Medacom war schon ein Glücksmoment für mich. Leider habe ich manchmal unverschämtes Glück, desw. Ex. Ich war gerne da.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Viele Freiheiten, tolle Menschen, interessante Themen intern, tolle Produkte extern.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es war nichts so schlecht, dass es hier Erwähnung finden sollte. Man kann sich mit allem arrangieren oder selbst mithelfen, es zu beseitigen.
Verbesserungsvorschläge
Manche Dinge besser strukturieren. Kompetezen klarer verteilen und aufbauen. Mitarbeiter weiterbilden. Möglichkeiten kommunizieren. Und manche Dinge nicht absolut sehen, sowie auch bestimmte Kompetenzen nicht nur abgeben, sondern den Leuten ihre Aufgaben auch zutrauen, denn die meisten sind tatsächlich gut.
Arbeitsatmosphäre
Fand ich insgesamt sehr gut. Da ich nicht der Typ dafür bin, wurde mir persönlich zuviel gefeiert. Das sehen die meisten anden aber eher positiv, deswegen erwähne ich es absichtlich als Pluspunkt.
Kommunikation
Manchmal blockieren die Abteilungen sich gegenseitig. Das aber nicht aus böser Absicht, sondern weil aufgrund der vielfältigen Aufgaben nicht immer alle Kompetenzen klar verteilt sind. Und manchmal, weil eine bestimmte Kompetenz überhaupt nicht vorhanden ist.
Kollegenzusammenhalt
Im Schnitt sehr gut, trotzdem einen Punktabzug, weil es - da unterscheidet sich Medacom nicht von anderen Firmen - immer jemanden gibt, der lieber über Leute spricht, die gerade nicht da sind.
Work-Life-Balance
Von Work-Life-Balance kann man nicht wirklich reden. Das was als "Gleitzeit" verkauft wird, ist Anwesenheit von 8:30 bis 17:00, also eine volle Schicht. Man darf auch mal später kommen oder früher gehen, sobald sich Überstunden angesammelt haben - letztendlich auch, weil die Firmenleitung wünscht, dass eine festgelegte Anzahl x maximal in den nächsten Monat mitgenommen werden... sofern nicht ohnehin Mehrarbeit anfällt, z.B. im Zusammenhang mit Ausstellungen auf Messen.
Vorgesetztenverhalten
"Diffizil". Sind alles nette Leute, haben aber zum Vorgesetzen keine Ausbildung. Manchmal würde man sich Feedback wünschen, welches ausbleibt. Manchmal bekommt man Feedback, mit dem man nicht gerechnet hat. Nicht immer ganz ausbalanciert. Letzendlich funktioniert es doch, weil eigentlich jeder weiß, was er machen muss und nicht viel Führung benötigt wird. Und manchmal wird ein bißchen zu viel geblufft, so dass einem selbst verborgen bleibt, dass man noch Möglichkeiten und Spielräume hätte. Dann kann es sein, dass man sich diese außerhalb der Firma sucht, weil man sie hier nicht vermutet.
Interessante Aufgaben
Für mich auf jeden Fall. Allerdings im Gesamten viel zu viele Baustellen für meinen (ehemaligen) Arbeitsbereich, so dass ich einfach auch ein bißchen vor der schieren Menge kapituliert habe und der Tatsache, dass mir (so ohne weiteres) niemand dabei hätte helfen können. Also habe ich es schließlich sein gelassen.
Gleichberechtigung
Vom Azubi bis zum Vorrentner ist alles dabei, alle Bildungsgrade, alle Geschlechter. Meiner Meinung unbedingte Gleichberechtigung. Leistung zählt und nicht Geschlecht, Alter, Religion etc. Es wird aber nicht von jedem so verstanden.
Umgang mit älteren Kollegen
Da ich selbst zu den eher älteren Kollegen gehöre - und trotzdem von anderen als Jungspund bezeichnet wurde - kann ich hier nur ein Lob aussprechen: Es wird kein Unterschied gemacht. Wer Know-How hat, Engagement zeigt und einen gut Job macht, hat auch einen guten Job hier. "Älter" zu sein, heißt auch seine Erfahrung zu teilen und sich nicht auf den Ruhestand vorzubereiten.
Arbeitsbedingungen
Geräteausstattung (sehr) angemessen, wer glaubhaft begründen kann, warum er mehr braucht, bekommt mehr. Räumlichkeiten außerordentlich repräsentativ, nur gibt es (ohne Punktabzug) das leidige Thema Lüftung, Klimaanlage, Heizung. Aber das ist eher ein Aufreger für einige, weil sie sich aufregen wollen, meiner persönlichen Meinung hatte ich nie kalt und nie zu heiß (ist relativ zu sehen in einem Gebäude mit 90% Glasflächen...). In Produktion und Logistik kann das allerdings aufgrund der Aufgabe anders aussehen, aber da weiß man idR Bescheid, dass es so ist.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Auf die Umwelt wird geachtet, aber nicht bewußt. Der wirtschaftliche Aspekt hat klar Vorrang, wenn das also einen Match ergibt, dann wird auf die Umwelt geachtet.
Auf der positiven Seite steht, dass sehr frühzeitig - schon im Februar 2020 - die ersten Maßnahmen bezüglich der Corona-Pandemie kommuniziert und eingeleitet wurden. Zu dem Zeitpunkt hielt ich es noch (ganz leicht) übertrieben, es war aber schließlich Topp. Als viele Unternehmen dann vom Maßnahmenpaket überrascht wurden, hatten hier die meisten schon ein funktionierendes Homeoffice.
Gehalt/Sozialleistungen
Hier bin ich etwas gespalten. Es wird nicht schlecht bezahlt, die meisten Firmen, die ich kenne, sind da sehr viel knickriger. Aber wo für Schlechtleistungen meiner Meinung nach zuviel bezahlt wird, wird für Mehrleistung und Kompetenz trotzdem zuwenig bezahlt. Das hat mich z.B. sehr anfällig gegenüber Personalberatern gemacht, die für mein Know How mindestens angemessen bezahlte Stellen vermitteln. Aber ich habe trotzdem dem Unternehem so lange - selbst bei guten Angeboten - die Treue gehalten, bis dann jemand gekommen ist, bei dem ich auf keinen Fall "nein" sagen konnte.
Wie dem auch sei... bei echter Einsatzbereitschaft und nachgewiesenen Fähigkeit kann (und sollte) man einfach mal fragen, was noch drin ist.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung gibt es, aber nicht wirklich geplant. Da steckt noch sehr viel Potenzial, gerade im Vertrieb in Form von entgangenem Umsatz aufgrund von Verkaufsgesprächen "auf gut Glück".
Meiner Meinung nach fehlt hier externe Expertise, rein intern geht das nicht und bei Einstellung auf "Verkaufstalente" zu hoffen, ist etwas Glück überstrapaziert, da auch Verkaufsnieten zumindest Vorstellungsgespräche beherrschen. Intern ginge schon, aber es ist einfach niemand da, der ausreichend VERMITTELBARE und BEWUSSTE Expertise aufgewiesen hätte und bewusst geplante ZEIT dafür fehlt.
Auch ein "untalentierter" Verkäufer kann bei geeigner Ausbildung und Motivation ein guter Verkäufer sein. Die engagierten Personen bilden sich selbstständig im Rahmen Ihres Jobs weiter - sofern die Zeit dazu da ist.