Die Treppe zum Burnout
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gute Küche, Preis - Leistung für den Gast ansprechend
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
-Keine Pausen (ich habe i. d. R. Zehn Minuten lang mein selbst mitgebrachtes Essen auf der Treppe zu den Umkleidekabinen heruntergeschlungen)
- dem MA war es nicht erlaubt die Parkplätze vor dem Haus zu nutzen, weshalb man regelmäßig als Frau (die Rezeption ist nicht besetzt und man schließt ab und ist in dieser abgelegenen dunklen Straße wirklich allein) um 3 Uhr morgens verängstigt dort das Auto freigekratzt hat....
- Generell alles
Verbesserungsvorschläge
Das Haus (Landhotel) ist wirklich sehr schön, daher derzeitige Besetzung raus, alles verkaufen und anderen Menschen die Chance geben, aus dem diesem Ort etwas positives zu schaffen
Arbeitsatmosphäre
Während man als frischgebackener Geselle für Beschimpfungen zweier Vorgesetzter herhalten muss, sind die meisten Mitarbeiter sehr cool und locker - sitzen ja alle im selben Boot
Kommunikation
Es wurde das Blaue vom Himmel versprochen, jedoch findet man sich in einem noch ungesünderen Betriebsklima als in (in meinem Fall jedem) anderen Betrieb der Gastronomie im Verlaufe von 10 Jahren und ca. 7-8 Hotels
Kollegenzusammenhalt
In der Küche und unter den Azubis herrscht ein guter Zusammenhalt. Nach der üblichen 17-2 Uhr Schicht um 2:45 Uhr mit dem Kollegen zu diskutieren, dass dieser während der Abrechnung zusieht anstatt den Restaurant--und Barbereich zu saugen (genau, das macht hier der Servicemitarbeiter), halte ich für kontraproduktiv auch in Sachen gegenseitige Unterstützung
Work-Life-Balance
Dass man hier nach einer 13-Stunden-Schicht (17-5:30 Uhr nach einem Systemabsturz und überfülltem Restaurant - und Barbereich - Bons, Küchenbons und Rechnungen mussten per Hand geschrieben werden - den man ab 19 Uhr nach der einwöchigen Einarbeitung ALLEINE betreut hat, um 8:30 Uhr wegen eines Fehlers in der Abrechnung angerufen und hereingebeten wird, ist ein übliches Prozedere! Die angeblich selten vorkommenden 6-Tage Wochen werden in Abständen von maximal zwei bis drei Wochen gepflegt und Überstunden, die "selten und nur in absoluten Ausnahmefällen" (an 5 von 6 Tagen) anfallen, werden NICHT NOTIERT. Im Bewerbungsgespräch wurde darauf hingewiesen, dass sehr arbeitsreiche Tage davon ausgenommen sein. Nach der 13-Stunden Schicht ohne Pause bin ich wie es mir zuvor erklärt wurde zu meinem Vorgesetzten gegangen und bat darum, die Stunden zu notieren. Überraschung - nicht einmal die GL wusste plötzlich von ihrer eigenen Abmachung. Wohlgemerkt : sämtliche restl. Überstunden waren ja ohnehin geschenkt. An einem normalen Tag waren das 1 bis 2
Vorgesetztenverhalten
Katastrophal! In meiner dritten Woche habe ich fälschlicherweise einen Wein der Karte der geschlossenen Weine glasweise auf den Wunsch einer Dame verkauft, die mir zehn Minuten lang erklärt hat, dass sie diesen Wein immer wie gewünscht serviert bekommt. Da ich weder meinen Kollegen noch meinen Ansprechpartner finden konnte (war es überschaubar waren beide stets unauffindbar, hieß sie haben irgendwo geraucht),habe ich die verärgerte Dame nicht länger warten lassen und den Wein geöffnet. Dies hatte zufolge, dass der "Vorgesetzte" mich nicht gerügt, sondern angeschrien hat.... An meinen freien Tagen und während der Krankheit wurde ich immer wieder zuhause angerufen und wenn ich nicht dranging, wurde mir beim nächsten Dienst nahegelegt, gefälligst ans Telefon zu gehen
Interessante Aufgaben
Ich würde drei Sterne geben, aber da ich mehrfach in der Woche gezwungen wurde, den Kot des Pfaus auf dem Gelände /vor dem Restaurant zu entfernen, bleibt es bei zweien. Dass ich eine Vogelphobie habe (wirklich!!!) und daher nicht saubermachen wollte, wenn das Tier in der Nähe war, hat ebenfalls nicht interessiert! Heute würde ich mir das nicht gefallen lassen, jedoch kam ich gerade erst aus der Ausbildung und habe mich einfach nicht getraut mich zu wehren oder gar das Haus zu verlassen und nie zurück zu kommen
Umgang mit älteren Kollegen
Das kann ich nicht beurteilen
Arbeitsbedingungen
Wie bereits beschrieben....
Hatte ein Azubi seine Arbeit nicht wie gewünscht erledigt (um dies abends zu überprüfen war niemand da, denn die Vorgesetzten sind hier nach 19 Uhr nicht anzutreffen), wurde er am kommenden Tag gezwungen die Nachbesserung unverzüglich in seiner Freizeit zu verrichten ("anders lernen die das nicht"). Das betrifft nicht einmal die Ausdehnung der Arbeitszeit, sondern vor allem die Anfahrt an einem dienstfreien Tag! Azubis werden nicht gefordert oder gar gefördert, sondern (vor allem psychisch) malträtiert
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Liebe zur Umwelt wird hier tatsächlich groß geschrieben
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt wurde pünktlich bezahlt
Image
Was auf der Homepage so ansprechend präsentiert ist und vielleicht in der Vergangenheit wirklich mal mit Liebe errichtet wurde, wird hier zertrampelt. Dank mir und anderer ehem. Mitarbeiter wird das Unternehmen jedoch von seinem zurecht bestehenden schlechten Ruf eingeholt!
Karriere/Weiterbildung
Hier wurde viel beworben. Um Resultate zu sehen war ich nicht ausreichend selbstzerstörerisch und habe das Unternehmen nach gut drei Monaten verlassen. Was die Realität ist, kann ich mir jedoch aufgrund der anderen nicht eingehaltenen Versprechen vorstellen