Erster Eindruck nach 7 Monaten Vertrieb MTI
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Außendarstellung, Benefits und Veränderungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Behäbigkeit in der Umsetzung mancher Vorhaben (Vereinfachung Kalkulationen im Vertrieb, Umzug in anderes Bürogebäude). Eine Kantine gab es mal, wurde aber vor Jahren außer Betrieb gesetzt.
Verbesserungsvorschläge
Abschließend möchte ich erneut betonen, dass die Bewertung sich nur auf einen kleinen Teil des Unternehmens bezieht. Die Möllergroup hat viele Unternehmensbereiche, die von meinem stark abweichen können. Ich wurde bereits nach 3 Monaten automatisiert zu einer KUNUNU Bewertung aufgefordert, allerdings fand ich das zu früh.
Konkret würde ich mich freuen, wenn sich meine Aufgaben und Verantwortungsbereich ändern. Eine Umstrukturierung der Aufgabenverteilung für das Team wäre sinnvoll, um die Kollegen von den Überstunden zu holen. Eventuell wird es in 2025 etwas ruhiger und die Kollegen haben Zeit liegengebliebene Sachen aufzuarbeiten, damit die Dokumentation der Prozesse wieder nachvollziehbarer wird.
Generell wird sehr viel mit unterschiedlichsten Excel Listen gearbeitet. Die Denkweise hinter manchen Kalkulationen zu verstehen ist sehr herausfordernd. Vielleicht lässt sich manche Kalkulation standardisieren, auch mithilfe von branchenüblichen Softwareangeboten. Es gibt wohl schon Tests, aber nichts konkretes.
Ich würde mich über mehr persönlichen Austausch und eine gemeinsame Pause freuen.
Arbeitsatmosphäre
Disclaimer: Meine Bewertung bezieht sich nur auf einen Bruchteil des Unternehmens und kann nicht auf jede Abteilung adaptiert werden.
Atmosphäre ist eher angespannt. Starker Druck durch Kunden und komplexe Problemstellungen, die sich auf die Atmosphäre auswirken. Pausen werden durchgearbeitet, gegessen wird oft in Meetings. Privater Austausch sehr gering, kommt auch ein bisschen auf das Team an. Mein Hauptansprechpartner muss von einem Meeting ins nächste, weshalb ich für einfache Rückfragen teilweise Meetings einstellen muss.
Zur Atmosphäre trägt ebenfalls das baufällige Bürogebäude (Nr. 40) bei. Düster, muffig, im Winter kalt. Schimmel in den Büros. Positiv: Umzug soll in den nächsten Jahren geschehen, leider relativ unkonkret.
Kommunikation
Den Informationsfluss von meinem Vorgesetzten ist sehr gut. Als neuer (und branchenfremder) Mitarbeiter wurde ich allerdings recht zögerlich in die Themen involviert. Das mag zum einen an den Skills liegen, die mir noch fehlen, andererseits vllt auch daran, dass Themen ungerne abgegeben werden. Teilweise sind alle Kollegen beim Kunden oder im Werk, ohne dass man den Anlass kennt. Auf Nachfrage bekommt man natürlich Infos aber man wünscht sich auch involviert zu werden.
Was die Kommunikation mit meinem Hauptansprechpartner angeht, leidet der Austausch unter der hohen Arbeitslast des Kollegen. Das liegt u.a. daran, dass einige Kollegen beinahe zeitgleich das Team verlassen haben oder die Abteilung gewechselt haben. Deren Output kann ich als neuer Mitarbeiter nicht so schnell kompensieren und muss viele Rückfragen stellen. Die Einarbeitung zieht sich deshalb.
Kollegenzusammenhalt
Bei Fragen bekommt man überall gute Unterstützung. Die Kollegen versuchen sich in den meisten Fällen trotz hoher Arbeitslast Zeit zu nehmen. Die Beziehung zwischen Innen-und Außendienst ist solide aber verbesserungsfähig. Es gibt öfter Schuldzuweisungen zwischen den Parteien. Veranstaltungen wie Weihnachtsfeier und Stadtradeln werden angeboten aber (zumindest von meiner Abteilung) nur spärlich bis gar nicht wahrgenommen. Es gibt auch ein monatliches gemeinsames Frühstück, an dem der Großteil teilnimmt.
Work-Life-Balance
Grundsätzlich gut miteinander vereinbar. Der Tenor ist 1, maximal 2 Homeoffice-Tage, und am liebsten Anwesenheit an Montag und Freitag. Die Gleitzeit macht das Arbeiten flexibel.
Mein Eindruck als neuer Mitarbeiter in der Automobilbranche: die Kollegen im Außendienst identifizieren sich sehr stark mit dem Beruf. Zum einen, weil es der Kunde verlangt, bzw. notwendig macht und zum anderen, weil es ein Relikt aus vergangenen Jahrzehnten ist. Mein Hauptansprechpartner hat ca. 250 Überstunden (Im August noch 300) und auch andere Kollegen haben zu Hochphasen ca. 100 Überstunden. Generell versteh ich die Notwendigkeit Überstunden zu leisten und tue dies um meine Aufgaben verantwortungsbewusst zu erledigen. Wenn sich der Zustand aber nicht verbessert, scheint ein strukturelles Problem vorzuliegen. Mein Eindruck ist, dass die Kollegen mit einem gewissen Stolz diese Überstunden leisten und auch bei Krankheit im Homeoffice arbeiten. Auch das Arbeiten aus dem Urlaub heraus ist gängig und wird von den Vorgesetzen oft vorgelebt.
Vorgesetztenverhalten
Wie bereits beschrieben finde ich das Verhalten von meinem Vorgesetzten gut. Es gibt ein monatliches 1:1, in dem über alles geredet werden kann, und im Jahresgespräch werden Entwicklungsmaßnahmen besprochen. Negativ finde ich, dass Vorgesetzte auch im Urlaub arbeiten und somit diese indirekte Erwartungshaltung auch auf ihre Mitarbeiter projizieren.
Interessante Aufgaben
Der Punkt stört mich bisweilen am meisten. Wie gesagt, ich bin branchenfremd und muss mich in viele Aufgaben erst hineinarbeiten. Das war allen Beteiligten im Bewerbungsprozess klar. Und dass der neue Mitarbeiter anfangs auch mal unschöne, langweilige Aufgaben erledigt - sowieso. Das gehört auch später im Job dazu. Aber die Menge an unliebsamen liegengebliebenen Aufgaben, von denen ich das Gefühl hatte sie werden an mich abgeschoben, ist sehr hoch. Das liegt zum einen an der hohen Auslastung des Teams, die Kollegen mussten priorisieren und die wichtigsten Aufgaben zuerst erledigen. Zum anderen fehlt die Zeit um dem neuen Mitarbeiter anspruchsvollerer Aufgaben zu geben und für Rückfragen da zu sein. Aktuell fühlt sich der Job stark nach Sachbearbeitung mit wenig bis gar keinem Kundenkontakt an. Dokumente ablegen, Auswertungen erstellen (bei denen Excel Werte von einer Tabelle in die andere kopiert werden), wochenlang Lastenhefte kontrollieren auf Änderungen zur Vorversion..
Die Situation habe ich meinem Vorgesetzten geschildert und ab nächstem Monat soll ich ein eigenes Thema betreuen, worauf ich sehr gespannt bin. Ich hoffe, dass sich die Art der Aufgaben dann ändert.
Umgang mit älteren Kollegen
Viele Kollegen kommen aus der Rente wieder zurück zum Arbeiten. Das Miteinander ist gut. Tatsächlich erstaunt war ich über die hohe Anzahl an alten Mitarbeitern im Werk und auch im Büro. Der Altersschnitt dürfte bestimmt bei Ende 40 liegen. Viele Kollegen legen anfangs noch Wert auf das "Sie". Duzen ist nach ein paar Wochen dann auch möglich, ist allerdings etwas ungewohnt wenn man eine reine "Du-Kultur" kennt.
Arbeitsbedingungen
Gut: Equipment (neuer Laptop und Headset, genug Bildschirme), Stehtische werden langsam nachgerüstet, neue Sitzgelegenheit in der Lobby
Schlecht: veraltetes Bürogebäude, alte Heizung, altes Mobiliar, muffiger Geruch durch Teppich im Büro.. viele Kollegen arbeiten lieber im Homeoffice
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gibt eine eigene Abteilung, die sich mit dem Thema beschäftigt. Auch in Kundenprojekten spielt das Thema eine immer größere Rolle.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt nach einer eigenen Tarifstruktur, mit Entwicklungsstufen und vielen Benefits, siehe Homepage
Image
Die Gruppe präsentiert sich nach außen hin mit einer sehr modernen Homepage und dementsprechend wird es von außen wahrgenommen. Umso größer ist der Schock, wenn man in einem solch heruntergekommenen Gebäude arbeiten muss.
Karriere/Weiterbildung
Es gab einen gründlichen Einarbeitungsplan und auch im Werk hat man viele Eindrücke bekommen. Viele Kollegen orientieren sich auch innerhalb des Unternehmens neu. Ich selbst bin aufgrund meiner fehlenden Branchenkenntnisse eine Stufe tiefer eingestiegen um mich weiterzuentwickeln. Ich bin zuversichtlich, dass Möller einen dabei unterstützt.. wenn man das möchte.
Ansonsten kann mich sich in einem online Portal für weitere Fortbildungen oder interne Schulungen anmelden. Nach Schulungen wird manchmal das erlernte Wissen online abgefragt.