Konservativ und eingerostet - wer nicht selber geht, wird gegangen
Verbesserungsvorschläge
Endlich Potentiale für Weiterentwicklung erkennen, Kritik annehmen und umsetzen, dann könnte man vielleicht wirklich noch ein "moderner Arbeitgeber" werden. Die Lage des Standorts und Entfernung von jeglicher Stadt macht es eh schon schwer, gute Mitarbeiter zu finden, sich dann noch explizit von HO zu distanzieren oder mit so etwas wie "Vertrauensarbeitszeit" zu werben, ist doppelt negativ.
Arbeitsatmosphäre
Neid und Missgunst sowohl abteilungsübergreifend als auch innerhalb mancher Abteilungen. Die Stimmung in manchen Teams ist zwar sehr gut, in meinem jedoch unterirdisch schlecht und die Führung kümmert sich nicht darum, obwohl sie es bemerkt. Einige Kollegen werden regelrecht rausgeekelt.
Kommunikation
Es werden dann Informationen preisgegeben, wenn sie es müssen. Vieles läuft unter der Hand oder soll gezielt geheimgehalten werden. Bei Aufgabenübertragung und innerhalb des Teams auch eine schlechte oder teils gar keine Kommunikation. Es herrscht wenig Verständnis für andere Abteilungen, was Schnittstellenarbeit unnötig verkompliziert. Über Gewinne oder Erfolge des Konzerns wird so gut wie gar nicht berichtet.
Kollegenzusammenhalt
In manchen Abteilungen läufts, aber insgesamt eher eine Nicht-Gönner-Kultur oder sogar absichtliches Schlechtmachen beim eigenen oder anderen Vorgesetzten, man wird teilweise nicht ernst genommen. Vor allem mit manchen Abteilungen/Einzelpersonen arbeitet es sich nur schwer zusammen, die Führung weiß aber davon und ignoriert es. Manche können sich wegen unverzichtbarem Know-How oder langjähriger Zugehörigkeit alles erlauben.
Work-Life-Balance
Furchtbar. Solange die Arbeit für dich nicht an erster Stelle steht, bist du in den meisten Bereichen des Unternehmens nicht erwünscht. Unverständnis, wenn man nicht ständig Überstunden leisten oder Vollzeit arbeiten möchte (wird gleichgesetzt mit zu wenig Engagement und Motivation). 28 Tage Urlaub (mit einem Tag für Weihnachten und Silvester) sind in der Branche mittlerweile einfach ein Witz, hier und in vielen anderen Bereichen ist die LG nicht konkurrenzfähig. Flexible Arbeitszeiten sind nur für diejenigen erlaubt, die nette Vorgesetzte haben oder besser im Verhandeln waren, ansonsten wird auf Anwesenheit bestanden egal ob Arbeit da ist oder nicht. Zusätzlich gibt es eine 10% Regelung in den AVs, die einem automatisch Überstunden streicht - dieser werden gleichzeitig aber erwartet, sollen nur bloß nicht vergütet geschweige denn gewertschätzt werden. Vor der Arbeitszeiterfassung drückt man sich ebenfalls. HomeOffice ist ein feindliches Wort aber auch hier gilt es für einige, die eh schon viel Zugeständnisse haben. Das Unternehmen möchte explizit kein HO - Gründe hierfür nicht wirklich verständlich außer "das passt nicht zum Unternehmen". Schrecklich.
Vorgesetztenverhalten
Auf fünf Leitungsebenen in vier Branchen ("flache Hierarchien" wie in den Benefits steht, ist lächerlich) finden sich insgesamt vielleicht 3 Vorgesetzte, die einen einigermaßen guten Job machen. Viele sind cholerisch, empathielos, nicht durchsetzungsfähig oder gar ignorant. Man wirbt zwar mit kurzen Entscheidungswegen. bedeutet aber im Endeffekt nur, dass jede Entscheidung kaum länger als eine Woche besteht. Gutes Personal wird auf Stellen verbrannt, wo das ganze Management weiß, dass die Führungskraft dort "schwierig" ist.
Interessante Aufgaben
Durch die Vielfältigkeit des Unternehmens findet eigentlich fast jeder etwas, das ihm gefällt ...
Gleichberechtigung
Nicht existent. Wer sich gut darstellen kann/möchte oder eh schon mit der Familie befreundet ist, hat gute Karten, alle anderen haben es schwerer. Wie in den anderen Punkten geschrieben gelten nicht für alle dieselben Regeln, obwohl es angeblich allgemeiner Unternehmenskonsens ist (Beispiel Boni, HO, flexible Arbeitszeiten, Überstundenregelung etc.).
Umgang mit älteren Kollegen
Viele führen als positiv an, dass einige auch nach Renteneintritt noch hier bleiben. Finde ich eher beunruhigend. Ansonsten aber gut.
Arbeitsbedingungen
Ist in Ordnung. Schöne Umgebung, allerdings vollkommen von der normalen Welt und dem Verkehr abgeschnitten. Technik ist okay, auch wenn es so etwas wie freies WLAN auf dem Gelände (auf dem auch selten Telefonnetz existiert) nicht gibt. Platztechnisch gabs seit Jahren Probleme, Dreier- und Viererbüros gab es selbst zu Zeiten von Corona. Man hat jetzt aber neu gebaut. Gut ist außerdem die Kantine, wo man jeden Tag günstig reichhaltig essen kann.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Man gibt sich Mühe (Ausbau PV und Windkraft), aber gerade was das Thema Papier angeht noch weit von der Digitalisierung entfernt. Es werden zwar Spenden geleistet, was gut ist, auf der anderen Seite unterstützt das Unternehmen Massentierhaltung und Viehzucht - Fleischkonsum als Klimakomponente wird nur belächelt.
Gehalt/Sozialleistungen
Für die meisten wird das Minimun geleistet, um sie zu halten, für einige wenige dafür unverhältnismäßig viel gezahlt. Kein Urlaubsgeld, kein Weihnachtsgeld, für die meisten keine Boni geschweige denn die Prämie zum Ausgleich der Inflation - außer für ein paar, die eh schon genug haben. Die Leistung soll aber bitte bei allen gleich sein. Überstundenausgleich wenn man Glück hat in Freizeit, aber selten gehaltlich bzw es ist arbeitsvertraglich ausgeschlossen.
Image
Nicht gut und das in vielen Teilen zurecht. Pressetechnisch wird sich jedoch zu sehr auf eine Sache versteift (Unterstützung der rechtsgesinnten Szene), während andere (manchmal gute) Dinge gar nicht genannt werden. Das Unternehmen könnte selbst was für ein besseres Image tun, wenn es denn wollte.