Familiengeführtes Abbruch- und Entsorgungsunternehmen mit starkem Team und Potenzial, jedoch mit ausbaufähiger Führung
Gut am Arbeitgeber finde ich
-Kollegen und der Zusammenhalt
-spannende Aufgaben und Projekte
-großer Umfang an Benefits
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
-Aktuelles Mitarbeiter- /Vorgesetztenverhältnis
-Mitarbeiterführung
-Unklare Prozessstruktur und die Nichteinhaltung durch Geschäftsführung
-Potenzialverschwendung durch fehlenden Innovationsgedanken oder nicht mehr vorhandene Forschungs- und Verbandsarbeit
Verbesserungsvorschläge
-Schaffung einer guten Arbeitsatmosphäre durch offene und gestalterische Mitarbeiterführung
-Konzentration der Geschäftsleitung auf die richtigen Probleme (erstmal die richtigen Dinge tun, bevor man diese oder falsche Prozesse optimiert)
-klare strategische Konzepte und offene Kommunikation darüber
-klare Prozessstruktur und das einhalten dieser (kein Einmischen ohne prüfbaren Grund und deren Folgend von Nichtbeteiligten)
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre in den verschiedenen Abteilungen in der Verwaltung war in den letzten Jahren schwankend, was meistens Personalmangel oder fehlendem Vertrauen/Lob aus der Geschäftsführung/-leitung als Ursache hatte. Vor allem der letzte Punkt sorgte bei verschiedenen Mitarbeitern aus dem mittlerem Management (Abteilungsleitung) in den letzten Jahren für eine schlechte Atmosphäre, da Entscheidungen in der Regel nicht sachlich hinterfragt wurden, sondern bei nicht übereinstimmen mit dem Geschäftsführer schlecht geredet und ohne Hinterfragen von diesem geändert wurden. Dadurch verursachte Probleme waren dann allerdings durch die Abteilungsleitung und dessen Mitarbeiter "auszubaden".
Gekrönt wurde dieses Verhalten durch mehr oder wenig gravierende personelle Fehlentscheidungen, bei der Mitarbeiter mit oder ohne Einvernehmen innerhalb einzelner/weniger Tage freigestellt wurden.
Zusammenfassend kann zur vorherrschenden Atmosphäre gesagt werden, dass diese mit einer ordentlichen Mitarbeiterführung nicht so schlecht wäre und es zu keiner "Kündigungsflut" in der Verwaltung im Jahr 2024 gekommen wäre, bei der fast vollständig das mittlere Management und weitere gekündigt haben.
Kommunikation
Die Kommunikation unter den Kollegen ist in der Regel gut, da offen miteinander umgegangen wird, es bei guten Tätigkeiten auch ein Lob oder wenigstens ein Danke gibt und man sich bei Problemen versucht zu helfen. Lediglich einzelne Mitarbeiter sorgen dabei für schlechte Stimmung oder mangelhafte Kommunikation.
Anders sieht es allerdings zwischen den Verantwortungsbereichen aus. Informationen werden nur mangelhaft an die operativ tätigen Kollegen in Verwaltung und auf der Baustelle weitergegeben, sodass man über mehrere Ecken von einem Thema gehört hat und der Buschfunk mal wieder deutlich schneller war. Dies gilt quasi bei allen Themenbereichen, egal ob es um Personal, neue Konzepte etc. ging. Dies spiegelt sich auch darin wider, dass in den letzten 4-5 Jahren mehrere Unternehmensberater im Unternehmen tätig waren und diese versucht haben die Probleme offen zu legen, wobei dies wahrscheinlich schon Abteilungs-, Team- oder einzelne Mitarbeitergespräche gezeigt hätten.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt in der Verwaltung ist gut bis sehr gut. Da die Haupttätigkeit in der Verwaltung lag, kann nur eine grobe Bewertung des Zusammenhalts auf der Baustelle gemacht werden: Auf der Baustelle gibt es teilweise Grüppchenbildung, die im Groben und Ganzen allerdings nicht allzu negativ auffällt. Im Ganzen ist der Zusammenhalt mit befriedigend zu bewerten. Dies liegt vor allem daran, dass neue Mitarbeiter sich oft erstmal "beweisen" müssen, um wirklich anerkannt zu werden. So passierte es leider auch ab und zu, dass Mitarbeiter direkt "verbrannt" waren, weil sich anfängliche Fehler in den Grüppchen rumgesprochen haben. Baustellentypisch gibt es einen regen Buschfunk, der ebenfalls in regelmäßigen Abständen in der Verwaltung für Unmut und für das ein oder andere offizielle Statement aus der Geschäftsleitung zur Richtigstellung sorgte.
Work-Life-Balance
Durch eine regelmäßige Anpassung durch das Business Development konnte die Work-Life-Balance im Laufe der letzten Jahre gesteigert werden
Vor allem das das seit 2023 herrschende Konzept sorgt für viele Freizeitmöglichkeiten der Mitarbeiter.
In der Verwaltung ist die Kombination aus Gleitzeit und wechselnder 4/5-Tage Woche ein sehr gutes Mittel um Freizeit und Beruf gut miteinander zu kombinieren.
Leider ist das Thema Home-Office eine Red-Flag im Unternehmen. Vereinzelte Tage werden im Home-Office erlaubt, jedoch darf man sich dann nicht von sinnlosen Kontrollanrufen über blöde Sprüche hinter dem Rücken bis hin zu Vertrauensmissbrauch entmutigen lassen.
Die einzelnen Mitglieder der Geschäftsleitung geben sich verschieden Mühe sich mit dem Thema zu befassen und dieses aktiv zu leben. Während die jungen Kollegen offen und den Sinn hinter einem ausgeglichenem Work-Life-Balance vor allem für Personalbindung und -findung sehen, sinkt dies mit steigendem Alter bis auf den Nullpunkt und darüber hinaus.
Vorgesetztenverhalten
In den letzten Jahren war das Verhältnis zu den direkten Vorgesetzten in der Regel immer befriedigend bis gut. Auch wenn diese oft durch den eigenen Workload eine ungenügende Erreichbarkeit hatten, wurde einem bei vielen Themen aktiv geholfen und Probleme gemeinsam gelöst. Dabei wurden diese auch oft gemeinsam durch Zusammenarbeit mit mehreren Vorgesetzten/Mitgliedern aus der Geschäftsleitung bearbeitet, um alle Abteilungen aufeinander abzustimmen.
Dies hat sich allerdings durch die gravierende Personaländerung, wie weiter oben bereits angekündigt, geändert, sodass Entscheidungen fast immer vom Geschäftsführer unvollständig hinterfragt und nach belieben geändert wurden. Von den anderen Vorgesetzten aus der Geschäftsleitung gab es nur ungenügend Rückhalt und wenn, dann nur in kleinen Runden, die ohne den Geschäftsführer stattfanden. Zusammenfassend trifft die Aussage aus einer anderen Bewertung auf die aktuelle Lage zu: "Der Prinz [...] und sein Gefolge"
Interessante Aufgaben
Die Aufgabenfelder im Bereich Abbruch und Recycling sind sehr breit gestreut, sodass es viele interessante Aufgaben gibt. Die Ausgestaltung des Aufgabenfeldes ist dabei relativ offen, sofern man sich an bestimmte Vorgaben (Checklisten usw.) hält.
Die Aufgabenverteilung ließ manchmal zu wünschen übrig, was sich vor allem darin zeigte, dass selten eine kontinuierliche Belastung der Abteilungen vorherrschte, sondern in der Regel eine Abteilung für einen gewissen Zeitraum zum Nadelöhr wurde und sich dies chronologisch durch die Abteilungen gezogen hat.
Gleichberechtigung
Kolleginnen mit starkem Auftreten werden gehört und vom Großteil respektiert. Das Gegenteil tritt allerdings bei zurückhaltenden Kolleginnen auf. Der raue Ton und sexistische Sprüche kommen ebenfalls regelmäßig vor, egal ob auf der Baustelle, der Verwaltung oder der Geschäftsleitung. Konsequenzen dafür gibt es quasi nicht.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen/innen werden vor allem für ihr Wissen geschätzt. In Aufgabenfeldern mit viel Körpereinsatz ist der Umgang manchmal fraglich, da ab und zu die selben Leistungen wie von den jüngeren Kollegen/innen gefordert werden, auch wenn das Alter oder Erkrankungen/Einschränkungen bekannt sind.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind in der Verwaltung durch das neue Gebäude auf dem neusten Stand.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wie in den meisten wirtschaftlich geführten Unternehmen steht das Geld an erster Stelle. Dies führt in diesem Fall dazu, dass sich als Recyclingunternehmen darum bemüht wurde, die gesetzlich vorgeschriebene Kreislaufwirtschaft einzuhalten, da dies unterm Strich oft am wirtschaftlichsten ist. Ob dies nun eine besondere Leistung für ein Recyclingunternehmen ist, sei mal dahingestellt, da Forschung- und Verbandsarbeit bis vor wenigen Monaten von einzelnen Mitarbeitern in Eigeninteresse aktiv betrieben wurde. Das Unternehmen an sich stand, bis auf Mitgliedsbeiträge, allerdings wenig dahinter. Deshalb der mittlere Weg mit 3 Sternen.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt war stehts pünktlich, auch wenn die gesetzliche Frist ausgereizt wurde.
Gehaltsverhandlungen wurden immer nur auf Wunsch des Arbeitnehmers gefordert. Diese liefen in der Regel relativ hartnäckig ab, indem gute Leistung nicht dadurch gefördert, sondern die Bezahlung für Mehraufwand an Arbeit oder Verantwortung, die über die Zeit dazugekommen ist, so eingefordert wurde. Eine Einigung war somit nur schwer und mit viel Mühen zu erreichen, was keinem guten Mitarbeiterverständnis entspricht.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen sind in der Regel kein Problem, solange diese einen vollständigen Bezug zu den aktuellen Tätigkeiten haben.
Persönlichkeitsfördernde Schulungen, die nicht durch das berufliche Gesundheitsmanagement und die darin enthaltenen Inhouse-Schulungen abgedeckt sind, sind allerdings die Ausnahme.
Besuch von spezifischen Foren oder Tagungen wurden, genauso wie die Verbandsarbeit, nur von einzelnen aktiv eingefordert und besucht, sofern diese für sinnvoll durch den Geschäftsführer und Vorgesetzten angesehen wurden. Das gesamte Potenzial des Fachpersonals in diesen wichtigen Bereichen bleibt so zum Großteil auf der Strecke.