Wer Wertschätzung erwartet sucht bei Lidl leider vergeblich!
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Alle angesprochenen und kommentierten Punkte. Eine Rückmeldung zu meiner Bewertung mit bereits erwähnten Standard Textbausteinen ist unnötig, ebenso der stets angebotene persönliche Austausch. Ich habe bereits vor mehr als einem Jahr das Unternehmen verlassen und mein berufliches Glück mit gelebter Wertschätzung, konstruktiver Kommunikation und gelebter Work- Life Balance in einer anderen Firma gefunden. Trotz allem, war es damals für mich ein schwerer Schritt, aufgrund der langen Betriebszugehörigkeit, den ich letztendlich auch nur gegangen bin, da ich über viele Jahre kaum Wertschätzung, Dankbarkeit, Vertrauen und Respekt erfahren habe , sondern zunehmend Druck, extremes Anspruchsdenken sowie Willkür ( z.B. plötzliche Versetzung an andere Dienstorte) hinnehmen musste.
Verbesserungsvorschläge
Unternehmenswerte - und Kultur, nicht nur predigen- sondern leben!!!- Jeden Tag!! stetig hinterfragen, dranbleiben und verbessern zum Wohle aller Kollegen*innen.
Arbeitsatmosphäre
Klar darf man Wertschätzung nicht vom Kunden erwarten, jedoch von Internen erwarte ich da deutlich mehr, zumal bei Unternehmenszugehörigkeiten von damals über 20 Jahren. Früher kommen - länger bleiben, nicht genommener Urlaub, dauerhafte Erreichbarkeit und Einsatzbereitschaft an verschiedenen Standorten, außerplanmäßige Sonderaufgaben, Überstunden und die tägliche Krisenbewältigung seit einigen Jahren sind nur Beispiele. Sowas sollte eigentlich in Dankbarkeit, Respekt und Vertrauen durch die Führungsriege resultieren. Stattdessen wird kontinuierlich der Druck erhöht, Kollegen*innen bekommen den Wunsch nach höheren Stundenverträgen trotz nachweislich jahrerlanger kontinuierlicher Mehrarbeit nicht erfüllt, ebenso wird allen Mitarbeitenden in keiner Form für ihre alltäglichen Mühen gedankt.
Kommunikation
Leider gibt es auch hier kaum wertschätzende Kommunikation, einmal nicht geschimpft, scheint gelobt genug. Kollegen*innen werden nach Wunsch des Vorgesetzten wie Schachfiguren in andere Filialen versetzt, ohne Rücksicht auf persönliche Gegebenheiten (z.B. weitere Anfahrtswege die, die Abholung und Betreuung von Kleinkindern aus Kita und Schule und somit die komplette Organisationsstruktur sowie die Work Life Balance von berufstätigen Eltern nahezu unmöglich macht.)
Auch meine Bewertung wird vom Unternehmen, sicher wie bei jeder anderen Kritik mit " entsetzten" Standard- Textbausteinen kommentiert, auf das "High Five" Prinzip der Führungskräfte hingewiesen sowie die Möglichkeit des persönlichen Austauschs per E-Mail angeboten.
Kollegenzusammenhalt
Die Zusammenarbeit im Team, war in unterschiedlichen Filialen stets überragend. Alle sitzen in einem Boot, man unterstützt sich gegenseitig, stets ein großartiges Gefühl von Zusammenhalt.
Work-Life-Balance
Durch den ständigen Druck, geforderte Erreichbarkeit und Einsatzbereitschaft nicht gegeben. Lidl wirbt mit flexiblen Arbeitszeiten, gemeint ist jedoch: flexibel für den Arbeitgeber!! Teilzeitkräfte werden in vielen Monaten mit unendlich Überstunden teilweise überlastet, in sogenannten Leistungsmonaten, werden sie aber widerrum kaum eingesetzt und häufen Minusstunden an.
Vorgesetztenverhalten
In 20 Jahren Lidl, habe ich sowohl tolle, wertschätzende Führungskräfte als auch extreme Fehlbesetzungen kennengelernt. Grundsätzlich lässt die komplette Unternehmenshierarchie, wenig Spielraum für den Einzelnen.
Interessante Aufgaben
Im Grunde folgt jede Schicht dem gleichen Muster, mittlerweile gibt es für jeden Prozess Konzeptunterweisungen deren 100% Umsetzung stetig kontrolliert werden. Individueller Gestaltungsspielraum, als Händler vor Ort zu agieren, ist demnach ausgeschlossen.
Gleichberechtigung
Auf der Ebene der Führungskräfte sind meiner langjährigen Beobachtung und Erfahrung, Frauen nicht gerne gesehen. Dies beginnt bereits ab der Ebene des Filialverantwortlichen. Bis zur Ebene des Stellvertretenden Filialverantwortlichen ist es aber aus meiner Sicht sehr ausgeglichen und gleichberechtigt.
Umgang mit älteren Kollegen
Da das steigende Alter in einem körperlich sehr anspruchsvollem Beruf, mit natürlich abnehmender Leistungsfähigkeit einhergeht, kann man sich denken, dass ältere Kollegen*innen in der Führungsebene keinen hohen Stellenwert besitzen. Da ohnehin alle Filialtätigkeiten durch Konzeptunterweisungen reguliert sind, kann man auf die Erfahrung langjähriger Mitarbeiter* innen offenbar auch verzichten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mehr Schein als Sein.... Oftmals werden einwandfreie Produkte aus Platzmangel für neue Werbeware in Massen vernichtet.
Gehalt/Sozialleistungen
Die finanziellen Konditionen waren immer überdurchschnittlich.
Karriere/Weiterbildung
Ohne Studium ist auf der Ebene Filialverantwortlicher Schluss. Interne Weiterentwicklungsmöglichkeiten - und Programme gibt es zwar, jedoch sind sie nicht allen zugänglich.