Im Wohnheim arbeitet man wegen der Menschen. Weniger für sich.
Gut am Arbeitgeber finde ich
- die Bewohner sind für die meisten Mitarbeiter sehr wichtig
- man hat viel Gestaltungsspielraum in der Arbeit
- der Zusammenhalt von Kollegen ist toll
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- die Leitungsebene und Vorstandsebene scheinen nicht interessiert, wirklich etwas verändern zu wollen
- analoge Kommunikation sorgt für großen Mangel an Kommunikation und Information
- wichtige Positionen (Wohnheimleitung, Geschäftsführung, Verwaltungsleitung) wurden nicht oder ungenügend ersetzt
- das Image und die Möglichkeiten der Einrichtung scheinen keine Wichtigkeit zu haben
Verbesserungsvorschläge
- Leitungsstrukturen aufbauen und ausbauen
- mehr Transparenz schaffen
- an der Krankenquote arbeiten
- Mitarbeiter schulen
- in einen richtigen Tarifvertrag übergehen
- Digitalisierung
- einheitliche Haltung in der Einrichtung etablieren
Arbeitsatmosphäre
Man wird durch obere Ebenen leider sehr allein und in Unwissen gelassen. Manche Dinge können auf einem kurzen Weg umgesetzt werden, andere kommen über Jahre nicht in Entwicklung (z.B. Digitales, Produktvermarktung, Werbung, Öffentlichkeitsarbeit). Die frühere Weihnachtsfeier und das frühere Blumenfest finden nicht mehr statt. Hiervon gibt es nur noch light Varianten.
Kommunikation
Zwischen den Ebenen und Bereichen herrscht viel Intransparenz. Es gibt viele Sitzungen, deren Ergebnisse zwar festgehalten werden, häufig aber nicht in die Umsetzung oder Überprüfung finden.
Kollegenzusammenhalt
Je nach Mitarbeitern wird sehr an einem Strang gezogen. Dies ist so im Wohnheim. Die Zusammenarbeit mit den anderen Bereichen gleicht häufig einem Tauziehen.
Work-Life-Balance
Die Krankheitsquote im Wohnheim ist enorm. Generell sind oft Mitarbeiter krank und auch immer wieder gleiche Mitarbeiter längere Zeiten erkrankt.
Wenn man direkt um etwas bittet, wird auf einen eingegangen. Es gibt Supervision, um mit schwierigeren Lagen umzugehen. Einspringen, Schichtwechsel und Überstunden kommen häufiger vor.
Vorgesetztenverhalten
Seit fast einem Jahr existiert kein Vorgesetzter im Wohnheim. Der Weggang war frühzeitig bekannt. Für kurze Zeit gab es eine total falsche Wahl die wieder gehen musste. Die Leitung wird mit Mühe aber notdürftig vertreten.
Interessante Aufgaben
Es gibt viele verschiedenen Aufgaben rund um die Bewohner. Da gibts natürlich schönere und auch schwerere Aufgaben. Man hat sehr viel Freiheit in der Arbeitsgestaltung. Es können auch eigene Angebote einfach umgesetzt werden.
Gleichberechtigung
Jeder darf hier sein, wie er ist. Äußerlich wie innerlich. Dies gilt für Mitarbeiter und Bewohner.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen wurden trotz Alter eingestellt und sind zum Teil auch schon lange da. Jedoch gibt es auch gewissen Bestandsschutz, obwohl Arbeiten nicht mehr so erbracht werden können, wie es müsste.
Arbeitsbedingungen
Die Büros sind alle in die Jahre gekommen. Weder modern noch einheitlich. Fast alles findet auf Papier statt, hier gibt es keinerlei Digitalisierung. Um viele Dinge in den Häusern müssen sich die Mitarbeiter selbst kümmern.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
An vielen Stellen wird hierauf geachtet. Auch weil es von vielen Mitarbeitern gelebt wird. Konkrete Systeme seitens des Unternehmens gibt es aber eher weniger.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt liegt unter den üblichen Tarifen und findet auch keine automatische Steigerung. Vollzeitstellen sind kau zu erfüllen, weswegen es fast nur Teilzeitstellen gibt. Es gibt Weihnachtsgeld, Sonderzahlung (vertraglich nicht gesichert) und eine Gutscheinkarte. Ebenso 30 Tage Urlaub.
Image
Ganze Einrichtung: Nach außen hin wirkt die Einrichtung, als würden die Bewohner hier ein Besonders gutes Leben führen. Leider wird ihnen durch die Menge an Personal nicht gerecht. Auch wenn ich nicht in der Werkstatt arbeite weiß ich, dass viele Bewohner dort sehr unzufrieden sind.
Es ist auf jeden Fall die kleine, strukturarme, rückschrittliche Einrichtung auf dem Lande. Mehr, als es nach außen den Schein macht.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung findet eher nach einem Forderungssystem statt. Ungefragte Förderung der Mitarbeiter findet nicht statt. Die rechtlich notwendigen Dinge wie Erste-Hilfe finden immer statt.
Wer viel kann wird gerne für etwas eingespannt. Teils auch ohne Schulung dafür zu bekommen.