Schlechter geht es wirklich nicht.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich bin bis heute darüber schockiert, bei diesen Arbeitgeber gearbeitet zu haben. Nach meiner Zeit beim Kreis Aurich dachte ich , dass ich tatsächlich ungeeignet für den Öffentlichen Dienst bin. Dem war offensichtlich nicht so. Mittlerweile arbeitet ich bei einer obersten Bundesbehörde in Berlin. Ich kann wirklich nur jedem raten, sich einen anderen Arbeitgeber (am besten im Landes- und Bundesbereich) zu suchen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wurde zur Genüge aufgeführt.
Verbesserungsvorschläge
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wo ich anfangen soll. Am Wichtigstens ist vorerst, dass endlich einmal Menschlichkeit, Kollegialität und Loyalität zu Grundwerten des Kreises werden. Es gibt Aufgaben, die nur mit- und nicht gegeneinander erfüllt werden können. Die Führungsebene muss endlich nach Qualifikation und nicht nach Gusto der Personalabteilung eingestellt werden.
Arbeitsatmosphäre
In vielen Dienststellen herrscht ein Klima der Angst. An jeder Ecke und auf jedem Flur hört man Gerüchte und jederzeit berfürchtet man, dass es einem selbst trifft.
Kommunikation
Eine Kommunikation fand, wenn überhaupt, ausschließlich von oben nach unten statt. Der Ton war autoritär und bisweilen auch übergriffig. Die Meinungen der "Untergebenen" werden nicht in die Entscheidungsfindung mit eingebunden. Ob Urlaubsanträge etc. genehmigt wurden, erfährt man hier lediglich auf Nachfrage.
Kollegenzusammenhalt
In einer Formel ausgedrückt: Jeder gegen jeden.
Die Führungskräfte haben das
gegenseitige Ausspielen der Mitarbeiter perfektioniert. Im Nachhinein wurde ich darüber in Kenntnis gesetzt, dass auch ehemals mir freundlich gegenübergetretene Kollegen hinterm meinem Rücken gelästert haben. Das ist, meiner Meinung nach, das wirklich Allerletzte.
Work-Life-Balance
Gleitzeit funktioniert nur innerhalb der "Funktionszeiten". De facto existiert auch keine eigentlich Gleitzeit. Führungskräfte erwarten, dass man zu einer gewissen Zeit (in meinem Fall 7 Uhr) am Schreibtisch sitzt. Falls man dies nicht tut, gibt es Ärger. Urlaub wurde mehrmals nicht genehmigt; ein Vorgang, den ich nirgendwo anders im ÖD jemals erlebt habe. Dienstreisen müssen zu teils unzumutbaren Zeiten durchgeführt werden. Dieser Arbeitgeber schert sich nicht um das Wohlergehen seiner Mitarbeiter.
Vorgesetztenverhalten
Wurde in den obigen Punkten bereits ausführlich behandelt. Meist handelt es sich um Menschen aus der Region, die ein überhöhtes Bild von sich selbst haben. Die schelchtesten Führungskräfte beim Land und beim Bund sind noch besser als die besten beim Landkreis Aurich. Die ganze Führungsebene des Amtes ist untereinander eng verbandelt.
Interessante Aufgaben
Wenn Sie sich für die stupide und einfallslose Bearbeitung von Bauanträgen oder Waffenscheinen interessieren und dabei noch ausgegrenzt und gemobbt werden wollen, sind sie beim LKA ganz richtig. Zudem erhalten Sie mit abgeschlossenen Studium noch eine E9A-Bezahlung für diese aufregende Arbeit. Das Arbeitspensum beim Kreis Aurich war auch enorm hoch.
Gleichberechtigung
Kann von meiner Seite nicht direkt beurteilt werden. Auffallend ist, dass die Führungsebene fast durchgehend männlich ist.
Umgang mit älteren Kollegen
Die Älteren haben meist bereits mit der Behörde abgeschlossen. Demzufolge droht Ihnen auch mMn weniger Ausgrenzung als Neuzugängen.
Arbeitsbedingungen
Die Büroräumen sind unzumutbar. Das Bauamt bspw. sitzt direkt neben einem Restaurant an der Kirchdorfer Straße. Tagtäglich roch es nach Frittierfett und anderen unangenehmen Gerüchen. Die Büroräume sind teilweise nicht gut ausgeleuchtet. Die "Pausenräume" laden wohl eher zum Gehen als zum Rasten ein.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Kann ich nicht bewerten.
Gehalt/Sozialleistungen
In Zeiten des Fachkräftemangels erlaubt der Landkreis Aurich es sich, unterdurchschnittlich zu bezahlen. Nach einem Bachelorstudium wird man mit E8/E9a beim Kreis angestellt. Jede Bundes- und Landesbehörde bezahlt für solche Abgänger mindestens E9c oder gleich A9-A11. Die Gehälter sind im Allgemeinen deutlich schlechter als beim Bund.
Image
Die Bürger haben nicht umsonst ein gewisses Bild von ihrem Landkreis. Man kann wahrlich nicht stolz sein, dass diese Kreditverwaltung für das Wohlergehen von 160.000 Menschen verantwortlich ist. Der Ruf war nie gut und wird es wohl auch in absehbarer Zeit nicht werden.
Karriere/Weiterbildung
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