Alles für die große Vision
Gut am Arbeitgeber finde ich
Den Bewerbungsprozess und wie sehr für die Arbeit begeistert wird.
Das Potential des Unternehmens, es wäre so ein schönes neues Arbeiten möglich
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Kritik wird übergangen, bei Misständen wird nicht hingesehen, auf liebevollen, wertschätzenden
zwischenmenschlichen Umgang
wird kein Wert gelegt, Herzlichkeit gibt es wohl im Unternehmensalltag nicht
Verbesserungsvorschläge
Über die Jahre wurden Misstände immer wieder aufgezeigt. Durch die reine Ausrichtung auf das Positive wurden die Dinge, die nicht gut liefen immer wieder ignoriert. Bitte hinsehen und hinhören wenn Kritik geäußert wird und tatsächlich auch etwas verändern
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre ist geprägt von hoher Anspannung, Stress, emotionaler Kälte und viel Vorspielen von guter Laune und Positivität.
Kommunikation
Viel im Imperativ: „Tu das“, aber oft monatelang kein „Danke“ für all die Arbeit, die man sogar noch zusätzlich macht. Spiritual Bypassing gehört zum Arbeitsalltag.
Kollegenzusammenhalt
Die Leute im Team sind super herzlich miteinander und helfen sich durch die schwere Zeit in der Anstellung auch gegenseitig.
Work-Life-Balance
Hahahaha die gibts nicht. Für die große Vision muss man eben zeigen, dass man bereit ist mehr (also im Grunde absolut alles) zu geben
Vorgesetztenverhalten
Über die hierarchischen Positionen wird viel Macht ausgeübt. Wenn man ehrlich anspricht, dass Aufgaben zeitlich nicht schaffbar sind, bekommt man das silent treatment, abschätzige Blicke oder wird einfach entlassen.
Vor allem die Chefetage umgibt sich nur mit Leuten, die ihr zujubeln und alles toll finden was gemacht wird. Mitarbeiter:innen, die es wagen konstruktive Kritik zu äußern, werden bei Beförderungen übergangen und über kurz oder lang entlassen.
Interessante Aufgaben
Man muss machen, was auf den Tisch kommt, auch wenn das das Arbeitspensum weit übersteigt. Die Illusion, dass es bald besser wird, wird aufrechterhalten um die Mitarbeiter:innen zu noch mehr Höchstleistung anzuspornen.
Gleichberechtigung
Subjektive Sympathien führen deutlich zu unterschiedlichen Behandlungen. Es gibt gewisse Lieblinge, die deeuutlich mehr verdienen als der Rest. Den anderen wird gesagt, sie müssten an ihrem Money Mindset arbeiten oder erstmal außergewöhnliche Ergebnisse liefern.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Menschen wurden nicht eingestellt
Arbeitsbedingungen
Musste am eigenen Laptop und Handy arbeiten. Für die Leute im Home Office wurde nur sehr wenig bis gar nichts zur Verfügung gestellt. Das Büro in Berlin ist hübsch eingerichtet was etwas über die große Anspannung und emotionale Kälte hinweghilft.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nach Außen hin ist der Schein eines nachhaltigen Unternehmens perfekt. Intern werden aber viele fragwürdige Entscheidungen getroffen.
Gehalt/Sozialleistungen
Tausende Überstunden wurden nicht bezahlt. Nach dem großen Launch wirds ja dann weniger stressig und das Team kann sich entspannen (oder dann halt doch nicht).
Image
Aktuelle Angestellte sprechen gut über das Unternehmen (da sie Konsequenzen fürchten). Früheren Angestellten wird nach ihrem Klinikaufenthalt oder vielen Therapiesitzungen bewusst, dass sie nicht Schuld waren, sondern die Arbeitsbedingungen sie dazu getrieben haben, weit über ihre gesunden Grenzen zu gehen.
Karriere/Weiterbildung
Wird viel versprochen und teilweise werden auch gekaufte Zugänge von der Chefetage zu gewissen online Kursen geteilt. Für die Weiterbildung ist aber (wenn man die überhaupt noch hat) nur in der eigenen Freizeit Zeit.