Nach dem Durchlaufen mehrerer Positionen im Burnout gelandet und jetzt berentet...
Arbeitsatmosphäre
Es kommt auf den Vorgesetzten an. Ich hatte zwei, die waren wirklich gut, in einer anderen Abteilung hatte ich dann einen, der war die Hölle. Sie wollte Immer alles gleich haben, gab keine Vorabinformationen und aus den meisten Besprechungen der Abteilungsleiter kam sie mit neuen Aufgaben zurück, die dann bei uns abgeladen wurden.
Da die Firma aber so groß ist, möchte und kann ich das nicht verallgemeinern.
Kommunikation
Hier kommt es auf den Vorgesetzten an.
Es wurden immer wieder große Infoveranstaltungen anberaumt, an denen jeder teilzunehmen hatte. Diese waren sehr interessant, aber es ging um die "Vogelperspektive".
Kollegenzusammenhalt
Unter Kollegen war der Zusammenhalt sehr gut. Das hörte man auch aus den anderen Abteilungen.
Work-Life-Balance
Hier gibt es meiner Meinung nach mehr Schein als Sein.
Urlaub konnte nach Absprache mit den Kollegen genommen werden.
Das Problem in der IT ist, dass es keine Stempeluhr gab. Dadurch kam ich zwangsläufig weit über meine normale Arbeitszeit.
Vorgesetztenverhalten
Kommt auf den Vorgesetzten an, siehe oben.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben waren interessant. Wenn man aber was anderes machen will, muss man im Grunde die Abteilung wechseln. Interessante Aufgaben gibt es immer wieder. Man bekommt das aber meist nur mit, wenn man den Flurfunk abhört.
Leider ist ein Abteilungswechsel nicht so einfach. Ich musste mich richtiggehend bewerben.
Gleichberechtigung
Ich habe nicht bemerkt, dass es irgendwann mal zu Abwertungen aufgrund von Geschlecht, Herkunft, "mit Kind / ohne Kind" kam.
Umgang mit älteren Kollegen
Dazu kann ich nur sagen, dass mir nicht aufgefallen ist, dass ein älterer Kollege aufgrund seines Alters nicht weiter kam oder Schulungen nicht erhielt etc.
Arbeitsbedingungen
Gerätetechnisch waren wir voll ausgestattet. Alles neu und bei Bedarf wurden auch neue Geräte beschafft. Eine Funkmaus bekam ich beispielsweise ohne Probleme von meinem Vorgesetzten genehmigt.
Leider wurde mehr und mehr auf Großraumbüros gesetzt. Man riss alle Wände heraus und das war in meinen Augen schade.
Die Türen waren eh offen, sodass jeder eintreten konnte.
In der abgetrennten Räumen hatte man aber die Möglichkeit, sich über die Klimaanlage und das Öffnen der Fenster in einem kleineren Kreis zu einigen. In den Großraumbüros mit den vielen Leuten gab es entsprechend viele Befindlichkeiten und dann ging oft das Gezicke los...
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Was mit dem Müll passierte, weiß ich nicht. Ich hoffe, dass er ordentlich entsorgt wurde.
Es gab Papiertonnen, die von einem Datenvernichtungsunternehmen abgeholt wurden. Hier konnte man vertrauliche Dokumente entsorgen
Sozial engagierte man sich mit diversen Festen und diese lies man sich auch etwas kosten.
Gehalt/Sozialleistungen
Da die Audi in Ingolstadt sitzt und München nicht weit ist, waren die Gehälter im Gegensatz zu Firmen aus anderen, ländlichen Regionen Bayerns (z.B. Hof) relativ hoch. Allerdings sind die Lebenshaltungskosten auch wesentlich höher. Dabei spreche ich nicht von der Wurst, die man beim Discounter kaufen kann, sondern von den Mieten bzw. Hauspreisen.
Wenn man bei der Firma anfängt, muss man sich ganz klar bewusst sein... Es ist Handel und nicht Industrie.
Image
Ich möchte behaupten, dass die meisten Mitarbeiter zum Geldverdienen kommen und nicht, weil sie MediaMarktSaturn so cool finden.
Bei der älteren Generation ist die Firma der Zerstörer der kleinen Händler, bei der jungen Generation ist die Frage ob man mit dem Slogen "Hauptsache Ihr habt Spaß" wirklich punkten kann.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungsmaßnahmen wurden mir meist genehmigt. Wichtig ist, dass man einen plausiblen Grund hat und Geld da ist. Dazu ist es natürlich ratsam, im Personalgespräch anzusprechen, welche Schulung man für nötig erachtet, dass der Vorgesetzte bei den Budgetverhandlungen für sein Team das Budget beantragen kann. Manchmal wurden diese Schulungen dann auch für das ganze Team inhouse durchgeführt.