Mein Gesamteindruck: Finger weg!
Gut am Arbeitgeber finde ich
> Kolleg*innen
> Zielgruppe (hier hat man die vom Unternehmen fehlende Wertschätzung gefunden)
> Man lernt viel für zukünftige Positionen & die nächsten Karriereschritte
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
> Realitätsverlust ist alltäglich (läuft doch alles top...)
> Führungskultur & fehlende Kommunikation
> Unterbesetzung und daraus resultierende Überlastung
> Mikromanagement
> Null Wertschätzung
> Falsche Versprechungen und z.T. zweifelhafte Methoden um Menschen an das Unternehmen zu binden
> Oft fehlende Trennung zwischen dem Privatleben des GF & der Firma (familiärer Umgang aber in negativ)
Verbesserungsvorschläge
> Unternehmenswerte überprüfen und nicht nur nach außen leben
> Führungs- und Unternehmenskultur reflektieren & Veränderungen zulassen
> Feedback der Mitarbeiter*innen anhören & umsetzen, anstatt es zu ignorieren und sich in die Opferrolle zu manövrieren.
> Strukturen, Prozesse & Arbeitsweise sollte dringend komplett auf links gedreht werden, um z.B. Mikromanagement entgegen zu wirken
> Meetingkultur & Kommunikation
Arbeitsatmosphäre
Die 2 Sterne kann ich hier nur wegen meiner damaligen Kolleg*innen geben - hier war die Stimmung häufig sehr positiv & freundschaftlich (Achtung: extrem hohe Fluktuationsrate > kann sich also schnell ändern).
Auf Unternehmensebene ist die Atmosphäre von viel Unzufriedenheit, Resignation und fehlender Transparenz geprägt. Insgesamt würde ich die Atmosphäre im Unternehmen als toxisch beschreiben. Es werden anfangs Versprechungen gemacht, die nicht eingehalten werden (z.B. eine agile Unternehmenskultur mit flachen Hierarchien > stimmt absolut nicht).
Kommunikation
Die Kommunikation innerhalb des Unternehmens war in meiner Zeit dort immer wieder eines der größten Konfliktthemen. Zum einen weil wichtige Entscheidungen oder z.B. Kündigungen von Teamkolleg*innen verheimlicht wurden so lange es nur ging, es wurden neue Mitarbeiter*innen eingestellt, ohne zu informieren etc. Zum anderen ist die Art der Kommunikation mit dem Geschäftsführer, mit dem man i.d.R. mehr als eine direkte Schnittstelle hat teilweise cholerisch, beleidigend, übergriffig und respektlos. Die Meetingkultur ist ebenfalls absolut untragbar (teilweise 4 Std.-Meetings ohne Struktur, Ergebnisse oder Meetings werden nicht eingehalten usw.).
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt war in meiner Zeit beim MIT Institut immer sehr positiv. Dennoch kann ich hier nicht mehr als 3 Sterne geben, weil das Team 1x pro Jahr quasi komplett durchwechselt (viele gehen bereits nach wenigen Wochen/Monaten in der Probezeit) und die hohe Fluktuation für Frust sorgt und man zwischenmenschlich ständig bei null anfängt.
Work-Life-Balance
Meine Erfahrung beschränkt sich auf vielsagende Blicke, wenn man pünktlich geht, kein Verständnis, wenn man eine Dienstreise aus persönlichen Gründen nicht wahrnehmen kann und um Vertretung bittet, die Erwartung das private Handy im direkten Kontakt mit Kund*innen zu nutzen und am Ende des Jahres eine Ansage, wieso man so viele Überstunden hat (eig. kein Wunder bei regelmäßigen Dienstreisen mit 12h Tagen). Die GF hat ebenfalls mal angemerkt, dass es ungünstig sei, dass ich meinen Jahresurlaub auch wirklich nutze (ha-ha). Also: 100% kein Verständnis für das private Leben der Mitarbeiter*innen.
Vorgesetztenverhalten
Die Führungskultur die gelebt wird, soll scheinbar Angst und Schrecken verbreiten und zielt nicht darauf ab die Mitarbeiter*innen mittel- bis langfristig an das Unternehmen zu binden.
Angefangen mit unhöflichem Verhalten (meist reicht es nicht mal für ein Guten Morgen), übertriebenem Mikromanagement, über cholerische und respektlose Ausfälle in Meetings (kommt schon mal vor, dass man für normale inhaltliche Fragen belächelt wird), die fehlende Transparenz, Lästern hinter dem Rücken anderer Mitarbeiter*innen bis hin zu direkten Arbeitsrechtverletzungen und offenen Fragen nach dem Kinderwunsch der weiblichen Mitarbeiter*innen. Es ist für jeden was dabei, der "noch nicht alles gesehen" hat.
Versuche die Probleme anzusprechen wurden seitens der GF regelmäßig mit einer Täter-Opfer-Umkehr beantwortet.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben in vielen Bereichen sind zwar interessant, dennoch wird von jede*r Mitarberiter*in erwartet auch Tätigkeiten auszuführen, die nicht in die Aufgabenbeschreibung fallen (z.B. die Mülltonnen auf die Straße zu stellen, die Waschmaschine zu leeren, aber auch mal eben eine neue Softwareeinführung betreuen). Meistens wird man hiermit auch vor vollendete Tatsachen gestellt und man hat keine Wahl. D.h. man hat interessante Aufgaben, aber plötzlich hat man noch mal doppelt so viele - natürlich bei gleichbleibender Bezahlung.
Bei der Bearbeitung seiner täglichen Aufgaben wird man nicht selten komplett alleine gelassen. Angefangen mit einem unstrukturiertem oder nicht vorhandenem Onboarding muss man sich alles Stück für Stück selbst zusammenschustern und verantwortet Bereiche komplett eigenständig. So lernt man zwar viel, wird aber systematisch ausgenutzt.
Gleichberechtigung
Diskriminierung nach z.B. Ethnie & Geschlecht kann man hier niemandem vorwerfen. Gleichberechtigung bei Gehalt etc. gibt es jedoch nicht (= komplette Willkür).
Arbeitsbedingungen
Die Büroausstattung bzw. die Situation der Büroräumlichkeiten ist mangelhaft (Hinweis: Das Büro befindet sich im privaten Wohnhaus der GF). Technik usw. ist auch nicht zeitgemäß und man muss sich rechtfertigen, wenn man kleine Dinge, wie ein neues Headset haben will. Meine Home Office Ausstattung sowie mein "Diensthandy" habe ich privat bezahlt. Ansonsten wird auch nicht viel auf die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter*innen seitens der GF geachtet. Die Kolleg*innen tun ihr bestes hier und da mal etwas zu verbessern - auch eine nette on top Aufgabe.
Es wird zwar Home Office als Benefit angeboten, allerdings erst nach der Probezeit und auch dann ist es nicht gerne gesehen, wenn man nicht vor Ort ist. Spätestens dann wenn man Abstimmungstermine mit dem GF hat, muss man vor Ort sein, da digitale Termine kategorisch abgelehnt werden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier gilt seitens der GF: Wasser predigen und Wein trinken.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter variieren massiv innerhalb des Teams, werden scheinbar willkürlich vergeben und sind absolut intransparent und zumindest teilweise unter dem Branchendurchschnitt. Darüber hinaus gibt es keinerlei echte Benefits, auch wenn damit in Stellenanzeigen geworben wird. (z.B.: Jobticket > zahlt man indirekt selbst)
Teilweise wurden Weiterbildungen als zusätzlicher Anreiz versprochen, die man aber zurückzahlen muss, wenn man nicht noch 2 Jahre im Unternehmen bleibt. Das erfährt man allerdings erst, wenn die Weiterbildung schon läuft und man keinen Rückzieher mehr machen kann.
Jährliche Gehaltsgespräche werden zwar geführt, aber Anpassungen gibt es hier, wenn man Glück hat nur im Bereich von 1-2%. Am Personal kann man ja mal sparen.
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Sowohl als Arbeitgeber, als auch als Dienstleister bröckelt der Ruf...
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungsmöglichkeiten werden versprochen, dienen aber nur dazu, die Mitarbeiter*innen hinterhältig länger an das Unternehmen zu binden. Aufstiegschancen gibt es keine. Lediglich das Aufzwingen "neuer Aufgaben" wird häufig als großzügige Karrierechance verkauft.