Als „feste Freie“ gibts gläserne Decken und Wände
Arbeitsatmosphäre
Wertschätzung von oben: Geht so. Nach außen: Ihr seid von unschätzbarem Wert. Nach innen: Ihr müsst verstehen, das Haus, die KEF, die Krise … Neue Strukturen sind immer „ganz schwierig“, dabei gibt es so unglaublich viele grandiose Mitarbeitende mit schlauen Köpfen.
Kommunikation
Wichtige Entscheidungen werden kurz vor knapp verkündet. Mitbestimmung mau. Wird zwar offiziell anders kommuniziert, aber praktisch ist es frustrierend, sich einzubringen.
Kollegenzusammenhalt
Hängt stark von der Abteilung ab. In der „Barrierefreiheit“ ist der Zusammenhalt unter Kolleg*innen in Ordnung. Es gibt einige Freundschaften und generell ein zugewandtes Miteinander.
Work-Life-Balance
Die “Barrierefreiheit“ arbeitet in Schichten von 8 bis 22:15 Uhr, 7 Tage die Woche. Das muss zum Privatleben passen. Vorteil des Modus operandi „Feste Freie“: Ich kann Auszeiten planen, wie ich möchte. Nachteil: Ich verdiene dann auch nix.
Vorgesetztenverhalten
Menschen, die mit der Thematik „Barrierefreiheit“ nix zu tun hatten, werden einem als Leitung vorgesetzt, wenn sie im Haus eine „neue Herausforderung“ suchen. Fachlich qualifizierte Menschen aus den eigenen Reihen haben eher keine Chance.
Interessante Aufgaben
„Barrierefreiheit“ (Untertitel für Hörgeschädigte, Audiodeskription, Gebärdensprache und Leichte Sprache) sind per se sinnvolle Tätigkeiten. Im Tagesgeschäft kann es auch mal dröge sein, neue Tätigkeitsbereiche sind ehr nicht möglich. Es sei denn, man orientiert sich in eine andere Abteilung.
Gleichberechtigung
Da durchaus viele Männer aus alten Zeiten im Haus an der Macht sind, findet gefühlt eher eine Förderung weiterer Männer statt. Offiziell wird das anders gehandhabt, inoffiziell bestehen für Frauen schon gläserne Decken und auch Wände. Alles ist immer „ganz schwierig“.
Arbeitsbedingungen
Für eine Medieneinrichtung ziemlich veraltete Büroausstattung. Alles muss umständlich beantragt werden und dauert dann endlos (Jahre).
Gehalt/Sozialleistungen
Als „Feste Freie“ orientiert sich das Honorar an der Anzahl der Dienste. Dank des gewerkschaftlichen Einsatzes gibt es Sozialleistungen, allerdings ist es trotzdem eine finanzielle Einbuße, wenn man krank wird, da lediglich ein prozentualer Anteil gezahlt wird. Da überlegt man sich, wie lange man krank ist.
Image
Durch die bekannten Sperenzchen bestimmter Personen des öffentlichen Rundfunks leidet das Image. Grundsätzlich ist die Idee ja eine fantastische.
Karriere/Weiterbildung
Als „Feste Freie“ hat man kaum Chancen, nach oben/in die Festanstellung zu gelangen. Ausgeschriebene Stellen scheinen inoffiziell vergeben zu sein. Generell wird ja auch beim MDR versucht, Stellen abzubauen.