sein eigenes Ego auf Kosten der Auszubildenden zu stärken.
Die Situation erreichte ihren Höhepunkt, als wir mit unserem Abteilungsleiter über unsere Fehlerquote sprachen. Die mangelnde Unterstützung und die unzureichenden Erklärungen für die Vorgänge machten die Arbeit noch belastender. Ein bestimmter Vorgang wurde als Fehler gewertet, obwohl ich ihn in Absprache mit meinem Betreuer bearbeitet hatte. Leider ist dieser Fall öfters eingetroffen. Dieser undurchsichtige Umgang mit unseren Leistungen trug dazu bei, dass die Freude an der Arbeit verloren ging.
Ein weiteres Problem war die mangelnde Fürsorge seitens der Ausbilder. Weder wurde darauf geachtet, dass wir in neue Abteilungen versetzt wurden, noch gab es Unterstützung beim Wechsel des Betreuers. Das Problem war bereits im Vorjahr bekannt, jedoch scherten sich die Ausbilder wenig darum, wie es uns dabei ging.
Die Schwierigkeiten mit einem respektlosen Betreuer blieben ungelöst, trotz wiederholter Meldungen. Dies führte zu einem unangenehmen Arbeitsumfeld und letztendlich zu einem Burnout. Die versprochene Abwechslung in der Arbeit entpuppte sich als monoton und farblos. Die zwei letzten Jahre der Ausbildung wurden zu einer Qual. Jeden Tag war ein Kampf, und die Vorstellung, meinen Betreuer wiederzusehen, war unangenehm. Die negative Erfahrung mit dem Betreuer und der fehlenden Unterstützung prägten meine Zeit in diesem Unternehmen und hinterließen kein gutes Bild. Potenzielle Bewerber sollten diese Aspekte bei ihrer Entscheidung berücksichtigen.
Leider war auch das soziale Umfeld problematisch, da nicht nur Ausbilder, sondern auch Azubis untereinander gelästert haben. Schwarze Schafe wurden ausgeschlossen und negativ behandelt, was auf einen Mangel an Anstand und Respekt deutet. Selbst angebliche Freunde haben sich gegenseitig verspottet. Ich wünsche mir, dass bei zukünftigen Einstellungen mehr Wert auf den Charakter und die sozialen Kompetenzen der Mitarbeiter gelegt wird, um ein angenehmes Arbeitsumfeld zu fördern. Potenzielle Bewerber sollten diese sozialen Aspekte ebenfalls in Betracht ziehen.
Besonders enttäuschend war die mangelnde Professionalität der Ausbilder, die sich über Azubis lustig machten und vertrauliche Informationen weitergaben.
Für die Zukunft wünsche ich mir eine verbesserte Unterstützung, mehr Professionalität und Mitgefühl im Umgang mit Auszubildenden. Es ist wichtig, dass Arbeitgeber die Bedürfnisse und Belastungen ihrer Mitarbeiter ernst nehmen, um ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen.
Ein weiterer Aspekt war der scheinbare Widerspruch zwischen äußerer Professionalität der Ausbilder und ihren persönlichen Vorlieben im Hintergrund. Dies führte zu einer ungleichen Behandlung der Auszubildenden.
Die Ausbildung hinterlässt bei mir einen bitteren Beigeschmack, und ich hoffe, dass zukünftige Auszubildende von verbesserten Strukturen und einer positiveren Unternehmenskultur profitieren können.
Verbesserungsvorschläge
- **Flexiblere Abteilungseinteilung:** Implementierung einer flexibleren Abteilungseinteilung für Auszubildende, basierend auf individuellen Fähigkeiten und Präferenzen.
- **Gleichberechtigte Behandlung:** Schulung von Betreuern und Ausbildern im Umgang mit verschiedenen Persönlichkeiten, um eine gleichberechtigte Behandlung der Auszubildenden sicherzustellen.
- **Verbesserte Betreuung und Fürsorge:** Einführung klarer Richtlinien für die Betreuung von Auszubildenden, insbesondere bei Abteilungs- oder Betreuerwechseln, um ein unterstützendes Umfeld zu schaffen.
- **Klare Kommunikation:** Einrichtung regelmäßiger Feedbackgespräche zwischen Ausbildern und Auszubildenden, um Probleme frühzeitig zu identifizieren und eine offene Kommunikationskultur zu fördern.
- **Stärkere Unterstützungsstruktur:** Entwicklung einer umfassenden Unterstützungsstruktur mit Ressourcen, Schulungen und Mentoring-Programmen für eine positive Lernumgebung.
- **Transparente Auswahlprozesse:** Sicherstellung von Transparenz in den Auswahlprozessen für Abteilungen und Betreuer, um Unsicherheiten zu minimieren.
- **Schulungen für Ausbilder:** Bereitstellung von Schulungen für Ausbilder, um deren Fähigkeiten in der Ausbildung und im Umgang mit unterschiedlichen Persönlichkeiten zu verbessern.
- **Evaluierung und Anpassung:** Regelmäßige Evaluierungen und Anpassungen der Ausbildungsprogramme, um kontinuierlich auf die Bedürfnisse der Auszubildenden einzugehen.
- **Förderung einer positiven Unternehmenskultur:** Aktive Förderung von Werten wie Respekt, Teamarbeit und Unterstützung, um eine positive und inklusive Unternehmenskultur zu schaffen.