Chef (9758,92€ Grundgehalt) durch Parteibuch - Quali nicht nötig.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Kaum Leistungssdruck* und pünktliches Gehalt :)
*zumindest wenn man zum unkündbaren Personal gehört. Dann kann man ausweichen. Mehrmonatige - bis langjährige - Krankschreibung bei vollem Gehalt gehört zum Beamtentum.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
die Schere zwischen Anspruch und Wirklichkeit - wochenlang werden etwa im Team Leitlinien erarbeitet und dann kommen doch selbstherrliche Entscheidungen. Aber der gewisse Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist nicht allein landkreisspezifisch.
Verbesserungsvorschläge
Der Kreistag als Vertretung der Einwohner sollte mal schauen, ob man wirklich nur die Parteigenossen als geeignet für Topposten ansehen muss.
Mangels eigener Kompetenz des Chefs werden Juristinnen zusätzlich eingestellt, die allerdings dann heimlich - wie im Landkreis Verdern - das Zepter in der Hand halten können.
Die früher erforderliche volljuristische Qualifikation des Hauptverwaltungsbeamten im Landkreis ist sozialdemokratisch erfolgreich abgeschafft. Soll mehr Bürgernähe bringen - leider auch mehr Platz für Bonzen.
Nun soll aber nicht verschwiegen werden, dass der hiesige Landrat die ehrbare Qualifikation eines Heizungsmonteurs erworben hat. Das ist kein Geheimnis - er trägt es gern wie eine Monstranz vor sich her und lässt auch gern mal für die Entourage kleine Fachbegriffe fallen, um seine unbefleckte soziale Basisherkunft zu verdeutlichen.
Immerhin kann man als Nichtklempner dann auch aufschnappenwas "Fittings" sind. Dafür bleibt unbekannt, welche Einnahmen ihm als Aufsichtsrat der Kreissparkasse zufließen.
Arbeitsatmosphäre
pauschal - mit Abweichungen in beide Richtungen. Wer wirklich hilft, merkt man nicht sofort.
Manchen wird auch von ganz oben geholfen...die Vollklimatisierung ihres Büros hat eine Kollegin sogar schon vor über 10 Jahren verzeichnen dürfen. Wer meint, dass da nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist, kann sich ja über das neue Hinweisgeberschutzgesetz dazu einbringen - auch wenn die Einrichtung einer solchen gesetzlich vorgeschriebenen Stelle im Kampf gegen Korruption beim Landkreis noch nicht erkennbar ist.
lDie anderen Mitarbeiter haben aber meist wenigstens eine Jalousie gegen die manchmal sehr ausgeprägte Erwärmung in den Sommermonaten, die Grenzen des Arbeitsschutzes überschreiten kann.
Kommunikation
dito - besser nix Privates auf Diensthandy und PC. Wenn die Intrige eingefädelt ist, wird auch da gesucht.
Z. B lieber keine Fragen stellen, wenn eine beim Chef angesehene Fachdienstleiterin diskret die Kanzlei Ihres Gatten bedenkt. Der Verzicht auf einen gemeinsamen Familiennamen erleichtert ja auch die Unauffälligkeit.
Kollegenzusammenhalt
dito - Radfahrer*innen included ( nach oben buckeln, nach unten treten.)
Work-Life-Balance
Was ist das? Trendige Begriffshülse? Es geht meist noch etwa so wie bei den Easybeats:"Monday I have friday on my mind!"
Vorgesetztenverhalten
bestimmt ca. 250 Vorgesetzte auf verschiedenen Ebenen - aber der Fisch stinkt vom Kopfe
Interessante Aufgaben
Jeder träumt mal, hinter dem Schalter zu sitzen - hier kann es glücken ( nach Tucholsky).
Gleichberechtigung
... bisweilen etwas penetrant und krampfhaft bis hin zur Gegenprivilegierung empfand ich.
Umgang mit älteren Kollegen
wieso wird das hier unterschieden? Diese Unterscheidung klingt etwas nach Altersrassismus.
Arbeitsbedingungen
Es gibt schon Nischen und Spielraum für Wichtigtuer*innen und Schwachperformer.
Der Krankenstand war beim Landkreis deutlich höher als außerhalb des öffentlichen Dienstes - eine Änderung erwarte ich nicht.
Kleiner Trick in der Sommerzeit: da hat die ansonsten sehr angepasste Mitarbeitervertretung den erlaubten Arbeitsbeginn mit Einstempeln schon um 6:00 erreicht. Was man dann wirklich in der morgendlichen Ruhe vor dem eigentlichen Behördenstart gegen 9:00 an seinem Schreibtisch macht.... ? Diese Finten sind mit der Verbreitung des Home Office allerdings nicht mehr nötig - Trägheit wird zur Regel.
Dabei soll aber nicht übersehen werden, dass es sehr engagierte Menschen gibt meist in den Reihen der nicht reinen Verwaltungsleuten. Sozialarbeitende, Umwelt- Medizin- und Technikpersonal etc. gehen oft mit Herzblut an ihren Job.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
the show must go on, könnte man denken. Flächen für Amazone u. a.werden versiegelt und dann aber einen Workshop für Artenvielfalt unter Publizität mithilfe des Pressebeauftragten veranstalten.
Aktuell wird es jetzt noch mit einem "Klimabeauftragten" pressewirksam getoppt - na, welcher Partei gehört der wohl an? Aber immerhin - für Populismus hat der Chef ein Gespür!
Gehalt/Sozialleistungen
Nicht immer vergleichbar mit freier Wirtschaft, finde ich. Wer viel leistet, ist oft selber schuld - denken manche. Für den Aufstieg ist ein wenig Schleim hilfreicher - also schön gendern und gleichstellen, Welcome -Umgang mit Migrationsaufgaben auf die Spitze treiben; wenn man nicht gleich am besten in der Partei des Landrats ist.
Image
nicht ganz wie Werder Bremen :)
Karriere/Weiterbildung
durchaus! Hier werden Fleiß und Auffassungsgabe manchmal noch belohnt plus Bereitschaft für unangenehme Aufgaben und Arbeitsbereiche.