Ein Arbeitgeber mit Potential - Ausbaufähig
Gut am Arbeitgeber finde ich
Infrastrukturell gesehen gibt es kostenlose Parkplätze für Mitarbeitende & eine nahe Anbindung an die Autobahn.
Arbeitsspezifisch gesehen sollte die konstruktive Kritik mancher Vorgesetzten genannt werden, was den einzelnen teilweise voranbringen kann, sofern die Möglichkeit durch die Aufgabenvolumina besteht.
Dass das Angebot zu einer unternehmensfremden Kantine besteht, kann hier ebenso genannt werden.
In den meisten Fällen wird sich (vorerst) im direkten Austausch mit dem Kollegium mit Respekt begegnet.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Meine Zeit bei Krannich Solar war wie ein endloser Winter ohne den Frühling in Sicht. Der Punkt, der am ausschlaggebensten für diese Ansicht war, war die Komplexität, das Volumen und die Freude an den Aufgaben, die in den eigenen Tätigkeitsbereich gefallen sind. In den Positionen in den unteren Hierarchieebenen herrscht massivste Unterforderung, gerade bezüglich Auszubildenden und dualen Studenten. Es gab de facto keinen Workload und ebenso keine kognitive Wahrnehmung des Lernens.
Auch zu bemängeln ist in meinen Augen die Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis, was zurückzuführen ist auf die geringe Verantwortung, die man erhält trotz widersprüchlichem Versprechen in den Bewerbungsgesprächen.
Durch die Du-Kultur, die fest verankert ist in dem Unternehmen fehlt in meinen Augen teilweise die Seriosität. Es mangelt dadurch an dem festen Willen in der Gemeinschaft Großes zu erreichen. In manchen Abteilungen herrscht ein so familiäres Verhältnis, was prinzipiell nicht schlecht sein muss, dass vergessen wird, dass man sich auf der Arbeit befindet. Dadurch leidet die Effizienz der Teams.
Bedauerlicherweise ist das familiäre Miteinander abteilungsabhängig ein Paradoxon und mehr Schein als Sein. In manchen Abteilungen ist Diffamierung untereinander ein großes Thema. Es vermittelt das Gefühl „Weniger miteinander – Mehr gegeneinander“, was den Arbeitsplatz nicht als ein angenehmes Areal erscheinen lässt.
Dazukommend sind sowohl der Standort als auch die Gebäude und ihre Ausstattung in einem fragwürdigen Zustand. Aufgrund der infrastrukturellen Lage des Standorts Hausen an der Würm ergeben sich kaum bis keine würdigen Alternativen für eine Mittagspause mit dem Kollegium. Auch sind die Bürogebäude für ein Unternehmen dieser Klasse und Größe nicht würdig. An dem Standort „Am Lindenberg 8“ arbeitet der Großteil der Abteilungen aus einer umfunktionierenden Grundschule, in der Hygienestandards zwar gegeben sind, aber nicht ansatzweise auf dem Niveau eines Büros sind. Jede Abteilung hat quasi ein/mehrere Klassenzimmer für sich. Auch der Hauptstandort in Hausen an der Würm ist renovierungsbedürftig und einfach viel zu klein für die Mitarbeiteranzahl, die dort arbeiten würden, wenn mehr Präsenzpflicht herrschen würde.
Die infrastrukturelle Lage erschwert es unfassbar den Arbeitsplatz mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Ein Automobil ist daher schon fast Grundvoraussetzung, wenn man mehr als zehn Kilometer entfernt wohnt.
Es herrscht leider eine derartige Homeoffice Kultur, sodass das Kollegium teilweise nicht einmal wöchentlich vor Ort ist. Auch hier drunter leidet der Workload und die Effizienz.
Es fehlt an Anerkennung in vielen Abteilungen.
Ein SteerCo war in jeglichen Projekten nicht zu sehen und es macht den Anschein, dass dies auch nicht erwünscht ist. Dies ist ebenso kontraproduktiv und manch ein Projekt erfordert es nun mal, dass jemand „das Ruder in die Hand nimmt.“
In meiner Zeit hat eine sehr starke Überbeschäftigung seinen Beitrag am Arbeitsalltag gehabt, was dazu führt, dass der ohnehin schon geringe Workload (was teilweise dem dynamischen PV-Markt geschuldet ist) aufgeteilt werden musste und somit der einzelne noch weniger zu tun hatte, als sowieso schon.
Verbesserungsvorschläge
Bei Krannich Solar handelt es sich in meinen Augen um einen Unternehmen, das nur darauf wartet geschliffen zu werden, wie ein Edelstein.
Durch den Abbau von Überbeständen an Arbeitskräften in nahe zu jeder Abteilung könnte für das Unternehmen eine extreme Kosteneffizienz erreicht werden. Dies würde auch für die Angestellten bedeuten, dass das Pensum an Aufgaben steigt und man endlich mal gefordert wird.
Außerdem sollte dringend ein Wechsel des Standortes vollzogen werden oder zumindest ein neues, großes Bürogebäude in Hausen gebaut werden, damit sich der einzelnen wohler auf der Arbeit fühlt und mehr das Gefühl vermittelt wird, dass man sich auch an der Berufsstätte befindet. Dadurch würde sich die Home-Office Kultur auch verändern.
In dem Falle der Realisation des oben genannten Punktes sollte in Betracht gezogen werden eine eigene Kantine zu errichten, in der jeder Mitarbeiter für einen erschwinglichen Preis essen kann.
Neben dem Canceln der Du-Kultur für mehr Seriosität wäre es ebenso sinnvoll Dresscode Guidelines einzuführen, da dies die Seriosität untermauern würde (Business-Casual).
Es gibt recht wenige Corporate Benefits (Jobrad, Homeoffice, eigene Debitcard mit mtl. 50€ Zuschuss). Dies ist ausbaufähig mit verschiedensten Angeboten von jeglichen Dienstleistern in verschiedensten Branchen. Dadurch könnte man ein Teil der Anerkennung an die Mitarbeiter erreichen.
Um ein angenehmeres Miteinander zu gewährleisten wäre es sinnvoll verschiedenste Schulungen anzubieten im Sinne von LinkedInLearning. Dabei sollte vor allem Resilienz geschult werden, damit wieder mehr Rücksicht aufeinander genommen wird und die Diffamierung abnimmt. Zusätzlich sollten Schulungen zu Sensibilisierung zur Verfügung stehen und die Teamarbeit sollte durch verschiedenste Events gefördert werden.
Es sollte eine offene Kommunikationskultur gefördert werden, die auf Respekt und Transparenz basiert. Führungskräfte sollten mit gutem Beispiel vorangehen und klare Richtlinien für angemessenes Verhalten am Arbeitsplatz etablieren.