Nein, danke!
Gut am Arbeitgeber finde ich
... dass ich ihn hinter mir gelassen habe :-)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wo fange ich an?
Verbesserungsvorschläge
Ich hätte einige. Aber ich halte das in diesem Fall für Zeitverschwendung.
Arbeitsatmosphäre
Lob, Fairness, Vertrauen? Outgescourced in diesem Unternehmen oder nie dagewesen. Positive Motivation wird überbewertet. Druck und Drohungen sind an der Tagesordnung. Gutes Miteinander unter den Kollegen ist nicht erwünscht. Leistung wird nicht wertgeschätzt. Hauptsache man hält die Klappe und fügt sich in alles. Es gibt kaum nachvollziehbare Anweisungen und die wenigen ändern sich auch ständig. Dann war es im Zweifel immer der Mitarbeiter. Habe noch nie vorher so ein kaputtes Betriebsklima kennengelernt.
Kommunikation
Kommunikation setzt einen Austausch voraus. Hier gibt es nur einen Sender und viele Empfänger. Pseudokommunikation, bei der man ganz am Anfang das Gefühl hat, man könne sich einbringen und etwas beitragen, ja, die gibt es. Die eigentliche Kommunikation findet leider hinter den Kulissen statt. Wer nicht sowieso gehen möchte, hat zuviel Angst, er könnte unfreiwillig der Nächste sein.
Kollegenzusammenhalt
Das hängt sehr von der jeweiligen Besetzung ab. Da diese aufgrund der hohen Fluktuation ständig wechselt, schwierig. Abteilungsübergreifend eher schlecht. Die Mitarbeiter, welche verstehen, dass es nicht zielführend ist, sich untereinander "zu zerfleischen", weil die Ursachen für Missstände ganz an anderer Stelle liegen, bleiben nicht lange.
Work-Life-Balance
Hier hätte ich gerne keinen Stern gegeben. Wie bereits erwähnt ist es nicht möglich, Freizeit oder Urlaub zu planen. Die Dienstpläne können sich minütlich ändern. Urlaub muss ewig vorher vom Mitarbeiter angegeben werden, wird jedoch erst in der letzten Sekunde genehmigt. Oder auch nicht. Vebindliche Buchungen/Termine/etc. sind so unmöglich.
Wer kurzfristig angesetzte Überstunden ablehnt, kann kein Verständnis erwarten. Weder von den Vorgesetzten, noch von den Mitkollegen. Wer krank wird, hat ein Problem. Der Urlaub, der der Krankheit folgt, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit futsch, da er nicht genehmigt wird.
Vorgesetztenverhalten
Respekt ist keine Einbahnstraße
Interessante Aufgaben
Könnte ein ganz toller Job sein. Die Aufgaben sind (Eignung natürlich vorausgesetzt) sehr vielfältig und interessant. Leider kann man ihnen qualitativ nicht in gewünschtem Umfang nachkommen aufgrund der chronischen Unterbesetzung.
Gleichberechtigung
Alle Mitarbeiter werden gleich schlecht behandelt.
Nur einige Wenige sind gleicher. Aber dies hängt nicht so sehr vom Geschlecht ab. Eher von der allgemeinen Anbiederungsfähigkeit. :-)
Umgang mit älteren Kollegen
Langdienende Kollegen sind selten. Es ist keine Kunst, in diesem Unternehmen auch in sehr jungem Alter innerhalb kürzester Zeit Dienstälteste/r zu werden aufgrund der hohen Fluktuation.
Arbeitsbedingungen
Wer gerne wesentlich mehr Stunden macht als vorher gedacht, ohne diese extra bezahlt zu bekommen, der ist hier richtig. Wer bis an seine Leistungsgrenze und darüber hinaus arbeiten will (weil permanent Mitarbeiter fehlen, da sie aufgeben oder "gegangen werden") und noch dazu keinerlei Mitspracherecht haben möchte, was seine Freizeit oder seinen Urlaub betrifft, der ist hier auch richtig. Und wer keinen Wert auf die Qualität seiner geleisteten Arbeit legt, weil sie unter diesen Umständen leider auf der Strecke bleiben muss, sollte sich bewerben.
Allen anderen kann ich nur abraten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Zum Thema Umwelt fehlt mir das Hintergrundwissen. Das möchte und kann ich nicht beurteilen, da es das Eine ist, etwas auf einem Plakat zu propagieren, etwas anderes, wie real damit umgegangen wird.
Zum Thema Soziales kann ich nur sagen: Im eigenen Hause krankt es gewaltig.
Aus Fairnessgründen daher wenigstens für die Umwelt 2 Verdachtssterne.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt klingt im ersten Moment ganz gut. Relativiert sich aber sehr, wenn man die real geleisteten Stunden (unbezahlte Vor- und Nachbereitung, schlecht bezahlte Sonn- und Feiertagsarbeit, Inventur für fast nix) hinzuzieht.
Das Gehalt hängt nicht von der Leistung oder dem Vorwissen ab.
Einziger, nicht abstreitbarer Pluspunkt: Die Gehälter werden jeweils sehr pünktlich gezahlt!
Es wird Gehaltserhöhung nach Weiterbildung in Aussicht gestellt. Nur erleben die meisten Beschäftigten diesen Zeitpunkt gar nicht.
Image
Selbstdarstellung und Fremdwahrnehmung stehen in keinem Verhältnins.
Karriere/Weiterbildung
Karriere hängt von anderen Faktoren ab als von der fachlichen Qualifikation.
Weiterbildung findet in Eigenregie statt. Oft zusätzlich zur Arbeitszeit. Wie viel man mitnimmt, entscheidet also jeder für sich. Leider bleibt durch das hohe Arbeitspensum kaum Zeit, während der Arbeit von erfahreneren Kollegen zusätzliches Wissen zu erwerben (vorher wird dies jedoch suggeriert). Andere Angebote sind mir nicht bekannt.