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Memodo
Bewertung

Wie konnte es nur so weit kommen?

2,7
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Beschaffung / Einkauf bei Memodo GmbH in München gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die Firmenevents. Es gibt Kaffee, Obstkörbe und ja, es gibt Bier für den Feierabend. Allerdings sind das alles Angebote, die man auch bei anderen Unternehmen findet.

Positiv zu bemerken ist, dass hier keine konzernähnliche Struktur herrscht. Wir duzen uns alle und der Umgang ist generell viel lockerer, was ich bei anderen Arbeitgebern deutlich schlimmer erlebt habe.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die gegenwärtige Situation und das allgemeine Empfinden unter den Kollegen nehmen einen negativen Verlauf, was auf bestimmte Entscheidungen zurückzuführen ist.

Insbesondere das fehlende Vertrauen und die mangelnde Wertschätzung ist derzeit ein großes Problem, was viele von uns mental und persönlich belastet. Es wäre auch sinnvoll, den Umgangston zu überdenken, da er - möglicherweise insbesondere im Einkauf - gelegentlich recht rau ist.

Und dann sind da noch die Kündigungswellen, die es einen schwer machen, noch hinter der Firma zu stehen. Momentan leider keine Empfehlung.

Verbesserungsvorschläge

Bitte schaut euch die Führungsebene genau an. Jeder merkt die Unruhe in unserem Einkauf. Die vielen Kündigungen und Krankheitsfälle sind kein Zufall. Wie kann es sein, dass das nicht schon längst Anlass war, alles einmal zu überprüfen? Wollt ihr wirklich abwarten, bis alle gegangen sind?

Und bitte: Verweist mich nicht auf den anonymen Kummerkasten. Selbst die Unaufmerksamsten Menschen dieser Erde bemerken, dass hier etwas nicht passt.

Arbeitsatmosphäre

Die allgemeine Stimmung kann als positiv eingestuft werden. Es besteht ein gegenseitiger Hilfsgeist und bei Schwierigkeiten oder Unsicherheiten sind wir stets bereit, unseren Kollegen zur Seite zu stehen. Zu anderen Abteilungen werden gute Kontakte gepflegt. Es ist stellenweise ein sehr freundschaftlicher Umgang, den wir hier genießen durften. Warum durften?

Sobald der Raum von jemandem aus dem höheren Management betreten wird (damit meine ich höher als Teamlead), fühlt es sich an, als würde man direkt in einen Sturm segeln. Total angespannt und einfach unangenehm.

Dieses Problem hat sich aber von selbst gelöst, denn am 30.07. wurden wir aufgrund der grandiosen Kommunikation vor vollendete Tatsachen gestellt. Ab dem 01.08. werden wir kurzer Hand alle in eine andere Abteilung gesteckt - alle, außer frühere Weggefährten des beschriebenen Managements.

Kommunikation

Die Kommunikation war die längste Zeit meiner Firmenzugehörigkeit unvoreingenommen, respektvoll und vor allem aber offen und sachlich. Nun sollte man seine Gesprächspartner sorgfältig selektieren. Ob das an der Zweiklassengesellschaft liegt, die im Einkauf seit ein paar Monaten vorherrscht?

Kollegenzusammenhalt

Es war schon immer so, dass der Zusammenhalt im Einkauf unübertroffen hoch war. Leider kann ich nicht mehr als 3 Sterne geben. Denn wo (sehr bald) keine Kollegen mehr sind, kann es auch keinen Zusammenhalt geben.

Ich möchte damit aufgreifen, dass unser Team in den letzten 9 Monaten stark dezimiert wurde. Drei Kollegen wurden gekündigt, einer in einen anderen Bereich zwangsversetzt, eine weitere Person wiederum hat die Abteilung freiwillig gewechselt. Dazu kommen zwei Ausfälle aufgrund von Langzeiterkrankungen. Zuletzt wird die Liste durch vier Kündigungen ergänzt, die entweder bereits abgeschlossen oder noch im Prozess sind.

Zusammengefasst handelt es sich um 11 Personen, vorausgesetzt, dass niemand vergessen wurde. Davor ist über einen langen Zeitraum hinweg nicht eine einzige Kündigung vom Einkauf eingegangen.

Work-Life-Balance

Homeoffice lässt sich unkompliziert buchen und es wird Rücksicht auf Mitarbeiter mit Kindern genommen. Auch beim Urlaub gibt es selten Schwierigkeiten.

Vorgesetztenverhalten

Hier hätte ich gerne die Möglichkeit, die einzelnen Hierarchiestufen separat bewerten zu können. Aber das Leben ist kein Wunschkonzert, das wissen wir ja.

Interessante Aufgaben

Ich habe den Eindruck, dass die Ansichten in den verschiedenen Abteilungen auseinander gehen. Dennoch bin ich der Überzeugung, dass die Aufgabenbereiche abwechslungsreich und spannend sind.

Im Einkauf gilt dies auf jeden Fall... solange man sich nicht für jeden Arbeitsschritt rechtfertigen muss, woraufhin die Fachkompetenz in Frage gestellt wird.

Gleichberechtigung

Bis vor einem Jahr zumindest waren alle Kollegen gleichgestellt.

Umgang mit älteren Kollegen

Wir sind ein Unternehmen mit einem tendenziell niedrigen Altersdurchschnitt, dennoch haben wir auch ältere Kollegen. Der Umgang mit ihnen gestaltet sich ganz ähnlich wie mit unseren jüngeren Mitarbeitern - respektvoll und kollegial. Alter spielt für uns keine entscheidende Rolle.

Arbeitsbedingungen

Höhenverstellbare Tische, zwei Monitore, Headset, gute Beleuchtung und ganz neu, endlich auch Klimaanlagen.

Das Zusammenspiel zwischen Wawi, Mewi und WMS ist eine Katastrophe. Hierfür zwei Sterne abzug.

Gehalt/Sozialleistungen

Durchschnittliches Gehalt würde ich sagen, wobei wir nicht von Leistungsgerecht sprechen können. Wir haben alle mehr verdient - aber noch nicht in diesem Jahr. Schlagwort: Gehaltsfreeze

Image

Ich erinnere mich an Zeiten, in denen die Dachterrasse nach Feierabend immer voll besetzt war. Bei Firmenfeiern wurde erst dann Schluss gemacht, wenn der neue Tag anbrach. Beim letzten Sommerfest jedoch sind nach dem Essen rund 50% der Belegschaft gegangen.

Um fair zu bleiben, muss ich sagen, dass das Image und die persönliche Bindung in den letzten Monaten stark gelitten haben.

Karriere/Weiterbildung

Leider musste ich feststellen, dass ohne eine besondere Beziehung zu dem Management nicht viel drin ist. Glücklicherweise erleben wir oft, dass uns keine Aufstiegsmöglichkeiten in Aussicht gestellt werden, denn dadurch machen wir uns garnicht erst falsche Hoffnungen. Hier kann ich nur vom Einkauf sprechen, wie es in anderen Abteilungen läuft, kann ich nicht beurteilen.


Umwelt-/Sozialbewusstsein

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Arbeitgeber-Kommentar

Tamara, Internal Communications Manager
TamaraInternal Communications Manager

Lieber Kollege*in,

vielen Dank für die Zeit, die du in deine Bewertung gesteckt hast und für die Verbesserungsvorschläge, die du für uns hast. Aus deiner Bewertung erkenne ich Unsicherheit, Frust und auch, dass du dich von deiner Führungskraft nicht gesehen und wertgeschätzt fühlst. Auch scheinst du mit getroffenen Entscheidungen und Veränderungen in der Abteilung und Organisationsstruktur nicht einverstanden zu sein. Wir verstehen, dass die aktuelle Situation rundum unsere Marktlage sowie die Umstrukturierungen, die wir vornehmen, für Unsicherheiten sorgen können. Hier können wir unsere Kommunikation definitiv verbessern. Wir werden das Feedback dahingehend an die richtigen Stellen weitergeben.

Die Unruhe in der Abteilung, die du ansprichst, bleibt nicht unbemerkt. Gleichzeitig möchten wir dir mitgeben, dass zu diesem Thema viele Prozesse und Gespräche laufen und Möglichkeiten besprochen werden. Dennoch: Wir sind auch darauf angewiesen, dass Gespräche zwischen Mitarbeitenden und unseren People Manager*innen entstehen, um deren Perspektive zu bekommen. Wir können uns nicht auf Vermutungen oder Interpretationen der Situation stützen.
Image: Der Markt steht aktuell vor Herausforderungen und wir begegnen diesen mit verschiedenen Maßnahmen. Dies wirkt sich auf die Stimmung aus und wir finden das nicht verwunderlich.

Gleichberechtigung & Karriere/Weiterbildung: Memodo setzt für seine Mitarbeitende auf Chancengleichheit und gibt diese Vorgabe an seine Führungskräfte weiter. Solltest du ein anderes Verhalten spüren, bitte ich dich auf eine Kollege*in aus dem People-Management zuzugehen. Zudem führen wir interne Bewerbungs- und Beförderungsprozesse immer im 4-Augenprinzip (Fachabteilung und People & Culture) um eine objektivere Bewertung zu gewährleisten. Dass eine besondere Beziehung mit dem Management notwendig sei, können wir ausschließen. Zudem haben wir im Juli ein Learning-Management-System gelauncht. Neben Trainings und Webinaren zu Produkten und technischen Schulungen, können auch Hard und Soft Skills verfeinert werden.

Arbeitsbedingungen: Zum Jahreswechsel hat Memodo sein Warehouse-Management-System umgestellt. Anforderungen und Rahmenbedingungen beschleunigten die Umstellung. Die Umstellung verlief nicht reibungslos und Themen mit niedrigerer Priorität konnte das Projektteam erst in den folgenden Monaten bearbeiten. Auch gerade arbeitet das Team an einem besseren Zusammenspiel der Systeme.

Wie oben gesagt, möchte ich dir ein Gespräch mit einem Kollengen*in aus dem People & Culture Team anbieten. Einen anonymen Kummerkasten gibt es im Unternehmen nicht.

Herzliche Grüße
Tamara

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