Labortätigkeit, NGS (LGC Genomics) Wer nach dem Studium einen Berufseinstieg sucht, Finger WEG !
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Onboarding war sehr einladend, aber auch sehr pretentious. "The good old british way".
Die Gleitzeit finde ich zeitgemäß, auch die Pausenmöglichkeiten waren angebracht.
Selbstständiges Arbeiten und relativ abwechslungsreiche Prozesse begleiten und ausführen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
lasse Dich nie auf einen Arbeitgeber ein, der im Bewerbungsgespräch mit einem Obstkorb wirbt
Verbesserungsvorschläge
Wesentlich offenere Kommunikation zu den Mitarbeitern, mehr (oder überhaupt) Feedback hätte ich mir persönlich gewünscht
Arbeitsatmosphäre
Arbeitsprozesse an und für sich gut durchführbar, soziales Miteinander augenscheinlich in Ordnung.
Teilweise unnötiges Konkurrenzverhalten bzgl. Arbeitsleistung zwischen Kollegen, prätentiöses Gegacker miteinander in der Mittagspause, Lästereien über Kollegen, ansonsten oberflächlich alle sehr nett und "zuvorkommend". Es wird bei wirklich ernsten Themen gerne übereinander, statt miteinander gesprochen. Integrität und Respekt sehen für mich anders aus.
Kommunikation
unterirdisch; wichtige Dinge wie deine Einarbeitung, dein persönlicher Stand und das eigene Mitarbeiterwohlergehen werden mit jedem besprochen, außer mit Dir. Gottseidank kann ich in meinem aktuellen Beruf eine gegenteilige Erfahrung machen.
Kollegenzusammenhalt
würde am liebsten -5 Sterne geben. Ich habe mich einer Kollegin darüber anvertraut, dass ich mit meinem aktuellen Arbeitsweg (+4h An-und Abfahrt täglich) überfordert sei, dies aber durch einen Umzug in die Nähe zum neuen Arbeitsplatz anpassen wolle (Dieser Moment zwischen der genannten Kollegin und mir hatte rein gar nichts mit der aktuellen Arbeit an sich zu tun, und ich dachte bis dato, dass ich mich ihr auch bei persönlichen Angelegenheiten anvertrauen könnte.. )
Die Tage darauf haben mich einige andere Kollegen distanziert und mitleidig behandelt, dies war eher auf einer non-verbalen Ebene....mir wurden daraufhin weniger Aufgaben zugeteilt, und die Stimmung war nüchtern und distanziert.
Work-Life-Balance
Man hat einen Überblick über die wöchentlichen Aufgaben, kann täglich seine Aufgaben erledigen und dann nach Hause gehen. Man nimmt keine Arbeit mit nach Hause, was ich gut finde.
Das Arbeitsklima selbst laugt jedoch aus, man fühlt sich unwohl; von daher 2 Sterne.
Vorgesetztenverhalten
sehr prätentiös, oberflächlich sehr freundlich und begeistert von einem, hätten sie sich meinen Lebenslauf genau angeschaut, wüssten sie, dass ich mich bei ihnen tatsächlich erst einarbeiten sollte?!
Meine Einarbeitung ging knapp 3-4 Wochen, in der 6. wurde ich gekündigt. Ich habe selten von so kurzen Einarbeitungsphasen für Berufseinsteiger gehört. Zu erwähnen ist, dass ich nichts desto trotz ab der 3. Woche ganztägig selbstständig arbeitete. (auch sehr ungewöhnlich, im Vergleich zu anderen Laborbetrieben). In diesem Zeitraum keinerlei stichhaltiges Feedback oder etwaige Kritik zu meiner Arbeit. Ich dachte bis zur Kündigung, alles sei in Ordnung.
Interessante Aufgaben
wenn man gerade aus der Forschung kommt, sprich seinen Bachelor geschrieben hat, ist dies natürlich ein Tapetenwechsel. Es geht um routinierte Arbeitsabläufe, da kann man selber nicht viel wissenschaftlich beitragen und ordnet sich dem unter. Dies wollte ich jedoch auch, ich wollte Berufserfahrung sammeln. Die Tätigkeiten waren geeignet, um Routine in den genetischen Verfahrenstechniken zu entwickeln, was im Studium heutzutage nicht selbstverständlich ist, da mein Studiengang hauptsächlich Theorie- basiert war (Coronasemester etc), hier sind junge Leute mit CTA oder BTA Ausbildung besser geeignet (weil routinierter).
Leider hat man keine Rechte, Dinge zu optimieren oder zu vereinfachen, man ist gebunden an die Entscheidungen des Unternehmens, welche standortunabhängig Standards vorgeben, die leider nicht auf die Bedürfnisse der einzelnen Labore/Abteilungen abgestimmt sind. Es wird einfach durchgedrückt und man unterwirft sich Systemen, die den Prozess eher behindern als optimieren. Einges an Verbesserungsbedarf, was auch jedem Bekannt ist, es scheitert jedoch an der Kommunikation (in etlichen ins nichts führenden Meetings).
Gleichberechtigung
Geschlechtertrennung die ich nicht recht verstehe, in der NGS Abteilung waren ausschließlich Frauen, und in der Logistik ausschließlich Männer. Welchem System dies zu Grunde liegt, ist mir nicht bewusst. Nichts desto trotz wird keiner wegen seiner Herkunft oder seines Aussehens benachteiligt. (Ineffektivere Mitarbeiter, sprich kranke, ältere, behinderte werden denke ich gar nicht erst eingestellt, hier gilt Effizienz)
Umgang mit älteren Kollegen
Es gab schon hier und da einige Lästereien, lasse mich auf sowas aber grundsätzlich nicht ein.
Es gibt respektvollere Umgebungen auf dem Arbeitsmarkt.
Arbeitsbedingungen
Man hat seinen eigenen Arbeitsplatz, arbeitet aber parallel mit 5 weiteren Personen in einem recht vollen Raum, der mit Geräten und Chemikalien vollgestellt ist. Es war oft stickig und die Abluft war meiner Meinung nach defekt, was unangenehm werden kann. Wer gerne in Ruhe arbeitet, hat hier eher schlechte Karten, da betriebstreue Kollegen gerne vor Feierabend Privatgespräche anfangen, während man aufgrund von Gleitzeit effektiv Fokus benötigt um die weiteren 3 Stunden zu bewältigen. Der Arbeitsfluss wird gerne von regelmäßigen Meetings durchbrochen, welche im weitesten Sinne nicht unbedingt zur Effektivität beitragen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Giftige Abfälle landen in Sammelbehältnissen die über Tage offen rumstehen... Kollegen wollen "umweltbewusst handeln" und Mülltüten mit organischen Lösungen "recyceln" was ich schräg und riskant finde, da auch diese über Tage ausdünsten. Aber bitte nicht lüften es könnte ja kalt werden..
Gesünder habe ich mich dort nicht gefühlt, hatte über Monate danach Migräne in einem bislang noch nie da gewesenen Ausmaß. Ansonsten wird auf Mülltrennung geachtet.
Gehalt/Sozialleistungen
Für einen Einstiegsgehalt gut
Image
Ich konnte mir in dieser kurzen Zeit kein Gesamtbild vom Image im Gesamtkontext machen. Nach Außen hin scheint alles zu laufen.
Karriere/Weiterbildung
Ältere Kolleginnen waren seit Jahren in der selben Position, ich schätze die Aufstiegschancen in dieser Abteilung als gering ab.