Managementversagen fehlende innovationskraft und manipulative personalpolitik
Verbesserungsvorschläge
Es gibt gerade einige Unklarheiten im Zusammenhang mit den neuen Tarifverträgen zwischen der IG Metall und MOiA/VW, besonders in Bezug auf die Position der Driver Manager. Laut den neuen Verträgen sollen wir nur noch als „fachliche“ Führungskräfte eingestuft werden. Das ist etwas merkwürdig, da wir in der Praxis deutlich mehr Verantwortung tragen und Aufgaben übernehmen, die über rein fachliche Dinge hinausgehen.
Ein großer Teil unserer Arbeit besteht darin, die Anwesenheit der Mitarbeiter zu überwachen und zu verbessern. Wir bekommen regelmäßig Updates über die Anwesenheit unserer Teams und führen daraufhin Gespräche mit dem HUB-Management, um die Ursachen für Abwesenheiten, Leistungsprobleme und ähnliche Themen zu besprechen und Lösungen zu finden. Dafür dokumentieren wir alle relevanten Daten und bereiten Berichte vor, die dann als Grundlage für diese Gespräche dienen.
Zusätzlich überwachen wir die Einhaltung der arbeitsvertraglichen Pflichten. Bei Regelverstößen greifen wir ein, führen Gesprächsltokolle oder Ermahnungen oder beauftragen die Personalabteilung, Abmahnungen und Kündigungen auszustellen. Diese Aufgaben erfordern von uns eigenverantwortliches Handeln. Wir führen auch Krankheitsrückkehrgespräche, genehmigen oder verweigern Urlaubsanträge (wenn es Auffälligkeiten gibt) und arbeiten eng mit dem Betriebsrat zusammen, um Konflikte zu lösen und den Betrieb am Laufen zu halten – auch am Wochenende oder in Nachtschichten, wenn das HUB-Management nicht vor Ort ist.
Ein weiterer wichtiger Teil unserer Arbeit ist die Bewertung der Fahrer hinsichtlich Leistung und Qualität. Jeder Driver Manager ist für ein Team von 30 bis 45 Mitarbeitern verantwortlich, und wir stellen sicher, dass alle Mitarbeiter die nötigen Qualifikationen haben und ihre Leistung kontinuierlich überwacht wird.
Es gibt außerdem schon Nachweise wie Verträge und Zwischenzeugnisse, die belegen, dass wir in der Vergangenheit als disziplinarische Vorgesetzte eingestuft wurden. Mit den neuen Tarifverträgen wurde das jetzt geändert, aber unsere Aufgaben bleiben trotzdem gleich.
Datenschutzbedenken:
Es sollte auch geklärt werden, ob wir als „fachliche“ Führungskräfte weiterhin Zugriff auf sensible Mitarbeiterdaten haben sollten, wie Anwesenheits-, Leistungs- und Kundenbewertungen oder BEM-Maßnahmen. Wenn wir keine disziplinarische Verantwortung mehr haben, stellt sich die Frage, ob wir überhaupt auf diese Daten zugreifen sollten, was möglicherweise gegen Datenschutzrichtlinien verstoßen könnte.
Das Thema hat das Potenzial, weiter zu eskalieren, da bisher keine konstruktive Kommunikation möglich war. Der Betriebsrat ist bereits informiert, ebenso wie die Compliance-Abteilung von VW. Es wird auch über rechtliche Schritte nachgedacht. Besonders im Hinblick auf die Karriereentwicklung ist die Herabstufung auf eine „fachliche“ Führungskraft problematisch, da dies den Eindruck erweckt, die betroffenen Personen hätten nicht die Fähigkeit, echte Führungserfahrung nachzuweisen, was sich negativ auf zukünftige Aufstiegsmöglichkeiten auswirken könnte.
Darüber hinaus wäre es zumindest angebracht gewesen, den Führungskräften die Möglichkeit zu geben, das Unternehmen mit beidseitigem Einverständnis zu verlassen. Angesichts der erheblichen Änderungen in den Verantwortungsbereichen hätte man ein solches Angebot unterbreiten sollen, um den Betroffenen die Entscheidung zu überlassen, ob sie unter den neuen Bedingungen weiterhin arbeiten möchten oder nicht. Dies wäre eine faire und respektvolle Vorgehensweise gewesen, die dem Umfang der Veränderung gerecht wird.