Hohe Belastung, dafür aber überdurchschnittlicher Bezahlung innerhalb der Branche
Gut am Arbeitgeber finde ich
Relativ gute Bezahlung für die Branche
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Hohe körperliche Belastung, unattraktive Arbeitszeiten, geringe Wertschätzung der einfachen Mitarbeiter in der Filiale, unsauberer Arbeitsplatz
Verbesserungsvorschläge
Offensichtliche Probleme sollten nicht weiter ignoriert werden und Wünsche der Mitarbeiter beachtet werden - bspw die seit über drei Jahren geforderten kabellosen Headsets, die dann vielleicht nicht mehr nach drei Stunden den Geist aufgeben.
Arbeitsatmosphäre
Stark abhängig von der Filiale. In meiner Filiale ist ein gutes Arbeitsklima, ich war allerdings auch schon als Aushilfe in anderen Filialen mit rauerem Umgang. In meiner Filiale gibt es sowohl viele alte als auch junge Leute und die Zusammenarbeit klappt meistens gut.
Kommunikation
Sicherlich auch abhängig von der Filiale. Die Aufgabenverteilung wird klar kommuniziert, die Einarbeitung ist jedoch katastrophal aufgrund des Personalmangels.
Wichtige Informationen erhält man nur durch Nachfragen, ich als Werkstudent sollte auch schon die Einarbeitung neuer Mitarbeiter übernehmen.
Offiziell erhalten neue Mitarbeiter einen Paten, der schon viel Erfahrung hat und bei der Einarbeitung hilft. In Realität läuft man als neuer Mitarbeiter bei der Warenverräumung einmal bei irgendjemandem mit und verräumt danach selbstständig seine erste Palette. Das ist zwar keine Wissenschaft, da aber am Anfang noch Fehler passieren und viele Mitarbeiter bei uns nach einigen Wochen wieder gehen, gibt es immer einen hohen Prozentsatz an Mitarbeitern, die unnötige Fehler bei der Warenverräumung machen.
Kollegenzusammenhalt
Bei uns sehr gut. Probleme können immer ehrlich und direkt angesprochen werden.
Work-Life-Balance
Ich arbeite als Werkstudent aktuell 10 Stunden pro Woche, in den Semesterferien mehr. Das klappt unter der derzeitigen Filialleitung super, ich habe jedoch anfangs als Minijobber begonnen und musste wegen der Mehrbelastung dann einen Werkstudentenvertrag unterschreiben, da ich schnell über der Minijob Grenze war.
Da es einen extrem hohen Krankenstand gibt und Personalmangel vorherrscht, wird ca jeden dritten Tag in unserer Whats App Gruppe gefragt, ob noch wer spontan einspringen kann.
Es ist zudem nicht unüblich, oftmals deutlich länger als geplant arbeiten zu müssen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass das Führungsteam praktisch nie Pausen macht, weil wirklich viel zu tun ist.
Mitarbeiter, die schon lange in dem Unternehmen tätig sind, werden nicht selten auch mal für längere Zeiten in anderen Filialen als der eigentlichen Stammfiliale eingesetzt. Manchmal nur für einige Wochen, manchmal auch mehrere Monate. Dies ermöglichen die standartisierten Arbeitsverträge, die keine Stammfiliale für die Mitarbeiter festlegen, wodurch Lidl nach Bedarf die Mitarbeiter in eine andere Filiale schicken kann.
Vorgesetztenverhalten
In meiner Filiale ist das Team aus Filialleitung und Stellvertretern sehr gut, die Verkäufer mit Stellvertretung eine Ebene darunter jedoch leider noch sehr unerfahren und unorganisiert.
Die Verkaufsleiter haben meistens die Verantwortung für etwa 4-6 Filialen, viel Stress und wenig Zeit auf Wünsche der Mitarbeiter einzugehen.
Probleme, die von unserer Filialleitung an die Gesellschaft gemeldet werden, werden gerne ignoriert. So gibt es bei uns und auch vielen anderen Filialen das Problem, dass der Müll viel zu selten abgeholt wird. Konsequenz ist, dass der Müll im Müllhäuschen zuerst auch auf den Mülleimern gelagert wird und danach dann im Lager rumsteht. Das nimmt Platz weg und stinkt enorm. Bis jetzt wurde noch keine Lösung für das Problem gefunden.
Da wir im Lager zudem zu wenig Platz für gekühlte Artikel haben, stehen diese nach Anlieferung oft auch bis zum Verräumen ungekühlt herum - auch dagegen wird nichts unternommen.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben in der Filiale sind, wie nicht anders zu erwarten, wenig vielfältig und sehr repetitiv.
Da ich nur als Werkstudent angestellt bin und ich die Arbeit nur mache um neben dem Studium etwas zu verdienen, stört mich das nicht.
Gleichberechtigung
Wir haben viele unterschiedliche Nationalitäten und ein sehr ausgeglichenes Verhältnis an Männern und Frauen in unserer Filiale - ich habe es bisher nicht erlebt, dass jemand aufgrund seines Geschlechts oder seiner Herkunft benachteiligt wurde
Umgang mit älteren Kollegen
In unserer Filale werden ältere Mitarbeiter sehr gut behandelt, körperlich anstrengende Aufgaben müssen diese, soweit möglich, nicht übernehmen.
Lidl als Unternehmen hat leider wenig Respekt für seine älteren Mitarbeiter übrig. Lange Unternehmenszugehörigkeiten werden nicht mit Gehaltserhöhungen, sondern Einmalzahlungen belohnt.
Arbeitsbedingungen
Die körperliche Belastung ist enorm, jeder bei uns mit mehr als 20 Jahren Betriebszugehörigkeit hat Rückenprobleme. Die Arbeitszeiten sind abhängig von der Filiale grob von 5 bis 23 Uhr und somit nicht arbeitnehmerfreundlich - für Studenten sind die späten Schichten aber sicher interessant, da man ab 18 Uhr 25% und ab 20 Uhr 50% mehr Lohn bekommt und meistens ja eh länger wach ist.
Der Arbeitsplatz ist nicht immer sauber, viele Mitarbeiter vermüllen die Ablagen auf Putzmaschine und E-Ameise und niemand fühlt sich zum Saubermachen verantwortlich. Unsere Toiletten sehen mittlerweile meistens gut aus, es gab auch Phasen wo diese auch mal eine Woche lang nicht gereinigt wurden.
Unsere Gruppenräume sind extrem klein, allerdings hat Lidl da bei den meisten neueren Filialen inzwischen schon nachgebessert. Es gibt keine richtige Klimaanlage in den Gruppenräumen, im Sommer kann man sich in den über dem Laden liegenden Gruppenräumen also nicht lange aufhalten.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist für die Branche sehr gut. Ich kriege als Werkstudent mit Zuschlägen (ohne Nacht-/Spätzuschlag) knapp 16 Euro pro Stunde
Image
Mehr Schein als Sein. Viele Probleme werden ignoriert oder unter den Tisch gekehrt, meistens auf Kosten der eh schon überbelasteten Mitarbeiter.
Karriere/Weiterbildung
Als "normaler" Mitarbeiter mit Ausbildung als Einzelhandelskaufmann kann man bei guter Arbeit bis zum Filialleiter aufsteigen. Danach, also ab der Ebene des Verkaufsleiters, wird von offizieller Seite ein Studium vorausgesetzt.