Erpresserische Auftragsvergabe, Einmischung, überhebliche Führung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Zumindest wird der Versuch unternommen, auf moderne Zeiten einzugehen. Da gibt es interne Arbeitsgruppen mit vielen gut bezahlten Juristen und Betriebswirten. Es wär aber sinnvoller, das Geld in die Budgets für die Produktionen zu stecken. Dann würden alle motivierter sein, und das wär viel sinnvoller als noch mehr Posten für die "Organisation". Auch das Programm würde besser, denke ich.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ach es ist so vieles. Angefangen mit der bei der täglichen Arbeit erlebten Arroganz gegenüber dem "Zuschauer", der angeblich völlig verblödet ist und "alles nicht versteht". Weshalb jeder Anspruch an gutes Programm sinnlos ist. Oder bei dem unsäglichen, toxischen Machtverhältnis der dick bezahlten Festangestellten gegenüber den um Aufträge kämpfenden Selbstständigen. Was z.T. ekelhafte, erpresserische Züge annimmt. Oder wenn Führungskräfte trotz sichtbaren Personalproblemen behaupten, da an der Bushaltestelle stehen 20 Arbeitslose, die den Job doch auch machen können - man muss jetzt also billiger sein. So geht Wertschätzung. Nicht.
Verbesserungsvorschläge
Qualität der Fachkräfte schätzen und auch IN GELD ausdrücken. Urlaub, Weiterbildung, Krankheit, Risiko einpreisen und mit dem vergleichen, was für Festangestellte ausgekippt wird (Haus-Tarifvertrag ist mir bekannt, weiß aber nicht, wo man den findet). Es muss gehen, dass man im Lauf des Lebens auch als Selbstständiger durch seine Leistung mehr Geld verdienen kann als am Anfang. Das ist aber quasi nie der Fall - man tritt auf der Stelle und geht iwann frustriert aus dem Beruf. Oder leidet still, bis nichts mehr geht.
Arbeitsatmosphäre
Kreativ sein kann Spaß machen - das kann auch der MDR nicht killen.
Kommunikation
geht so. Wenn man was wissen will, wird geantwortet. Von selbst kommt da aber wenig.
Kollegenzusammenhalt
Jeder gegen jeden. Also bei den Selbstständigen. Dadurch immer extremeres Dumping, besoinders jetzt, weil die Öffis zu kippen drohen und alle Sparmaßnahmen an den Freien und Selbstständigen ausgelebt werden, während die Führungsetage nach wie vor im Geld schwimmt. Ausnahmen (beim Kollegenzusammenhalt) bestätigen aber die Regel. Gibt auch hochanständige Leute!!! Die gehen jetzt gerade aber alle weg. Oder sind mundtot. Weil sie frustriert sind und Angst vor der Führungsriege haben.
Work-Life-Balance
Welche... was??? Was ist das? Als Selbstständiger hat man da zu sein, wenn der MDR oder seine Erfüllungsgehilfen (Tochterfirmen / Dienstleister) das verlangen. Sonst: Auftrag weg. Kann mir gar nicht vorstellen, sowas mit Kind auszuhalten.
Vorgesetztenverhalten
Wenn der "Vorgesetzte" volle Erpressungsmacht hat (kann ja den Auftrag streichen einfach so), dann wird das halt manchmal ausgenutzt. Man kommt sich vor wie ein Diener, der dem Herren bitte alles Recht machen soll. Was meint, seiner/ihrer Weltanschauung zum Munde zu reden.
Interessante Aufgaben
Die Welt ist spannend. Die Beschäftigung mit den vielen Themen hilft, das Elend auszuhalten. Aber nicht immer.
Gleichberechtigung
Keine Ahnung, sieht nicht so aus, als ob Frauen / diverse unterdrückt werden. Aber wo so viel Macht "von oben" existiert, da erfährt man nicht alles.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich (noch) nicht. Aber wenn ältere langsamer werden oder langsamer reagieren, dann höre ich oft sowas wie "das läuft nicht mehr, da sollten wir uns bald trennen, gibt ja genug frische Leute"... SO geht man nicht mit älteren um, finde ich. Außerdem glauben die da, man muss einfach nur unsauber arbeiten, dann siehts aus wie Youtube, und das muss doch erfolgf haben... Und das wird Jüngeren mehr zugetraut. also indirekt schonn eine Diskriminierung.
Arbeitsbedingungen
Immer schneller, in immer weniger Zeit. Zu immer weniger Geld. Qualität sinkt? Egal, krieg das hin oder wir finden wen anders, ders macht. Noch Fragen? Selten gibts aber auch Ausnahmen, wenn jemandem im Sender ein Produkt auch ein Herzenswunsch ist. Dann geht plötzlich vieles. Nur: warum nicht immer so?
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltbewusstsein steigt - inzwischen gibts wohl auch iwelche Regeln. Sozialbewusstsein gibts aber gar keins ggü Selbstständigen: fast alle Führungsleute im MDR ticken brutal marktradikal, wies aussieht. Aber nur, wenn es um "die anderen" da draußen geht. Intern wird abgesahnt, zumindest wenn man aktuellen Nachrichten glaub.
Gehalt/Sozialleistungen
Der MDR unterwirft Produktionen einem vorgegebenen Budget für jedes Gewerk, wobei selbstständiges Arbeiten (über Tochterfirmen oder zwischengeschaltete "Dienstleister") absolut defizitär ist. Wer das macht, ist entweder scheinselbstständig (8/5 bei einem Auftraggeber / fremde Technik / in Dienstplänen) oder hat am Ende keine Rente, weil für die Arbeitskraft bei Dreh und Postproduktion einfach zu knapp kalkuliert wird. Außerdem wird die eigene Leistung gar nicht bepreist - es gibt ein Standard-Satz für Anfänger ebenso wie für langjährige Profis. Zumindest auf dem sog. "freien Markt". Massiver Widerspruch in sich.
Image
Alle Selbstständigen sind im Grund stinksauer auf den MDR. Offen traut sich aber niemand, das zu kritisieren, sonst sind die mageren Aufträge ja auch noch weg. Also gibt es auch Angst vor Sendemitarbeitern, weil die täglich über die Existenz der "Freien" entscheiden - beliebig und nach "die mag ich, den mag ich nicht"...
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung ist dem MDR egal, solange es "läuft" - soll doch der selbstständige Mitarbeiter sehen, wie er vom knappen Geld noch Weiterbildung betreibt - und ohnehin braucht das keiner, die Qualität der Arbeit ist dem MDR egal (solange es eben "läuft"). Patzer werden natürlich bestraft, gute Arbeit aber NICHT belohnt. Folgeaufträge gibts nur, wenn man billiger wird, nicht, weil die Arbeit gut war.