Ist nicht mehr das, was es mal war ...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Umgebung ist einfach herrlich. Die Arbeitsplatzsicherheit beruhigt mich in der derzeitigen Lage sehr. Die Möglichkeiten, die eingeräumt werden, um Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren und noch einiges mehr.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Der öffentliche Dienst ist nicht mehr das, was es mal war und steht mit der freien Wirtschaft in keinem Vergleich mehr.
Der öffentliche Dienst braucht viel zu lange, um Mitarbeiter*innen zu kündigen, die ein disziplinar- oder gar strafrechtliches Fehlverhalten an den Tag legten und wo keine Besserung zu erwarten ist. Oder aber Mitarbeiter zu kündigen, die gerne und viel "krankfeiern" und so eine Stelle für diejenigen blockieren, die wirklich arbeiten wollen.
Schlecht finde ich den Bürokratismus, den in meinen Augen dollen Personalaufbau (ist der wirklich begründet?), die Unflexibilität und die manchmal unbegründete Förderung eines Mitarbeiters/einer Mitarbeiterin.
Insofern weiß ich nicht, ob ich generell das Arbeiten im öffentlichen Dienst jemanden empfehlen würde. Das muss jeder für sich entscheiden.
Verbesserungsvorschläge
Ich würde mir eine genaue Analyse der Mitarbeiter*innen und deren Aufgabenfelder wünschen, auch wenn es zeitintensiv und der Aufwand immens ist. Die in der Vergangenheit stattgefundenen Mitarbeitergespräche müssten modifiziert und in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden. Verbesserungswürdig ist natürlich auch das in die Mitarbeiter gesetzte Vertrauen, die Kommunikation und Transparenz. Der offene und ehrliche Umgang miteinander und mit Vorgesetzten müsste gefördert werden. Das sind für mich die Grundbedingungen. Ich denke, dann wäre alles andere ein Selbstläufer im positivem Sinne.
Arbeitsatmosphäre
Das ist schwierig zu beantworten. Im Allgemeinen ist die Atmosphäre sehr gut. Jedoch gibt es Dinge, die ich mittlerweile beanstande wie z. B. Wertschätzung, offener/ehrlicher Umgang, Vertrauen ...
Kommunikation
Ich finde die Kommunikation mittlerweile sehr "hierarchielastig". Auffallend ist, dass man für seine Arbeit notwendige Infos nur noch sehr spät und stark gefiltert erhält. Notwendige Hintergrundinformationen erhält man gar nicht mehr.
Kollegenzusammenhalt
Es gibt Bereiche, mit denen ich sehr gut und intensiv, ehrlich, kollegial und unbürokratisch zusammenarbeiten kann. Hier kann ich mich auf das Wort verlassen und muss mir keine Vorgänge schaffen, um einen Nachweis zu haben.
Im Allgemeinen ist aber ein Wandel eingetreten: Jeder denkt nur an sich und seine Karriere, manchmal geht es mit Unfairness einher ... eine solche Einstellung fördert den Zusammenhalt keineswegs.
Work-Life-Balance
Hier ist alles in Ordnung, auch unter Rücksichtnahme auf junge Familien (Kinder) oder aber, wenn sich kurzfristig ein Termin ergibt - man kann das sehr gut händeln. Homeoffice in der derzeitigen Lage funktioniert perfekt - erforderliche Technik wurde zur Verfügung gestellt.
Vorgesetztenverhalten
Meiner ist zu lieb und somit nicht wirklich eine Führungskraft.
Interessante Aufgaben
Aufgrund des Personalaufbaus und der entsprechenden Aufgabenübertragung wurden zusammenhängende Aufgaben gesplittet, die Verantwortung dadurch heruntergesetzt. Die Vielseitigkeit und die hohen Anforderungen meiner Aufgabe gibt es nicht mehr. Selbständiges, eigenverantwortliches Arbeiten ist nicht mehr möglich - Hiercharchieebenen wurden eingebaut, so dass ich mich immer wieder rückversichern muss.
Die Aufgabe selber ist schon sehr interessant, auch weil ich mit interessanten Leuten zu tun habe.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung gibt es. Sollte es auch geben, sofern die entsprechende Qualifikation vorliegt und es nicht nur politischer Wille ist, Frauen zu fördern.
Umgang mit älteren Kollegen
Ja, natürlich werden ältere Mitarbeiter*innen wertgeschätzt. Sie haben durch ihre jahrelange Arbeit intensive Erfahrungen gesammelt, auf die ich schon gerne zugreife. Außerdem könnten sie interessante Anekdoten erzählen, die sehr ergreifend aber auch sehr humorvoll sein können. Für mich sind ältere Mitarbeiter*innen sehr wichtige Mitarbeiter*innen.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind sehr gut ... tolles Büro, welches durch uns selber gestaltet werden konnte. Die Technik ist auf dem neuesten Stand oder die Neuerungen sind am Laufen.
Das Gebäude selber ist ein Altes und hat einen tollen Charme. Es gibt natürlich einige Dinge, die verbessert werden müssten (Toiletten mindestens 50 Jahre alt pp.), aber das ist alles in Arbeit. Insofern kann ich gut damit leben.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wir haben mittlerweile Container (Papier, Glas, Abfall) so ziemlich an jedem Haus oder in unmittelbarer Nähe. Wir haben Eimer in der Teeküche für "Küchenabfälle" usw. Der Arbeitgeber tut schon sehr viel dafür. Allerdings liegt es an jedem Mitarbeiter, dieses auch umzusetzen und da liegt das Problem, denke ich.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt wird pünktlich gezahlt, Sonderzahlungen erfolgen ebenfalls ... hier alles prima. Ob die Eingruppierung der jeweiligen Verantwortung entspricht, wage ich zu bezweifeln.
Image
Das Image ist mittlerweile sehr gut und es wird ganz viel für die Verbesserung des Images getan.
Karriere/Weiterbildung
Die Karrierechancen sind hier nicht gut, auch weil Mitarbeiter nicht wertgeschätzt oder aber aufgrund ihrer Leistungen gefördert werden. Ich habe den Eindruck, dass hier mittlerweile etwas ganz anderes zählt.