Was wird aus dem Familienunternehmen?
Gut am Arbeitgeber finde ich
Trotz der schwierigen Situation wird nicht in Panik verfallen. Der Inhaber sieht optimistisch in die Zukunft. Hoffentlich behält er recht. Ich würde gerne bis zu meinem Ruhestand bei MSM tätig bleiben und die Hoffnung, an eine Verbesserung nicht verlieren.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wie bereits beschrieben und dass nicht auf die Erfahrung vieler Top-Leute aus der Belegschaft gehört wird. Wegducken vom Betriebsrat, GP und KL bezüglich der schwierigen Situation wird uns nicht weiterhelfen. Bei MSM wird nur der Hebel in der Produktionsmannschaft angesetzt. Es ist doch klar ersichtlich, dass hier nichts mehr zu holen ist. Und dies ist mein Eindruck, obwohl ich nicht produktionsnahe bin.
Verbesserungsvorschläge
In der derzeitigen Situation muss die Wochenarbeitszeit verringert werden, um mindestens 10 - 20 %, sonst kann die Belegschaft nicht gehalten werden. Aufgeblähte Gruppierungen, wie z. B. FP / QS / Optimierungsteams / Logistik-Planer / Lieferantenentwickler / usw. müssen verkleinert werden, um wieder in eine gesunde Balance zur Produktion zu gelangen.
Gibt es wirklich bei MSM tägliche Shop-Floor-Runden (15- 45 Minuten / viele Personen) die dazu dienen, ahnungslosen Vorgesetzten eine Plattform zu bieten? Zielführend zeitgemäß?
Arbeitsatmosphäre
Bereits seit längerer Zeit Unsicherheit im Betrieb unter den Kolleg*innen, wie es mit dem Unternehmen weiter geht. Kaum Beschäftigung in den Produktionsabteilungen, sowie in der Peripherie.
Kommunikation
Seit einigen Jahren ist der Flurfunk schneller, als die Vorgesetzten. Leider ist an vielen Gerüchten etwas Wahres daran.
Kollegenzusammenhalt
Bei den "alten MSMlern" ist dieses noch vorhanden. Hier wird auch bereichsübergreifend nach Lösungen weiterhin gesucht und gefunden. Die neue Generation der Mitarbeiter*innen/Führungskräfte pflegt eher Misstrauen untereinander.
Work-Life-Balance
Immer noch wird an der 40 / 42 - Stunden Woche festgehalten, obwohl dies nicht mehr zeitgemäß und derzeit komplett überflüssig ist. Immerhin darf man inzwischen variabel beginnen, was jedoch oft beim Arbeitsende zum Konflikt mit der Kernzeit führt.
Vorgesetztenverhalten
Nach dem längst überfälligen Ausscheiden eines Geschäftsführers war die Hoffnung in der Belegschaft groß, nun wieder zur alten betrieblichen Stärke eines Familienunternehmens zurück zu finden. Da aber die direkt unterstellten Führungskräfte weiterhin ihr Unwesen treiben dürfen, wurden alle Hoffnungen zunichte gemacht. Man gab ihnen neue Aufgabengebiete, die letztendlich nur eine Namensänderung waren, aber inhaltlich zu keiner Verbesserung führten. Warum wird hier nicht von der Geschäftsführung konsequenter gehandelt?
Auf Meister- und Gruppenführerebene müssen Entscheidungen an die Belegschaft durchgereicht werden, die weiterhin kein Verständnis erzeugen. Zum Glück für das Unternehmen, stimmt auf dieser Ebene noch die Chemie untereinander.
Interessante Aufgaben
Seit Jahren kaum neue Produkte im Unternehmen sichtbar. Wie lange kann das noch gut gehen? Wo bleiben neue Innovationen?
Umgang mit älteren Kollegen
Wie derzeit versucht wird langjährige, verdiente Kolleg*innen in den "Ruhestand" zu schieben, ist unverschämt. Keine ordentlichen finanziellen Angebote, Druck und ständiges Nachfragen des Personalbüros erzeugen definitiv ein schlechtes Licht auf das Unternehmen intern wie extern. Ist dies der Dank für unsere langjährige Betriebstreue? Weiß das die Inhaberfamilie? Insbesondere unser Seniorchef rühmt sich damit auch in der Rente noch voll aktiv zu sein und jetzt werden Anfang 60jährige zum Aufhören gedrängt. Fachkräftemangel ?? Wohl nur in der zweiten Führungsebene.
Arbeitsbedingungen
Waren Jahrzehntelang fair und für uns alle sehr angenehm
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt wird pünktlich bezahlt, inkl. Sonderzahlungen, so wie wir es von MSM gewohnt sind. Gibt es eine Gewinnbeteiligung für die Belegschaft oder nur für die Führungsriege?
Image
Katastrophal. Die Außendarstellung wird krampfhaft versucht positiv darzustellen, aber an den kleinen Dingen hapert es, z. B. wie oben beschrieben: ältere Kolleg*innen. Genauso schlimm, wie wir mit Jungfacharbeitern nach der Ausbildung umgehen. Viel zu oft bekommen diese in ihrem erlernten Beruf keine Möglichkeit ihre Fähigkeiten und ihr Wissen einzusetzen und werden auf irgendwelchen Arbeitsplätzen "geparkt". Wir verspielen hiermit wissentlich unsere Zukunft. Und das soll ein Image sein?
Karriere/Weiterbildung
Interne Schulungen werden angeboten, auch wenn diese oft lange auf sich warten lassen. In den Schulungs-Präsentationen sind wir top, bis zur Umsetzung dauert es jedoch seeeehr lange.