Es ist nicht alles Gold, was glänzt
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Verantwortlichen für PL und BD im Team TD. Die beiden akzeptieren die Personen wie sie sind und versuchen sich nicht ständig zu profilieren. Die Administration hat alles im Griff, ist pragmatisch und zackig unterwegs und ermöglicht durch ihre offene Art einen schönen Einstieg und bindet ruhigere Personen immer wieder mit ein. Die Systemadministration macht einen hervorragenden Job - wenig Tools, die i.d.R. intuitiv bedienbar sind und soweit möglich, schnelle Hilfe bei Problemen.
Arbeitsatmosphäre
War zu Beginn meines Arbeitsverhältnisses besser (ungezwungener Austausch, keine Ellbogengesellschaft, jeder konnte seiner Arbeit nachgehen). Mittlerweile muss man aufpassen, was man zu wem sagt.
Bei den TD-Teams, die inhaltlich arbeiten, herrscht allerdings immer noch eine gute Atmosphäre.
Kommunikation
Es ist gewünscht, dass man jederzeit Feedback oder Kritik äußert. Dafür wird sich Zeit genommen. So habe ich das hier geschrieben auch bereits adressiert. Meine Feedbacks allerdings sind im Sand verlaufen bzw. wurden mir anders ausgelegt. Beobachtet habe ich aber auch das Wegsehen oder Relativieren oder Rechtfertigen.
Zudem werden Ideen und Interessen von der GF und den Bereichsentwicklern nicht gehört. Mir gegenüber herrscht teilweise eine vorwurfsvolle Kommunikation, fehlende Anerkennung und Respekt.
Unter den Kollegen, die die inhaltliche Projektarbeit mit mir machen, herrscht eine gute Kommunikation. Hier hört man sich zu, erkennt Leistungen an, akzeptiert wie man ist, hilft und unterstützt, wo es geht.
Kollegenzusammenhalt
In den Teams, in denen die Projekte inhaltlich bearbeitet werden, ist der Zusammenhalt immer noch super.
Alles, was darüber hinausgeht, lässt für mich keinen Zusammenhalt erkennen.
Work-Life-Balance
Jeder ist selber für die Einhaltung seiner Arbeitszeit verantwortlich. D.h. tendiert man dazu, die Arbeit am Tag zu schaffen, wird man sicher Überstunden machen.
Teilweise lässt es sich allerdings durch die Anzahl an Projekten nicht vermeiden, dass es darüber hinausgeht. In der Regel wird bei mir nichts dagegen unternommen, wie z.B. Projektanzahl reduzieren.
Vorgesetztenverhalten
Ein Kreis von auserwählten Personen (zumeist die Bereichsentwickler) bestimmt, was wie getan wird, also eigentlich was die GF sagt. Entspricht man nicht den Erwartungen oder könnte man der eigenen "Position" gefährlich werden, wird einem das Leben schwer gemacht.
Des Weiteren müssen Ideen von den richtigen Leuten vorgebracht werden, damit man überhaupt erstmal überlegt, ob diese umgesetzt werden. Trägt man Ideen an diese Leute heran, so habe ich drei Optionen erfahren, wie damit umgegangen wird:
- Die Idee wird niedergemacht, auch vor Anderen
- Die Idee wird niedergemacht und dann als die eigene verkauft
- Die Idee wird ignoriert
Zudem bekomme ich das Gefühl, dass man nicht anecken sollte und das ehrliches Feedback (solange nicht positiv) nicht gewünscht ist, solange man nicht die Konsequenzen dafür tragen möchte. Außerdem fühlt es sich für mich so an, dass auch gerne die gesamte Belegschaft in großer Runde an den Pranger gestellt wird und sich rechtfertigen muss.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind abwechslungsreich, je nachdem, was der Kunde beauftragt. Ob man die Aufgaben interessant findet, liegt an einem selbst. Man hat aber durchaus auch Projekte, die weniger Spaß machen und man weniger interessant findet, aber auch diese müssen logischerweise erledigt werden.
Gleichberechtigung
Innerhalb der inhaltlichen Teams ist jeder gleichberechtigt, egal welche Erfahrung man mitbringt. Nach “oben”, kann ich keine erkennen.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kolleg:innen verstehe ich hier als Personen, die schon länger im Unternehmen sind.
Ausgerechnet die älteren Kolleg:innen, die inhaltlich mitarbeiten und jüngere Kolleg:innen aufbauen, vieles an Projekten betreuen und von den Kolleg:innen erfahren, was nicht so gut läuft, werden, meiner Meinung nach, überhaupt nicht wahrgenommen und wertgeschätzt. Ich finde, dass ihr Feedback an die GF nicht ernst genommen wird. Im Gegensatz zu dem Feedback des auserwählten Kreises, zu dem die inhaltlich Arbeitenden aber weniger Kontakt haben.
Arbeitsbedingungen
Die Ausstattung ist vollkommen ausreichend. Sollte man noch etwas an Hardware oder Software benötigen, kann man immer nachfragen, ob man es bekommen kann.
Die Arbeitszeit kann man sich, mehr oder weniger, auch frei einteilen, sofern es die Termine zulassen. Das ist jedoch, meiner Erfahrung nach, selten der Fall.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wird immer besser.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist in meinen Augen zu niedrig, auch noch nach Gehaltserhöhungen.
Image
Es fällt mir schwer das zu beurteilen. Der äußere Eindruck ist das was zählt und da wird alles auf öffentlichen Plattformen gegeben, dass dieser nicht negativ ist. Daher schließe ich mich einer anderen Bewertung an „außen hui, innen pfui“.
Karriere/Weiterbildung
In einem Unternehmen, das von sich behauptet, flache Hierarchien zu haben (es gibt nur die GF), muss man sich fragen, wie man "etwas erreichen" definiert. Dennoch ist über die Jahre ein auserwählter Kreis von Personen entstanden, die durchaus mehr zu sagen haben als andere. Diese Personen werden dann den inhaltlichen Arbeitenden, auch mir, vor die Nase gesetzt und man ist von ihrem Wohlwollen "abhängig".