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Martin 
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Bewertung

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In der Forensischen Klinik ist Wertschätzung ein Fremdwort.

2,1
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr für dieses Unternehmen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die Klinik und das Gelände ist hübsch... Am Arbeitgeber selbst habe ich nichts Positives erleben dürfen.

Allerdings hat die Klinik Potential, im Vergleich mit anderen Forensischen Kliniken. An sich ist sie gut ausgestattet was Räumlichkeiten und therapeutische Angebote angeht. Doch all das nützt nichts, wenn die Mitarbeitenden weglaufen, weil die Leitung sich nicht um sie bemüht.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die mangelnde Wertschätzung, kein Bemühen um die Kolleg*innen, keine Verantwortungsübernahme gegenüber dem Therapieverlauf der Patient*innen.

Verbesserungsvorschläge

Um eine qualitativ hochwertige therapeutische Versorgung der Patient*innen zu gewährleisten, muss sich der Arbeitgeber dringend darüber Gedanken machen, wie er die psychologischen Kolleg*innen halten kann. Die Haltung, dass die hohe Fluktuation allein an den Kolleg*innen und ihrer wie auch immer problematischen Arbeitseinstellung liegen würde, kann sich der Arbeitgeber heutzutage wirklich nicht mehr leisten.

Arbeitsatmosphäre

Zwei Sterne gibt es nur, weil die psychologischen Kolleg*innen in der Regel klasse sind und man sich gegenseitig stützt. Von der Klinikleitung habe ich kaum wertschätzende Unterstützung erfahren, insbesondere die psychologische Leitung war nur dann zur Stelle, wenn sie ihre Position als Leitung demonstrieren konnte.

Kommunikation

Die Leitungsentscheidungen wurden in der Regel schlecht kommuniziert. Häufig war nicht nachvollziehbar, weshalb manche Prozesse länger und andere kürzer dauern, was dann wiederum die Kommunikation mit den Patienten erschwert hat. Häufig musste man so etwas sagen wie: "Ich weiß es auch nicht."

Kollegenzusammenhalt

Aufgrund der schwierigen Leitungssituation habe ich den Zusammenhalt unter meinen psychologischen Kolleg*innen sehr positiv erlebt.

Work-Life-Balance

Aus Berlin ist der Pendelweg lang und die Klinikleitung versperrt sich dagegen, Teilzeitmodelle attraktiv zu machen. Im Gegenteil wird man unter Druck gesetzt, wenn man nebenbei die Psychotherapeut*innenausbildung machen möchte. Hierfür die Stunden zu reduzieren, sei grundsätzlich nicht möglich und wenn, dann solle man doch den gleichen Arbeitsumfang in weniger Tagen schaffen. In der Folge gehen alle PiAs (welche den Großteil des Kollegiums stellen, da die Bezahlung nicht sonderlich gut ist) zum Beginn der Ambulanzphase wieder und es ist eine extrem hohe Fluktuation unter den psychologischen Kolleg*innen zu beobachten. Die Leitung sieht an der Stelle den Fehler einzig bei den Kolleg*innen und nicht an ihrer Haltung gegenüber Teilzeitmodellen.

Vorgesetztenverhalten

Wertschätzung Fehlanzeige. Dies liegt bei menschlich netten Vorgesetzten vermutlich an eigener Überforderung, insbesondere die psychologische Leitung sieht ihre Rolle allerdings vor allem in Reglementierung und nicht in Unterstützung oder konzeptioneller Leitung. Nach meiner Kündigung gab es von der Klinikleitung kein abschließendes Gespräch, niemand hat gefragt, weshalb ich gehe, Selbstreflexion scheint nicht gewünscht.

Interessante Aufgaben

Die Arbeit mit den Patient*innen in der Forensischen Klinik hat mir sehr große Freude bereitet. Das Arbeitsfeld ist interessant und von hoher gesellschaftlicher Relevant. Durch die ungünstigen Rahmenbedingungen für die Mitarbeitenden wird leider dafür gesorgt, dass die Kolleg*innen schnell wieder gehen, sodass kein etabliertes Behandlungskonzept besteht und die Patient*innen unter ständigen Beziehungsabbrüchen zu leiden haben.

Arbeitsbedingungen

Es gibt kein gutes Einarbeitungskonzept für die psychologischen Kolleg*innen. Auch das Arbeitsmaterial ist bei weitem nicht auf dem aktuellen Stand, die Verantwortung hierfür scheint über die Jahre diffundiert. Wenn man will, dass etwas läuft, muss man es selbst in die Hand nehmen.

Gehalt/Sozialleistungen

Nach mehreren Arbeitskämpfen gleicht sich das Gehalt ganz langsam dem TVöD an.

Image

Die GLG hat kein gutes Image.

Karriere/Weiterbildung

Wie oben beschrieben wird man nicht darin unterstützt, die Psychotherapeut*innenausbildung zu machen. Im Gegenteil bekommt man das Gefühl vermittelt, dass dies unerwünscht ist, obwohl die Patient*innen in der Forensischen Klinik dringendst psychotherapeutische Expertise benötigen. Es bleibt der Eindruck bestehen, dass es der Klinikleitung weniger um eine fachgerechte psychotherapeutische Versorgung als um eine sicherungsfixierte Verwahrung der Patient*innen geht.

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