Kritik wird ignoriert, als Dankeschön wird man als Mitarbeiter einfach abgesägt. Unzufriedenheit ist an der Tagesordnung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Gleitzeit ist ein positiver Punkt, jedoch ist es auch bei anderen Arbeitgebern mittlerweile bei weitem keine Seltenheit mehr.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das wohl größte No-Go ist, dass Versprechungen nicht eingehalten werden. Irgendwann weiß man einfach nicht mehr, was man glauben soll. Auch ist es kein Beispiel der guten Personalführung, wenn den eigenen Mitarbeitern stets die Schuld zugeschoben wird.
Verbesserungsvorschläge
An der Kommunikation und an dem Umgang mit den Mitarbeitern sollten die Vorgesetzten noch extrem arbeiten. Man hat hier nicht das Gefühl, dass denen etwas an einem persönlich liegt. Man ist nur eine Arbeitskraft, die austauschbar bleiben soll. Auch würde ich niemanden Personalgespräche führen lassen, der seine schlechte Launen einfach nicht zu Hause lassen kann. Es ist sehr auffällig und in meinen Augen nicht wirklich professionell.
Arbeitsatmosphäre
Hier wird die Schuld ausschließlich in eigenen Reihen gesucht. Unabhängig davon, wie viel man dafür gibt, dass Projekte gut abgeschlossen werden. Am Ende ist man als Mitarbeiter immer derjenige, der die Schuld trägt, wenn der Kunde etwas auszusetzen hat (auch wenn das Projekt komplett den Anforderungen entspricht).
Kommunikation
Es gibt einen wöchentlichen "Newsletter", der an alle Mitarbeiter per Mail kommt und in dem interne Wochen-News stehen. Die Kommunikation innerhalb der einzelnen Abteilungen ist soweit ok, da sie in Form von täglichen Meetings miteinander Absprachen treffen, was erledigt und was noch zu tun ist. Die Kommunikation mit den Vorgesetzten hingegen ist extrem fragwürdig. Obwohl man nur ein Büro voneinander entfernt sitzt, wird zu 99% per internen Chat kommuniziert, anstatt dass man einfach mal zum Platz kommt oder den Mitarbeiter mal zu sich ins Büro bittet, wenn es etwas zu besprechen gibt. Lob wird nur in Ausnahmefällen verteilt, Kritik jedoch bei jeder Gelegenheit. Viele Kritikpunkte (ob gerechtfertigt oder nicht) seitens Vorgesetzten erfährt man sogar erst bei der Kündigung, auch wenn diese schon vor Monaten hätten einfach angesprochen werden können. Transparenz ist kaum da - Weder zwischen den Abteilungen, noch zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern. Es wird oftmals einfach still entschieden.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt ist als unterschiedlich zu bezeichnen. Es gibt durchaus Kollegen, mit denen man gut zusammenarbeiten kann. Andere hingegen haben anscheinend das Gefühl, sie wären unantastbar und meinen sich auch mal fordernde Töne erlauben zu dürfen, was nicht wirklich positiv zu einem Kollegenzusammenhalt beiträgt. Lästereien sind auch vorhanden, wie ich persönlich bedauerlicherweise erst bei meinem Kündigungsgespräch feststellen musste. Über ehemalige Kollegen wird oftmals schlecht geredet, auch wenn diese bereits seit Jahren nicht mehr für das Unternehmen tätig sind.
Work-Life-Balance
Es gibt eine Gleitzeitregelung mit einer Kernarbeitszeit von 6 Stunden. Urlaub muss einen Monat vorher angekündigt werden, auch wenn es nur ein Tag ist. Ausnahmen werden mal geduldet, mal nicht - Als Grund wird sich mal eben aus den Fingern gesaugt, dass man mit seinem Projekt im Verzug ist, obwohl das nicht der Wahrheit entspricht. Nach kurzem Hin und Her wird der Urlaub dann doch "ausnahmsweise" bewilligt - Dabei fragt man sich: Warum dann erst diese unnötige und demotivierende Diskussion? Wenn man krankgeschrieben ist und dabei gesehen wird, wie man mit seinem Fahrzeug irgendwohin fährt, wird sofort behauptet, man spielt den Kranken und benutzt diesen Vorwand nur, um seine Urlaubstage aufzustocken. Es ist ja nicht so, dass man, auch wenn man krank ist, trotzdem zum Arzt oder einkaufen fahren muss.
Vorgesetztenverhalten
Hier gibt es aus meiner Sicht leider nicht viel positives zu sagen, denn über dieses Thema klagt so ziemlich jeder Mitarbeiter. Es werden Kundengespräche geführt, bei denen Versprechungen gemacht werden, ohne diese vorher mit den nachher Projektverantwortlichen besprochen zu haben. Anschließend werden die Mitarbeiter kritisiert, dass sie nicht mit dem Zeitrahmen, der von Anfang an unrealistisch war, auskommen. Als Mitarbeiter bekommt man oft Versprechungen zu hören, welche sich dann später heimlich in Luft auflösen. So wurde bereits vor einem Jahr ein Obstteller in der Küche zugesichert, welcher dann aber nie dort stand. Es ist zwar eine Kleinigkeit, jedoch spiegelt es die leeren Versprechungen gut wieder. Stellen werden intern ausgeschrieben, die dann nie umgesetzt wurden. Man hat das Gefühl, dass Entscheidungen spontan in dunklen Kammern getroffen werden, von denen man als betroffener Mitarbeiter erst irgendwann zufällig erfährt. Einminütige Verspätungen werden sofort angemahnt. Natürlich ist es keine erfreuliche Sache, jedoch auch keine Tragödie, als welche sie stets dargestellt wird. Wenn man mal 5 Minuten länger bleibt und die Arbeitszeit nicht notiert, sagt auch keiner etwas.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind ziemlich eintönig. Man ist ständig in der gleichen Umgebung unterwegs. Ganz selten kommt mal eine individuelle Aufgabe, mit der man auch selbst wächst. Diese wird aber, wie zuvor beschrieben, mittendrin zig mal umgeplant. Etwas später werden dann Mitarbeitergespräche geführt, bei denen einem vorgeworfen wird "Warum hat dieses Projekt (oder diese Aufgabe) so viel Zeit beansprucht?"
Gleichberechtigung
Zunächst ertönt überall der Satz "Hier wird man nach Leistung und nicht nach Abschluss bezahlt". Das motiviert natürlich. Dann wird plötzlich ein Kollege eingestellt, der nichtmal eine Probewoche absolvieren musste, im Gegensatz zu anderen und sofort ein höheres Einstiegsgehalt erhält, aufgrund seines Master-Abschlusses. Etwas später wird jedoch festgestellt, das jener Kollege für diese Stelle absolut nicht geeignet ist, woraufhin er gekündigt wird. Bei solchen Entscheidungen fehlt mir jegliches Verständnis. Auch ist es bereits vorgekommen, dass ein Kollege bei seinem Einstellungsgespräch einen Arbeitsplatz "ausgehandelt" hat, woraufhin man seinen Arbeitsplatz, an dem man schon seit einem Jahr saß, umgehend zu räumen hatte, damit der neue Kollege sich da demnächst wohl fühlen kann.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen gibt es kaum, das Durchschnittsalter ist ca. 25. Jedoch werden Mitarbeiter mit einer langjährigen Betriebszugehörigkeit nicht geschätzt, was bei einer so hohen Fluktuation, wie bei diesem Unternehmen, ein großer Fehler ist. Auch wird sich darum bemüht, jeden Mitarbeiter austauschbar zu halten, wie es wort-wörtlich von den Vorgesetzten gesagt wurde.
Arbeitsbedingungen
Die Hardware ist ziemlich veraltet. Die Software, welche zum Entwickeln benötigt wird, läuft gerade noch so. Öfter kommt es vor, dass ein der Kühler einiger Rechner so laut wird, dass man ihn im ganzen Büro hört und meinen könnte, dass er gleich in die Luft geht. Neue Hardware wird nicht gestellt, außer man fleht förmlich darum, wie ich es von anderen Kollegen erfahren durfte.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist unterdurchschnittlich. Niemand, mit dem ich in der ganzen Zeit meiner Anstellung über mein Gehalt sprach, sagte mir irgendetwas anderes. Gehaltserhöhungen werden oft angesprochen, jedoch kommt es zu diesen sehr selten, bis hin zu gar nicht. Auch hier werden Versprechungen gemacht, welche dann jedoch wieder gekippt werden oder es wird ein Vorwand gesucht, um diese dann doch nicht zu erfüllen.
Image
Der Großteil aller Mitarbeiter sind mit der Situation im Unternehmen unzufrieden, wie ich es in mehreren, voneinander unabhängigen, Gesprächen feststellen musste. Die Gründe dafür überschneiden sich: Gehalt, Vorgesetztenverhalten, Stress, Schuldzuweisungen, unnötige Diskussionen, Chaos beim Projektmanagement. Dabei werden immer die gleichen Vorgesetzten kritisiert und stets die gleichen Kritikpunkte, speziell was deren Verhalten in gewissen Situationen betrifft, angesprochen. Diese sind den betroffenen Personen bestens bekannt, nur ändern möchten diese anscheinend nichts daran.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungsmaßnahmen müssen schon fast erbettelt werden. Ich persönlich habe ein einziges Mal darum gebeten, eine Schulung in einer Programmiersprache zu absolvieren, die unbedingt nötig war, um die Software weiter zu entwickeln. Sie wurde erst nach einer unerfreulichen Diskussion bewilligt.