Aus "Quality works" wird "Quality works woanders"
Gut am Arbeitgeber finde ich
Immerhin Chemie Tarif.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Oben ausführlich beschrieben.
Verbesserungsvorschläge
Es gibt zwar viele freiwillige Schulungen für Führungskräfte, davon ein paar zu Pflichtveranstaltungen machen wäre eine gute Idee. Das Fachpersonal, welches man noch hat, besser fördern, es gibt nicht umsonst Entwicklungspläne, wenn man nicht sofort mehr Geld zahlen möchte. Realistische Stellenbewertungen durchführen, nicht auf alte Einschätzungen von externen Firmen von vor 10 Jahren vertrauen, sondern auch mal die Leute fragen, welche den Job machen.
Kommunikation
Informationen zum Betriebsablauf wurden in allen Betrieb nur über zwei Ecken und auf Nachfrage am Laborpersonal weiter gegeben. Was die persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten anging wurde zwar viel erzählt aber im Endeffekt wenig eingehalten. Von versprochenen Umgruppierungen bis hin zu freien Techniker Positionen, wurde man entweder schlicht und ergreifend angelogen oder für mehrere Jahre vertröstet.
Kollegenzusammenhalt
Da es vielen Mitarbeitern bei Lanxess so ging wie mir, hat man schnell Leidensgenossen gefunden mit denen man sich zusammen über das unzureichende Personalmanagement beschweren konnte. Hat in den meisten Fällen zwar nichts gebracht aber so konnte ich meinen Vorgesetzten beim Einreichen meiner Kündigung zumindest vor Halten, dass er nicht überrascht sein sollte.
Work-Life-Balance
Gleichzeit ist schön und gut, wenn man nicht für jede Minusstunde ein Gespräch mit seinen Vorgesetzten hat. Vor allem als Nicht Raucher ziemlich unfair, da anscheinend niemand fürs Rauchen aus stempelt. Home Office ist nur was für die Vorgesetzten und Kaufmänner und -frauen.
Vorgesetztenverhalten
Lanxess Vorgesetzte fallen, meiner Erfahrung nach, unter zwei Kategorien. Sozial engagiert mit Interesse an seinen Mitarbeitern, dafür fachlich inkompetent oder genau das Gegenteil. Leider noch nie jemanden erlebt, welcher beide positiven Aspekte kombiniert, zumindest nicht in einer Führungsposition.
Interessante Aufgaben
Wenn man mit Eigeninteresse mit bringt kann man von Analytik bis zu QM viel lernen.
Gleichberechtigung
An manchen Stellen werden Frauen bevorzugt, an anderen Männer. Habe wenige Stellenbesetzungen miterlebt welche tatsächlich nach Fachkompetenz gingen. Die richtigen Leute zu kennen ist wichtiger als das Können. Kann man zwar zu vielen Situationen in der Arbeitswelt sagen, mach die Sache aber trotzdem nicht ok.
Umgang mit älteren Kollegen
Es wird wenig Rücksicht auf körperliche Einschränkungen bei älteren Mitarbeitern genommen. Entweder Kollegen übernehmen die Arbeit und versuchen das zu regel oder man wird von der Betriebsleitung unter Druck gesetzt.
Arbeitsbedingungen
Keine funktionierende Klimaanlage im Labor, es werden keine Arbeitskonzentrationsmesswerte gemessen, weil es schlicht weg zu teuer ist, obwohl sich die Liste der Chemikalien mit welcher man arbeitet jährlich verlängert, viele Mitarbeiter sind schwer und langfristig Erkrankt (Autoimmunerkrankungen, klinische Depression, long Covid), trotzdem wird wenig Arbeit und Geld in Prevention oder Aufklärung gesteckt. Wenn von den langjährigen Mitarbeitern eines Labors mehr als die Hälfte schwer erkranken sollte man sich als Unternehmen Gedanken machen, ob es mit der Vielzahl an Chemikalien zu tun hat, mit welcher man bei der Arbeit in Kontakt kommt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Klimaneutral bis 2040, bleiben wir mal gespannt.
Gehalt/Sozialleistungen
Chemietarif ist gut aber Lanxess versucht an den falschen Stellen zu sparen. Stellen, welche in anderen Unternehmen mit gewissen Endgeldstufen gruppiert sind, werden bei Lanxess erfahrungsgemäß mit 1-2 Endgeldstufen weniger bezahlt. Lanxess schreibt immernoch teilweise Chemietechniker Stellen intern mit E8 aus, dass sollte an sich ein gutes Bild von den Gehaltsstrukturen geben.
Image
Ja, jeder kennt die Lanxess Arena und Nein, keiner kennt Lanxess. Bei Freunden, welche nicht in der Industrie arbeiten, reicht es zu sagen, dass es mal Bayer war.
Karriere/Weiterbildung
Habe über 3 Jahre hinweg, mit fertiger Techniker Fortbildung, intern versucht weiter zu kommen und nach 13 Interviews und 13 autogenerierten Absagemails entschieden mein Glück wo anders zu versuchen. Selbst auf Nachfrage habe ich nie jegliches Feedback erhalten zu den jeweiligen Interviews. Das Personalmanagement ist sehr schlecht. Es gibt keine Förderprogramme, gute Fachkräfte kündigen und die Leute, die da bleiben, dürfen deren Arbeit mit übernehmen. Die Leute die da bleiben sind meistens überbezahlt aus Bayerzeiten und bekommen die sehr gute Bayer Betriebsrente und haben daher auch keinen Grund zu gehen oder sich anzustrengen.