Projekt der Zukunft? Wohl eher nicht!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Im Moment herrscht soviel Ratlosigkeit und Unverständnis, dass es mir schwer fällt Positives zu erkennen.
Sicherlich gab es auch bereits zum Jahresanfang (2023) einige Probleme, die zu bewältigen waren. Doch ist die Mehrheit der Mitarbeiter gern zur Arbeit gegangen. Leider hat das Projekt vieles zunichte gemacht.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Als das "Projekt der Zukunft" im vergangenen Jahr ins Leben gerufen wurde, wurden uns eine offene Kommunikation und die Berücksichtigung der Interessen der Mitarbeiter versprochen. Traurig müssen wir leider feststellen, dass dies nicht so gekommen ist. Zwar wurden wir oberflächlich auf dem Laufenden gehalten, jedoch wurden viele Mitarbeiter vor vollendete Tatsachen gesetzt. Keine Spur von Berücksichtigung der Mitarbeiterwünsche. Die Entscheidung ist gefallen, bevor der Mitarbeiter überhaupt die Möglichkeit hat, dazu Stellung zu beziehen. Das ist leider kein Einzelfall! Wie ist das in so einem großen öffentlichen Unternehmen möglich?
Leider gewinnt man immer mehr den Eindruck, dass es nicht mehr um die Leistung und das Engagement eines jeden Mitarbeiters geht sondern um persönliche Verflechtungen.
Wir reden im Unternehmen von Personalmangel und trotzdem werden viele gute, langjährige Mitarbeiter jetzt so verprellt, dass sie das Unternehmen verlassen (oder wollen).
Verbesserungsvorschläge
Ich würde mir so sehr wünschen, dass wir nochmal in den Sommer 2023 zurückkehren könnten und viele Entscheidungen anders getroffen werden würden. Hier wäre es zielführend das Personal nicht wahllos zu versetzen. Stattdessen sollte man offen mit den Mitarbeitern ins Gespräch gehen, die Teamdynamik in den Filialen erleben und nicht nur aus der Ferne Entscheidungen treffen. Warum schaut man sich nicht auch mal die Leistungen der Mitarbeiter und der Teams an und bezieht dies in die Entscheidung ein? Es wird doch so viel Wert auf die Zielerreichung gelegt...
Arbeitsatmosphäre
Leider hat das Projekt bei vielen Mitarbeitern Fassungslosigkeit hervorgerufen. Das spiegelt sich auch in der Stimmung wider.
Mitarbeiter werden gegen ihren Willen versetzt, müssen andere Tätigkeiten übernehmen und leistungsstarke Teams werden "kaputt versetzt".
Kommunikation
Obwohl das ganze Jahr Zeit für das Projekt war, bekommen Mitarbeiter ihre Änderungsverträge am letzten Arbeitstag des Jahres oder noch später und sollen diese bestenfalls sofort unterschreiben. Wertschätzung Fehlanzeige.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter uns Kollegen ist überwiegend gut. Jedoch hilft uns dies ja auch nicht, wenn dann Versetzungen stattfinden, die nicht begründet bzw nachvollziehbar sind.
Work-Life-Balance
Es wird oft von Vereinbarkeit von Beruf und Familie gesprochen, jedoch wird darauf immer weniger Rücksicht genommen. Durch die neuen Arbeitsverträge ist quasi jeder verpflichtet, in anderen Filialen des Bereichs auszuhelfen, was gut gerne mal 35 km zusätzlichen Fahrweg bedeuten können. Auch wurden durch die Versetzungen für viele Mitarbeiter der tägliche Weg zur Arbeit weiter.
Homeoffice ist als Filialmitarbeiter nicht möglich und eine flexible Arbeitszeitgestaltung auf Grund des Personalmangels ebenso wenig.
Vorgesetztenverhalten
Die direkten Vorgesetzten sind in den meisten Filialen mitarbeiterorientiert. Jedoch wird vieles direkt aus Potsdam entschieden ohne vorher mit den Betroffenen zu reden. Vielleicht könnten die Filialen auch mal besucht werden und man macht sich vor Ort ein Bild und unterhält sich mit den Mitarbeitern (so lässt sich auch Teamdynamik erleben, bevor sie zerstört wird)?!
Interessante Aufgaben
Abwechslungsreiche Tätigkeit in der Kundenberatung, jedoch stehen Berater auch oft genug, auf Grund des Personalmangels, am Schalter und kommen nicht zu ihrer eigentlichen Tätigkeit
Arbeitsbedingungen
Veraltete Technik und in die Jahre gekommenes Mobiliar
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ich finde es gut, dass sich die MBS für Vereine und gemeinnützige Projekte einsetzt und diese fördert.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt nach Tarif.
Im Projekt der Zukunft wurden in den Stellenbeschreibungen Gehaltsgruppen benannt, welche jedoch bei vielen Mitarbeitern nicht gezahlt werden, da diese sich auch nach vielen Jahren oder kurz vor der Rente noch bewähren sollen - Ist dies rechtens?
Image
Ich frage mich, was dieses Projekt auch mit unseren Kunden macht, wenn von heute auf morgen ihre langjährigen Berater umgesetzt sind und auf einmal ein neues Gesicht im Onlinebanking oder auch in der Filiale vor Ort erscheint. Sind langjährig aufgebaute Kundenbeziehung nicht das, was die Sparkasse noch von Direktbanken unterschieden hat?