Hierarchie und Ellenbogenkultur
Gut am Arbeitgeber finde ich
Zu wenig. Hauptsächlich einige meiner ehemaligen Kolleg*innen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ich denke, meine Aussagen zuvor haben schon ein gutes Bild abgegeben.
Verbesserungsvorschläge
Krustige Strukturen, sehr hierarchisch, den einen oder anderen narzisstischen Charakterzug bei Führungskräften. Die Leute laufen da schon weg. Mein damaliges Team hat sich innerhalb eines Jahres halbiert.
Das schmälert das mega coole Recruiting, welches mich überzeugte und gibt dem ganzen einen bitteren Nachgeschmack
Arbeitsatmosphäre
Im Team war die Arbeitsatmosphäre sehr in Ordnung. Auch in stressigen Phasen hat man zusammengehalten und Lob wurde verteilt.
Wenn man interdisziplinär arbeiten wollte, war dies nur bedingt möglich. Einige halten Rang und Namen hoch – Ein netter Slogan, der ab und an mal auftauchte, war "das ist nicht meine Aufgabe".
Teilweise war die Ellenbogengesellschaft so ausgeprägt, dass dadurch Unzufriedenheit für andere Teams aufkam.
Kommunikation
Weeklys und 1 zu 1 Gespräche gaben im Team ein gutes kommunikatives Gerüst. Zu allgemeinen Unternehmenserfolgen gab es quartalsweise auch Meetings. Insgesamt deckt dies aber nur ein kleiner Teil der Kommunikation ab.
Um Infos zu bekommen muss man sich sehr viel kümmern. Wer ist Ansprechpartner*in? Wer ist zuständig/ Wer entscheidet? "Das ist nicht meine Aufgabe" ;) Und man wird von einigen wenigen Entscheidern in E-Mails geghostet, egal wie dringlich man sie formuliert. Das hat einem unheimlich viel Zeit gekostet. Hier muss man schon eine selbstorganisierende und selbstbewusste Mentalität beweisen, um diese Strukturen zu durchblicken und dieses Mikromanagement zu akzeptieren.
Kollegenzusammenhalt
Wie oben schon erwähnt, war der Umgang innerhalb des eigenen Teams herzlich und man hat sich gekümmert. Diese Erfahrung konnte ich auch noch mit einem anderen Team innerhalb der Marketingabteilung erleben. Mit einigen Ex-Kolleg*innen stehe ich noch heute in Kontakt.
Einige wenige Kolleg*innen und Führungskräfte teilen die Ansicht, dass der berufliche Status über Wohlbefinden von anderen Mitarbeitern hinausgeht, was manche auch zum Verzweifeln oder gar Weinen gebracht hat.
Work-Life-Balance
Ich habe meine Arbeitszeiten soweit einhalten können. In stressigen Phasen waren es auch mal 10 bis 12 Stunden-Tage
Vorgesetztenverhalten
Entscheidungsfreudigkeit ist ein Charakterzug, den nicht jeder hat. Das verzögerte manche Prozesse. Aber, so wie die Erzählungen aus vergangen Jahren waren, ist es manchmal mitarbeiterpolitisch klüger einfach die Schweiz zu sein.
Interessante Aufgaben
2/3 der im Bewerbungsgespräch angesprochenen Aufgaben, die mich begeisterten, konnte ich nur anfänglich ausführen. Zum Ende hatte ich 2 Hauptverantwortungen (aufgrund von hoher Mitarbeiterfluktuation), die entsprechend auch nicht monetär gewürdigt wurden.
Gleichberechtigung
Die Führungsspitze sind fast nur Männer. Zwischendrin gab es mal auch die eine oder andere Frau. Es gibt da ein konservatives, gewohntes Bild.
Im Marketing ist der Frauenanteil deutlich höher gewesen, weshalb ich mich als Frau nicht unwohl gefühlt habe.
Arbeitsbedingungen
Arbeitsausstattung fürs Home Office ist top, man hat alles was man braucht. Die Büros sind modern und stylisch, ergonomisches Arbeiten wird dort gefördert. Im Sommer sorgen Klimaanlagen für Abkühlung
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gibt eine Arbeitsgruppe die sich nur mit diesem Thema auseinander gesetzt und nachhaltige Maßnahmen umgesetzt hat. Das fand ich sehr positiv
Gehalt/Sozialleistungen
Lohn kam immer pünktlich. Lohnsteigerung kann man erst nach 2 Jahren erwarten. Die Entscheidung zu meiner Lohnerhöhung aufgrund gestiegener Aufgaben wurde immer mal wieder vertröstet, bis die Absage kam. Wer seinen Einstiegslohn bei der Bewerbung angibt, sollte also vorausschauend denken.
Es gab aber ein paar nette Benefits, die leider nur regional bezogen werden konnten z.B. die Nutzung eines Fitnessstudios . (Und ja, der berüchtigte Obstkorb war ein "Benefit" ;))
Image
Es war mal besser. Aber für Imagekampagnen wurde sich nie entscheiden. Es sollten immer Verkaufskampagnen sein – daran sah man mehr Gewinn
Karriere/Weiterbildung
Naja – wie schon geäußert, ist man da sehr zurückhaltend gewesen. Zu einer Weiterbildung wurde sich positiv geäußert aber es kam nie eine Zusage zu vorgeschlagenen Weiterbildungsmaßnahmen. Da wurde irgendwie auch nur vertröstet.