Tolles Unternehmen, das so viel mehr könnte, wenn man nur wollte.
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Viele Freiheiten
- Bei eigener Inititative gute Work-Life-Balance
- Interessante Tätigkeiten
- Viele tolle Menschen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Die Hemdsärmlichkeit, wie an so vieles herangegangen wird (Produktentwicklung, interne Prozesse,...).
- Kein Wille zu echter Innovation.
- Diffuses Misstrauen gegenüber der Mitarbeiter.
Verbesserungsvorschläge
- Mehr Vertrauen zu den Mitarbeitern haben.
- Selbstreflektion: Die Bewertungen hier kommen nicht von ungefähr; Mitarbeiter verlassen nicht ohne Grund das Unternehmen.
- Die Produktstrategie überdenken, sich auf Kernprodukte konzentrieren; Schauen, was der Markt tatsächlich haben möchte.
- Den Mitarbeitern zumindest das bieten, was andere Softwareunternehmen bieten.
- Abgänge nicht auf dem Rücken der verbliebenen Mitarbeiter abfedern.
- Den aktuellen Mitarbeitermarkt realistisch einschätzen, sonst wird das nichts mit kompetenten Mitarbeitern. Und damit steht und fällt ein Unternehmen letztlich.
- Arbeiten an den offensichtlichen Schwachpunkten, statt diese zu ignorieren.
Arbeitsatmosphäre
Das persönlich wahrgenommene Arbeitsklima steht und fällt mit den Leuten, die einen umgeben.
Kommunikation
Es kann nur wundern, dass trotz der überschaubaren Unternehmensgröße, man teils nicht mal an die Informationen aus seinem eigenen Bereich kommt. Wenn man etwas wissen möchte, sollte man sich ein innerbetriebliches Netzwerk spannen oder ständig nachfragen.
Selbst die Kommunikation innerhalb der Teams ist teils kritisch, da einige Kollegen sich mehr als Individuum sehen, denn als Team. An wichtige Informationen zu kommen ist oftmals mehr eine Frage von Zufall, als von Prozessen.
Kollegenzusammenhalt
Es gibt solche und solche. Grundsätzlich gibt es eine Hand voll Kollegen, die auch auf eine persönliche Beziehung zu den Kollegen achten und immer wieder Initiativen zu Aktivitäten auch außerhalb der Arbeit übernehmen.
Viele Mitarbeiter halten jedoch nur innerhalb ihren Teams zusammen, haben kein Interesse an mehr als der professionellen Zusammenarbeit.
Work-Life-Balance
Hängt von einem selbst ab. Es zwingt einen niemand nach Hause zu gehen, jedoch sagt auch niemand etwas, wenn man es tatsächlich tut. In Entwicklungsabteilungen jedoch, wird Mehrarbeit durchaus erwartet - hier pushen sich die Mitarbeiter gegenseitig zu den Überstunden.
Urlaub, auch längere Phasen sind kein Problem, aber auch hier mag das vom jeweiligen Vorgesetzten abhängen.
Der Arbeitstag geht laut Vertrag 8h. Es gibt eine Gleitzeitregelung mit einer Kernarbeitszeit von 10-15 Uhr. Homeoffice ist immer wieder ein Thema, wird aber mangels Vertrauen zum Mitarbeiter nicht angeboten, obwohl technische Vorausssetzungen vorhanden sind. Bei Handwerker- oder Speditionsbesuchen ist es in Abstimmung mit dem Vorgesetzten möglich.
Vorgesetztenverhalten
Hängt in erster Linie vom Vorgesetzten ab - ich konnte mich über meinen direkten Vorgesetzten nicht beschweren. Generell kann dieser jedoch nur selten über zentrale Themen entscheiden. In der Regel geht hier das meiste letztlich über Vorstand und Geschäftsführung. Eine konkrete Antwort, speziell Zu- oder Absage zu erhalten ist hier schwierig, da offenbar keiner gerne Entscheidungen trifft. Generell hat man den Eindruck, dass die Führungsebene gerne unverbindlich bleibt. Strategieentscheidungen und interne Ankündigungen sind oft nur heiße Luft und werden entweder nicht umgesetzt oder nach der Umsetzung nicht gelebt.
Es werden gegenüber dem Mitarbeiter gerne Versprechungen gemacht, damit dieser zufrieden ist. Dieser wird danach jedoch immer wieder vetröstet und das Thema ausgesessen.
Es gibt so gut wie keine internen Entscheidungsprozesse. Entscheidungen werden individuell getroffen und sind damit von der Tagesform des Entscheiders abhängig. Das Einführen von Prozessen war in der Vergangenheit stets unerwünscht, da man gerne flexibel und unverbindlich bleiben wollte.
Interessante Aufgaben
Meine Arbeit hat mir sehr viel Spaß gemacht. Es gibt einen Kundenstamm in allen Branchen und Größen. Man kann die Initiative ergreifen und Dinge ins Rollen bringen, solange man sie selbst treibt. Der Gestaltungsspielraum ist gegeben und umfangreich. Wenn jedoch die Inititative bei Kollegen unpopulär ist, so wird dies nicht offen kommuniziert. Man rennt in diesem Fall einfach nur gegen eine Wand aus Desinteresse.
Dennoch stellt sich früher oder später eine gewisse Routine ein, die von manchen geschätzt wird, von mir jedoch nicht.
Gleichberechtigung
Man hat dein Eindruck, dass die langjährigen Mitarbeiter eine Art Narrenfreiheit besitzen, wohingegen bei neueren Mitarbeitern andere Maßstäbe angelegt werden. Allerdings kann jeder durch entsprechende Leistungen seinen eigenen Status gegenüber der GL verbessern.
Umgang mit älteren Kollegen
Es werden an dieser Stelle keine Unterschiede gemacht.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind gut. Das Gebäude in einem Stuttgarter Gewerbegebiet ist schmucklos, innen aber renoviert und modern. Die Verkehrsanbindung ist okay, es gibt jedoch keinen direkten Bahnanschluss, hier ist man zusätzlich auf einen längeren Fußweg oder den mehr oder weniger zuverlässigen Bus angewiesen. An- und Abreise mit dem Auto zu Stoßzeiten ist eine Katastrophe.
Es werden kostenloser Kaffee und kostenlose Kaltgetränke angeboten. Eine Küche mit Mikrowelle und einem Sozialraum für die Mittagspause sind vorhanden. Eine Kantine gibt es nicht, man kann jedoch teilweise die Kantinen von anderen Unternehmen in der Umgebung mitbenutzen.
Die Räume sind modern, mit Ausnahmen befinden sich vier Arbeitsplätze in einem Raum. Die Möbel sind okay. Es gibt jedoch einige Mitarbeiter, die einen zu kleinen Schreibtisch besitzen, auf dem ich nicht arbeiten wollen würde.
Die IT-Ausstattung ist sehr gut und wird in der Regel nach drei Jahren ausgetauscht. Hier gibt es nichts zu meckern.
Das Gebäude wird im Sommer jedoch mangels guter Isolation und Klimaanlage sehr warm, vor allem in den oberen Stockwerken.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nicht vorhanden. Müll wird nicht getrennt. Die alte Kaffeemaschine wurde zugunsten einer Kapselmaschine (Durchsatz ~100 Tassen/Tag) ersetzt. Es werden immerhin Akkus verwendet, das vermutlich aber eher aus Kostengründen.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich persönlich hatte ein stark leistungsabhängiges Gehalt, das durch meine erbrachte Leistungen entsprechend gut und vermutlich innerhalb der Firma überdurchschnittlich war. Bei anderen Mitarbeitern mag das anders aussehen.
In Abteilungen, die Kundentermine vor Ort bedarfen, wird ein Firmenwagen angeboten. Dieser kann anhand eines nicht zu niedrig bemessenen Budgets selbst gewählt werden.
Sozialleistungen gibt es jenseits vermögenswirksamer Leistungen nicht. Man kann eine Direktversicherung für die betriebliche Altersvorsorge abschließen, die Beiträge werden jedoch vom Bruttogehalt abgezogen und vom Unternehmen nicht gesondert bezuschusst. Ansonsten werden Ideen für Zusatzleistungen, selbst wenn sie für das Unternehmen kostenlos sind (Restaurantgutscheine, Kindergartengebühren,...), oft mit der Begründung des hohen Verwaltungsaufwands abgewiesen.
Image
Die äußere Wahrnehmung ist dank des Einsatzes der Mitarbeiter gut. Der technische Support hat kurze Reaktionszeiten und man hat zu jeder Zeit einen Spezialisten am Telefon. Das sorgt für zufriedene Kunden.
Auf der anderen Seite werden auch Kunden teils lange hingehalten und Themen versucht auszusitzen, was bei einzelnen Kunden zu Unmut führt.
Karriere/Weiterbildung
Karrieremöglichkeiten sind dank flacher Hierarchien quasi nicht vorhanden.