Steinzeitliche Führungsmethoden. New Work Fehlanzeige.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Definitiv die Kollegen. Man hat sich gut verstanden und die Zusammenarbeit war großartig. In diesem Unternehmen arbeiten viele unglaublich tolle Menschen. Meiner Meinung nach unverdient.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die vielen unglaublichen Aussagen, bei denen man nur ungläubig den Kopf schütteln konnte. Vieles hat persönliche und rechtliche Grenzen überschritten und war an Dreistigkeit kaum zu überbieten.
Ständig zu betonen „du darfst mir nicht widersprechen“ ist einfach vollkommen neben der Spur. Vor allem wenn man damit immer versucht zu umgehen, was im Arbeitsvertrag und im Arbeitsrecht definiert ist. Das war absolut unprofessionell und respektlos.
Mir wurde mehrmals etwas missbräuchliches gesagt und dann betont, dass ich darüber nicht mit anderen reden darf.
Ständig wurden einem die Rechte abgesprochen und Dinge eingeredet, die schlichtweg falsch sind.
Eine gute Führungskraft verteidigt die Rechte der Mitarbeiter anstatt sie anzugreifen!
Psychisch ging es mir zunehmend immer schlechter. Es gab zwar immer mal wieder positivere Phasen, aber dann folgte wieder der nächste Knüller und ich musste mich mit irgendeinem absurden Thema auseinandersetzen, anstatt mich auf die eigentliche Arbeit zu konzentrieren.
Bis dato war dies eines meiner schlimmsten menschlichen Erlebnisse.
Verbesserungsvorschläge
Ich bin sehr dankbar für die Chance hier vieles lernen zu dürfen. Gelernt habe ich allerdings in erster Linie, wie ich nicht behandelt werden möchte und dass ich mehr wert bin als das.
Und auch wenn mir wiederholt versucht wurde das Gegenteil einzureden: so von seinem Arbeitgeber behandelt zu werden ist nicht normal!
Führungskräfte sollten in entsprechende Verhaltens- und Führungsschulungen geschickt werden. Hier mangelt es an emotionaler Reife.
Um Missbrauch entgegenzuwirken wäre ein Betriebsrat, welcher die Führung reguliert, sinnvoll.
Generell würde ich mir mehr Wertschätzung für die Mühen der Mitarbeiter wünschen. Man sollte von Strafen absehen und die Mitarbeiter eher belohnen.
Mehr Respekt vor der Zeit der Mitarbeiter. Niemand sollte einen angreifen, wenn man pünktlich Feierabend macht. Unser Privatleben ist unbezahlbar.
Ein vertraglich geregelter Homeoffice Anspruch sollte den Mitarbeitern zustehen. Hierzu fehlt allerdings das nötige Vertrauen seitens der Führung.
In anderen Unternehmen funktioniert all das wunderbar und ich denke Libelle kann auch noch die Kurve kriegen. Es braucht allerdings die Offenheit für Veränderung und neue Führungsstrukturen.
Arbeitsatmosphäre
Unter den Kollegen war es immer sehr angenehm, aber das Vorgesetztenverhalten hat es stark heruntergezogen.
Frisch im Unternehmen gestartet, und praktisch noch unschuldig wie ein Lamm, bekam ich bereits Drohungen entgegengeworfen.
Ich wurde ständig demotiviert und mit lächerlichen Themen konfrontiert, sodass ich am Schluss des Arbeitstages oftmals genervt nach Hause gegangen bin.
Kommunikation
Viele Neuigkeiten wurden nicht so gut kommuniziert und es herrschte manchmal Unklarheit über einige Vorgehensweisen. Es mangelt an Struktur.
Ferner litt aufgrund des arroganten und mit bizarren Aussagen geschmückten Vorgesetztenverhaltens die Kommunikation. Statt meine Sorgen mitzuteilen, Fragen zu stellen oder Probleme zu kommunizieren, bin ich mit der Zeit lieber aus dem Weg gegangen.
Gespräche mit Vorgesetzten führten ständig zu arbiträren Strafen und Versuchen meine Rechte einzuschränken. Es war mir furchtbar unangenehm.
Es gab unter anderen eine Situation, bei der ich stolz von meinen Erfolgen und meinem fleißigen Arbeitstag berichtet habe und mir als Antwort darauf zusammenhanglose und unbegründete Strafen auferlegt wurden. Das hat mich sehr erschüttert.
Kollegenzusammenhalt
Angenehme, kompetente und super soziale Kollegen. Es war mir stets eine Freude. Wenn Hilfe benötigt wurde, war man untereinander immer sehr geduldig und hilfsbereit. Insbesondere die Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen war stark.
Die Kollegen vermisse ich definitiv am meisten und mit ihnen hätte ich mir auch eine langjährige, gute Zusammenarbeit vorstellen können.
Work-Life-Balance
Flexible Arbeitszeiten mit einer Kernarbeitszeit von 10 bis 15 Uhr wurden ursprünglich versprochen und waren auch so im Stellenangebot definiert.
Als ich hier anfing, wurde das aber direkt wieder gestrichen. Anfangs musste ich mich regelmäßig auf stupide Diskussionen einlassen, weil ich erst um 9 Uhr zur Arbeit kam. Und das, obwohl ich immer anstandslos früher da war, wenn es wirklich erforderlich war.
Auch wurde gesagt, dass man nach Feierabend und am Wochenende arbeiten soll und dass wir keinen Urlaub benötigen. Hier wurden die Mitarbeiter auch getestet, ob sie eine E-Mail zu solchen Zeitpunkten beantworten.
Während andere Abteilungen mehrmals die Woche ins Homeoffice durften, durften wir nur einen Tag haben. Trotz Infektionsschutzgesetz wurde dieser bei einigen von uns aber irgendwann willkürlich und ohne nachvollziehbaren Grund gestrichen, trotz dessen, dass gerade ich nachweislich aktiv von zu Hause aus mitgearbeitet habe. Ich habe mich über diese unverständliche Entscheidung beschwert und das wurde nicht gern gesehen. Eine faire Begründung habe ich nicht bekommen. Stattdessen wurde ich noch verspottet.
Das hat mich viel über schlechte Führung nachdenken lassen.
Vorgesetztenverhalten
Der absolut tiefste Punkt meiner Zeit bei Libelle. Über meine Erlebnisse könnte ich Bücher verfassen. Unglaublich toxisches und aggressives Verhalten, Gaslighting und ständige Machtspielchen.
Ich werde einfach ein paar Stichpunkte aufzählen, da dies sonst alles gar nicht reinpassen würde:
- "in der Probezeit sollte man täglich 2 Stunden länger arbeiten"
- "in der Probezeit sollte man keinen Urlaub nehmen"
- „dein Gehalt ist nicht dafür da, damit du dir schöne Sachen kaufen kannst“
- der Knüller: "Du darfst mir nicht widersprechen!"
- willkürliche Drohungen
- ich wurde aggressiv gezwungen eine Präsentation innerhalb von 3 Stunden vorzubereiten, mit der Drohung, dass mir ansonsten meine Projekte entrissen werden
- ständig schlechte Laune, Türen knallen, schnaufen, Geschrei
- keine Geduld einem etwas anständig zu erklären, lieber hektisch und aggressiv
- nervenaufreibende Kritikgespräche
- zumindest einmal wurde es körperlich
Menschlichkeit und Empathie waren hier absolut nicht vorhanden. Oft habe ich mich unwohl gefühlt, hatte Herzrasen und habe eine gewisse Angststörung gegenüber der Führung entwickelt.
Interessante Aufgaben
Manche Aufgaben waren eher monoton, andere interessanter. Typische Sales-Aufgaben. Die eigentliche Arbeitsbelastung ging in Ordnung.
Gleichberechtigung
Einige Mitarbeiter wurden anscheinend besser behandelt als andere. Vorgesetzte hatten nahezu konsequenzenlose Narrenfreiheit.
Frauen gab es nur wenige in der Firma, wurden aber weitestgehend von den Kollegen respektiert.
Umgang mit älteren Kollegen
Hier habe ich keine Probleme feststellen können. Ältere Kollegen wurden von uns jüngeren immer respektvoll und gleichwertig behandelt. Der gegenseitige Umgang mit den erfahreneren Mitarbeitern war auch sehr angenehm und sie brachten die nötige Geduld für uns mit.
Arbeitsbedingungen
Die technische Ausstattung war ziemlich gut und die Räume waren modern ausgestattet und haben mir gut gefallen.
Problematisch fand ich lediglich meine Lage, wo es sehr oft laut wurde und ich den Leuten immer hinterherlaufen musste, um die Türen wieder zu schließen. Gerade bei Aufgaben, die Konzentration erforderten, fiel es mir daher schwer den Fokus zu halten.
Das Vorgesetztenverhalten hat das Ganze am meisten heruntergezogen. Hier wurde ich mehrmals grundlos irrational vor allen anderen zusammengeschrien. Sogar als ich mich gerade in einem Call befand.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Entgegen einiger älterer Reviews gibt es mittlerweile eine Mülltrennung.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich habe lediglich ein normales Einstiegsgehalt bekommen. Da dies aber meinem Wunschgehalt entsprach, kann ich mich kaum beschweren. Es hätte jedoch ein wenig höher sein dürfen.
Ich bin jedoch der Meinung, dass man Provisionen fair unter dem gesamten Team aufteilen sollte. Jeder trägt schließlich zum Erfolg bei. In anderen Unternehmen funktioniert sowas wunderbar.
Während meiner Zeit wurden auch die Corporate Benefits Angebote eingeführt.
Image
Intern herrschen diverse Probleme, welche die Mitarbeiter regelmäßig erschüttern.
Das Unternehmen hat Probleme Mitarbeiter zu halten und Abgänger bleiben mit einem üblen Nachgeschmack zurück.
Generell halte ich es nicht für förderlich Arbeitnehmer dauerhaft zu verärgern. Besser wäre es eine Kultur zu schaffen, in denen alle ein gutes Bild von dem Unternehmen haben. Aber dazu wäre ein modernerer Führungsstil notwendig.
Karriere/Weiterbildung
Karriere definitiv nicht für jeden. Es gab diverse Weiterbildungen in der Form von internen Schulungen.