Enttäuschendes Arbeitsumfeld ohne Vertrauen und Teamspirit
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Das grüne, urlaubsähnliche Firmengelände in Winsen bietet eine angenehme Arbeitsumgebung, die zum Wohlbefinden beiträgt.
- Der Fitnessraum und die Kurse ermöglichen es den Mitarbeitern, ihre Gesundheit und Fitness während der Arbeitszeit zu fördern.
- Das wunderschöne charmante Konferenzhaus ist ein inspirierender Ort für Besprechungen, Mittagspausen und Veranstaltungen.
- Die Möglichkeit, dass Mitarbeiter ab und zu Hunde mitbringen dürfen, schafft eine freundliche und entspannte Atmosphäre am Arbeitsplatz.
- Regelmäßige Afterworks mit Kollegen aus anderen Konzernbereichen ermöglichen den Austausch über Abteilungsgrenzen hinweg.
Verbesserungsvorschläge
- Ausgewogenheit zwischen Führungskräften und Teammitgliedern sicherstellen, um eine effektive Zusammenarbeit zu gewährleisten. Es sollte nicht nur Häuptlinge geben, sondern auch Indianer, damit jeder Mitarbeiter angemessen unterstützt und geführt wird.
- Sicherstellen, dass Vorgesetzte über angemessene Führungsqualitäten verfügen, indem Schulungen in diesem Bereich zur Mindestvoraussetzung für Beförderungen oder Neueinstellungen gemacht werden. Die Qualität des Teams hängt stark von der Führungskraft ab.
- Mehr Beständigkeit in Vereinbarungen und Entscheidungen sicherstellen, um Verwirrung zu vermeiden. Es ist wichtig, dass das Unternehmen seine Zusagen einhält und die Kommunikation klar und konsistent ist.
- Alle Mitarbeiter gleichberechtigt behandeln und nicht bestimmte Personen bevorzugen. Es sollte keine Extrawürste für Lieblinge geben, um ein faires Arbeitsumfeld zu gewährleisten.
- Auf die Bedürfnisse und Konflikte der Mitarbeiter eingehen, da sie einen wesentlichen Einfluss auf das Unternehmensimage haben. Zufriedene Mitarbeiter sprechen positiv über das Unternehmen und bewerten es entsprechend.
- Um die Vielfalt und Ausgewogenheit unseres Speiseangebots in der Kantine zu verbessern und den Ernährungspräferenzen aller Mitarbeiter gerecht zu werden, wäre es ratsam, auch vegane und mehr vegetarische Optionen anzubieten. Besonders in Anbetracht des angeblichen Engagements für Nachhaltigkeit wäre dies eine sinnvolle Maßnahme, um sicherzustellen, dass entsprechend der Werte gehandelt wird.
- In Betracht ziehen, einen Betriebsrat einzurichten, der die Interessen der Mitarbeiter vertritt, insbesondere wenn es den Verantwortlichen schwerfällt, sich für die Anliegen der Mitarbeiter zu interessieren. Ein Betriebsrat kann dazu beitragen, die Kommunikation und Interaktion zwischen Mitarbeitern und Management zu verbessern.
Arbeitsatmosphäre
Trotz des Anspruchs, Vertrauen groß zu schreiben, fehlt es vor Ort gänzlich. Es herrscht permanent das Gefühl der Kontrolle und Prüfung, was eine belastende Arbeitsatmosphäre schafft. Die mehrmals wöchentlich stattfindenden Team- oder Einzelgespräche über mehrere Stunden gleichen eher einem Verhör und hinterlassen eine negative Stimmung. Lob von Vorgesetzten bleibt leider regelmäßig aus, und es wird ausschließlich auf unerledigte Aufgaben fokussiert, anstatt die erreichten Ziele anzuerkennen. Der fehlende Teamspirit trägt zusätzlich zur Unzufriedenheit bei.
Kommunikation
Mangelnde Transparenz und Konfliktlösung, Vorgesetzte leben in eigener Realität: Die Kommunikation im Unternehmen ist vorhanden, jedoch werden wichtige Themen oft hinterrücks behandelt. Bei Konflikten wird vermieden, in klärende Gespräche einzutreten, und Vorgesetzte leben in ihrer eigenen Wahrheit. Anliegen seitens der Mitarbeiter werden ignoriert oder zum Nachteil des Mitarbeiters bewertet, was sogar zu Kündigungen führen kann, die dann mit vorgeschobenen "Ausreden" begründet werden. Es fehlt an Transparenz und einer konstruktiven Konfliktlösungskultur, was das Arbeitsklima belastet und das Vertrauen der Mitarbeiter erschüttert.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt lässt sich nicht pauschalisieren. Grundsätzlich ist es jedoch ratsam, sehr vorsichtig damit zu sein, wem man sich mit welchen Informationen anvertraut, da Neuigkeiten schnell weitergetragen werden. Einige Kollegen neigen dazu, sich mit fremden Federn zu schmücken oder ihre Kollegen bei Vorgesetzten bloßzustellen. Dies führt zu einem Mangel an Vertrauen und einem konkurrierenden Umfeld, anstatt eines solidarischen "Wir-Gefühls". Der fehlende Teamspirit und der ausgeprägte Konkurrenzkampf beeinträchtigen das Arbeitsklima negativ.
Work-Life-Balance
Obwohl mit flexiblen Arbeitszeiten geworben wird, ist die Realität eine andere. Mitarbeiter sind verpflichtet, von 8 bis 17 Uhr im Büro zu sein, was wenig Spielraum für individuelle Bedürfnisse lässt. Die angepriesene Flexibilität beschränkt sich lediglich auf die Möglichkeit, 10 % Überstunden pro Woche zu leisten, die nicht nur mit dem Gehalt abgegolten sind, sondern auch erwartet werden. Home-Office-Möglichkeiten sind nur in bestimmten Bereichen des Unternehmens erlaubt und selbst dort auf maximal 20 % der wöchentlichen Arbeitszeit begrenzt. Diese restriktiven Bedingungen beeinträchtigen die Work-Life-Balance der Mitarbeiter erheblich.
Vorgesetztenverhalten
Das Vorgesetztenverhalten im Unternehmen lässt zu wünschen übrig, da keine Führungsqualität vorhanden ist. Meiner Meinung nach zeichnet sich Führungsqualität durch vier Hauptmerkmale aus: die Fähigkeit, sich selbst führen zu können, das effektive Management von Aufgaben, die Fähigkeit, Orientierung zu geben, und die Kunst des Delegierens. Leider werden Ziele ständig neu definiert, was zu Verwirrung und Frustration bei den Mitarbeitern führt. Mein Mentor hat mir einmal gesagt: "Personen kommen zu Unternehmen, aber verlassen Vorgesetzte." Dieser Satz unterstreicht die Bedeutung eines guten Vorgesetztenverhaltens für die Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit. - Es besteht eine sehr hohe Fluktuationsrate.
Interessante Aufgaben
Es gibt sicherlich viele interessante Aufgaben, jedoch werden diese leider nicht gleichmäßig auf die verfügbaren Ressourcen verteilt. Die Zuweisung der Aufgaben erfolgt durch Personen, die den Aufwand nicht angemessen einschätzen können. Dabei wird mehr Wert auf die Quantität als auf die Qualität gelegt, sodass jeder Mitarbeiter beispielsweise mit fünf Aufgaben belastet wird, ohne die unterschiedlichen zeitlichen Anforderungen zu berücksichtigen. Viele Mitarbeiter müssen zwei Positionen zu 100 % erfüllen, was in der Praxis unmöglich ist. Dadurch bleibt eine der Positionen vernachlässigt, während die andere bearbeitet wird. Wie bereits bei der Arbeitsatmosphäre erwähnt, wird nur darauf geachtet, was zeitlich nicht geschafft wurde, ohne die zugrundeliegenden Umstände zu berücksichtigen.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Umgang mit älteren Kollegen ist im direkten Kontakt in Ordnung. Allerdings fällt auf, dass eher junge Menschen eingestellt werden. Es wäre wünschenswert, eine ausgewogene Altersstruktur in der Belegschaft zu fördern, um die Vielfalt und das Potenzial verschiedener Generationen optimal zu nutzen.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind insgesamt in Ordnung. Die schöne grüne Umgebung lädt während der Pause zum Abschalten ein. Die Büros sind zunehmend mit höhenverstellbaren Schreibtischen und Klimaanlagen ausgestattet, was den Arbeitskomfort verbessert. Allerdings gibt es aufgrund der Glastüren und der Verbindung zwischen den Büros untereinander mit den Nachbarbüros viel Durchgangsverkehr und potenzielle Ablenkungen. Trotzdem schaffen die angenehme Atmosphäre und die modernen Annehmlichkeiten eine insgesamt positive Arbeitsumgebung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Obwohl Nachhaltigkeit in Ansprachen und Präsentationen oft betont wird, scheitert die Umsetzung an vielen Stellen. Es fehlt an konkreten Maßnahmen und einem ganzheitlichen Ansatz, um nachhaltige Praktiken im Unternehmen zu etablieren. Diese Diskrepanz zwischen dem proklamierten Anspruch und der tatsächlichen Umsetzung wirft Fragen zur Glaubwürdigkeit und Ernsthaftigkeit des Unternehmens in Bezug auf Nachhaltigkeit auf.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist vergleichsweise in Ordnung, jedoch nur, wenn man bereits mit einem angemessenen Gehalt in den Job gestartet ist. Nachträgliche Gehaltsanpassungen finden selbst nach jahrelanger Unternehmenszugehörigkeit nicht statt, stattdessen werden neue Mitarbeiter eingestellt, die das Unternehmen oft bald wieder verlassen. Dies führt zu Frustration und Unzufriedenheit bei langjährigen Mitarbeitern. Die Mitarbeiterbenefits sind zwar vorhanden, aber sehr regional und daher für viele nicht von Interesse. Eine breitere Verfügbarkeit und eine aktive Förderung der Mitarbeiterbenefits könnten die Attraktivität des Gesamtpakets steigern.
Image
In der Mitarbeiterbewerbung wird mehr Schein als Sein verkauft, denn das Unternehmen hat eine komplett andere Auffassung von sich selbst als die Menschen im regionalen oder sogar überregionalen Umkreis. Es besteht eine deutliche Diskrepanz zwischen dem internen Image, das das Unternehmen vermittelt, und der externen Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit. Ich habe gelernt, dass ich in Gesprächen vorsichtig sein muss, meinen Arbeitgeber zu erwähnen, um nicht mit einem Imagestempel versehen zu werden.