Transformation missglückt
Arbeitsatmosphäre
Man kreuzt ein 4 Jahrzehnte am Markt aktives Unternehmen mit einem sich rapide wandelnden Markt und erhält ein in gestrigen Geschäftsmodellen festhängendes Konstrukt, das Tradition über Anpassung stellt. Wer mit Veränderungsideen neu hinzukommt muss sich entweder anpassen oder wird als Fremdkörper wahrgenommen und geht früher oder später. Die Versuche des Managements in den letzten ~4 Jahren, nachhaltige und wachstumsstabilisierende Prozesse einzuführen scheiterten an den starken Silos und dem Unwillen der alteingesessenen mittleren Führungskräfte, Veränderung zu unterstützen.
Kommunikation
Die Top-Down Kommunikation des Vorstands ist gut, es gibt regelmäßige Infoveranstaltungen. Zusätzlich passiert dennoch viel hinter verschlossenen Türen.
Kollegenzusammenhalt
Man hält zusammen, allerdings hauptsächlich innerhalb der bestehenden Silos. Es gibt seit Jahrzehnten tief durch die Organisation verlaufende Gräben, über die hinweg nicht kommuniziert wird. Der gruppenweit beschworene Zusammenhalt (OneMaterna) überbrückt diese nicht.
Work-Life-Balance
Kommt stark auf das Umfeld an. Wer fakturieren muss, schwitzt. Wer nicht fakturieren muss, liegt mitunter schon ab März in der Hängematte
Vorgesetztenverhalten
Stark individuell. Ein Führungskonzept gibt es seitens HR zwar, es wird aber nicht gelebt. Bedeutet in der Konsequenz zum Teil: Keine Jahresgespräche, unklare Zielvorgaben, keine Entwicklungsmöglichkeiten.
Interessante Aufgaben
Einer der Arbeitgeberwerte ist „Autonomiekönner“. Man kann sich also auch selbst interessante Aufgaben suchen. Ob diese immer im Sinne des Unternehmens sind, steht auf einem anderen Blatt.
Gleichberechtigung
Ich habe keine Diskriminierungen wahrgenommen. Struktur- und marktbedingt gibt es immer noch einen starken Männer-Überschuss in Führungspositionen.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Großteil der Kollegen ist als „älter“ zu bezeichnen und wer lang genug dabei ist, wird respektiert. Eher umgekehrt ist der Umgang mit jüngeren Kollegen zu bemängeln.
Arbeitsbedingungen
Homeoffice möglich, gute Arbeitsausstattung.
Gehalt/Sozialleistungen
Unterdurchschnittlich, verglichen mit dem Markt.
Image
Hoch angesehen im öffentlichen Sektor und im IT Service Management. Bei Industriekunden ein „No-Name“.
Karriere/Weiterbildung
Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit zur Weiterbildung, allerdings steuert die eigene Incentivierung dagegen. Karriere ist sehr stark abhängig vom Nasenfaktor.