Ich habe noch nie so eine schlechte Arbeitsatmosphäre erlebt.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Praxis ist super schön und es gibt Essen für die Mitarbeiter:innen für einen super Preis.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Arbeitsatmosphäre und die auf mich bipolar wirkende Philosophie zwischen Umgang mit Patient:innen vs. Umgang mit Mitarbeiter:innen
Verbesserungsvorschläge
Gründet einen Betriebsrat!!!
Arbeitsatmosphäre
Ich habe noch nie in meinem Leben so eine schlechte Arbeitsatmosphäre erlebt. Mein Team wirkte für mich insgesamt sehr verkrampft, dauerhaft gestresst und sehr genervt von allem und jedem. Es schien, als ob ein gewisser Mangel an Offenheit und Kommunikation herrschte. Zusätzlich empfand ich, dass das Gefühl der Vollkommenheit im Team nicht ausreichend vorhanden war. Ein herzlicher Empfang und eine positive Einstellung blieben zu wünschen übrig. Eine Besserung war für mich nur mit sehr viel Kreativität vorstellbar. Das war für mich der ausschlaggebende Punkt, um die Zusammenarbeit so schnell wie möglich zu beenden.
Kommunikation
Während meiner Zeit hier, habe ich die Kommunikation innerhalb des Teams als sehr widersprüchlich wahrgenommen. Dies führte bei mir leider häufig zu Verwirrungen und Unsicherheiten bezüglich der Erwartungen und Aufgaben. Zudem habe ich die Kommunikation als kritisch und eher negativ empfunden. Ich hätte mir klare, positive und für einen Neuling kohärente Informationen gewünscht.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter den Kollegen, insbesondere bei den langjährigen Mitarbeitern, ist sehr stark ausgeprägt. Ich habe mich persönlich nicht in dem Maße willkommen geheißen und integriert gefühlt, wie es für mich wünschenswert wäre. Es scheint, als ob es eine gewisse Herausforderung gibt, neue Teammitglieder nahtlos in die bestehende Gruppendynamik zu integrieren.
Wenn man bereit ist, sich durch die Anfangsphase durch zu kämpfen und sich zu „beweisen“ dann könnte es was werden. Ist aber nichts für mich.
Work-Life-Balance
Da kann ich wegen der Kürze meiner Beschäftigung keine genaue Meinung bilden. Generell habe ich aber mitbekommen, dass viele Überstunden gemacht werden und Krankheit nicht gern gesehen wird.
Vorgesetztenverhalten
Leider habe ich während meiner Zeit festgestellt, dass die Leadership-Skills meines direkten Vorgesetzten nicht in dem Maße vorhanden waren, wie es meiner Meinung nach für eine effektive Teamführung erforderlich ist. Als ich meine Bedenken und Sorgen mitteilte, hatte ich den Eindruck, dass der Fokus eher auf meinen vermeintlichen Defiziten lag, anstatt das gesamte Team zu integrieren und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Eine effektive Teamführung erfordert meiner Meinung nach nicht nur die Identifizierung von individuellen Herausforderungen, sondern auch die Bereitschaft, gemeinsam nach Lösungen zu suchen und das Team als Ganzes zu stärken. Leider fühlte ich mich in dieser Hinsicht auch nicht ausreichend unterstützt und sah, wie bereits gesagt, keinen Weg der Besserung.
Interessante Aufgaben
Ich habe meine Aufgaben wirklich genossen und fand sie äußerst motivierend. Allerdings habe ich wiederholt das Gefühl gehabt, dass die festgefahrenen Strukturen meine Möglichkeiten zur vollen Entfaltung einschränken. Es schien, als ob Änderungen nur ungern beziehungsweise nur nach aufwendigen Absprachen akzeptiert oder umgesetzt wurden.
Gleichberechtigung
Wie bereits erwähnt, habe ich das Gefühl gehabt, dass langjährige Mitarbeiter in Bezug auf verschiedene Aspekte bevorzugt werden. Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass alle Mitarbeiter unabhängig von ihrer Betriebszugehörigkeit die gleichen Chancen und Möglichkeiten erhalten. Leider habe ich auch mehrfach rassistische und LGBTQ-feindliche Äußerungen im Arbeitsumfeld bezeugt. Dies hat nicht nur mein persönliches Wohlbefinden zusätzlich beeinträchtigt, sondern stellt auch eine ernsthafte Verletzung der grundlegenden Prinzipien von Respekt und Gleichberechtigung dar. Solche Vorfälle dürften nicht toleriert werden.
Umgang mit älteren Kollegen
Kann ich nicht beurteilen
Arbeitsbedingungen
Grundsätzlich sind die Arbeitsbedingungen, insbesondere das Mitarbeiterrestaurant und das ansprechende Büro, sehr positiv. Allerdings habe ich in Gesprächen unangenehme Erfahrungen gemacht. Beispielsweise wurde mitgeteilt, dass ich froh sein sollte, einen festen Arbeitsplatz zu haben, da andere zu Beginn diese Möglichkeit nicht hätten. Ich verstehe, dass solche Informationen dazu dienen können, die Wertschätzung für bestimmte Vorteile zu fördern. Allerdings hätte ich mir eine positivere und unterstützendere Herangehensweise gewünscht. Statt den Fokus auf den Vergleich mit anderen zu legen, könnte man vielleicht betonen, wie das Unternehmen versucht, jedem Mitarbeiter einen stabilen und komfortablen Arbeitsplatz zu bieten. Ein positives und unterstützendes Arbeitsumfeld wird nicht nur durch physische Annehmlichkeiten geschaffen, sondern auch durch eine konstruktive Kommunikation darüber. Das war während meiner Zeit generell sehr mangelhaft.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Sozialprojekte in Südafrika find ich super.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehaltsstruktur ist sehr intransparent. Die Tatsache, dass diese Aspekte meiner Meinung nach wahrscheinlich stark vom Verhandlungsgeschick abhängen und als SEHR geheim behandelt werden, wirkt auf mich veraltet. Diese Intransparenz weckt bei mir den Eindruck, dass es möglicherweise Schieflagen in diesem Bereich gibt. Ein modernerer Ansatz, der auf Offenheit und Gleichbehandlung basiert, ist meiner Meinung nach in der heutigen Zeit passender.
Image
Das Image erscheint mir kontrovers. Auf der einen Seite ist die Unternehmensphilosophie stark auf das Wohl der Patient:innen gerichtet und sehr serviceorientiert, was sehr positiv hervorzuheben ist. Auf der anderen Seite habe ich den Eindruck gewonnen, dass dies nicht in gleichem Maße für die Mitarbeiter gilt. Nach außen wird mit viel Party und guter Stimmung geworben, aber der Arbeitsalltag wirkte auf mich komplett anders.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen werden unterstützt, insbesondere wenn sie einen klaren Vorteil für das Unternehmen mit sich bringen. Diese Ausrichtung kann ich vollständig nachvollziehen und schätze die Priorisierung von Fortbildungen, die sich positiv auf die Leistung und Entwicklung des Unternehmens auswirken.