Sehr traditionelle Organisation mit wenig Änderungsbereitschaft
Gut am Arbeitgeber finde ich
Interessante Projekte
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Alteingesessene Mitarbeiter nehmen sich ein bisschen viel raus und Vorgesetze schauen zu. Alle kennen die Probleme aber keiner sucht eine Lösung (oder fühlt sich dafür zuständig).
Hohe Fluktuation in der Verwaltung wird schlechten Mitarbeitern zugeschrieben, statt sich mal Gedanken über die Unternehmenskultur und Umgangsformen zu machen. Letzten Lohn und Zeugnis erst nach Klage am Arbeitsgericht erhalten.
Verbesserungsvorschläge
Erstmal die eigenen Hausaufgaben machen, bevor man schreit, dass die Kliniken kaputtgespart werden:
- Team-Work statt Ego-Trip
- Führungskräftetraining - Mitarbeiter unterstützen
- Abläufe und Software ersetzen durch zeitgemässe Prozesse und Systeme (änderungsunwillige Mitarbeiter gleich mit)
- Unternehmens- und Fehlerkultur überdenken. Hin zu lösungs- und kundenorientierung
Arbeitsatmosphäre
Sehr speziell.
Die Fehlerkultur ist sehr speziell. Statt nach Lösungen sucht man nach Schuldigen und wenn jemand nicht bereit ist, sich zu bewegen, dann bleibt halt alles beim Alten.
Kommunikation
sehr traditionell: Statt persönlich oder per Telefon werden auch die einfachsten Dinge per Email kommuniziert. Gerne auch unter Kolleg:innen, die im selben Büro sitzen.
Kollegenzusammenhalt
sehr speziell. Kollegen, die schon lange dabei sind, haben sich gemütlich eingerichtet. Erst kommt die Urlaubsplanung, dann die persönlichen Vorlieben, z.B. dass man vor zehn Uhr früh nicht angesprochen werden will, weil man (bzw. Frau) halt kein Morgenmensch sei (kein Witz).
Interessant auch, dass manche Kollegen so gut wie nie im Büro und nie erreichbar waren (oder halt nicht für jeden).
Work-Life-Balance
Vertrauensarbeitszeit - ideal für einen stressfreien Job für Alteingesessene, die neuen kompensieren das dann.
Spannend auch, dass es eine Weihnachtsfeier gab, bei der die Mitarbeiter alles selbst zahlen durften und die (anwesenden) Chefs nicht einmal danke gesagt haben.
Vorgesetztenverhalten
Passiv / laisser faire; keine Unterstützung bei der Einarbeitung, noch weniger bei organisatorischen / technischen Problemen. Kein konstruktives Feedback.
Interessante Aufgaben
Grundsätzlich ja, aber wenn man aus jeder Herausforderung ein Problem macht, statt eine Lösung, wird es schwierig.
Umgang mit älteren Kollegen
Wer länger da ist, hat schon Wurzeln geschlagen.
siehe Kollegenzusammenhalt
Arbeitsbedingungen
Zum ersten mal seit 15 Jahren konnte ich kaum remote arbeiten, weil bei der MüK ja alles noch analog geht und per post von Standort zu Standort geschickt wird.
Die Informatik aus dem letzten Jahrhundert und wenn etwas nicht funktioniert ist niemand zuständig.
Es gibt so viele manuelle Unterschriften und Zwischenschritte, dass zum Schluss niemand mehr genau hinschaut und entsprechend viele Fehler unentdeckt bleiben.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Viel zuviel Papier und Farbdrucke, weil es schöner aussieht ...
Und das mit Heizung voll aufdrehen und dann stundenlang Lüften ist auch nicht mehr so ganz zeitgemäss.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt war gut aber irgendwie nicht im Verhältnis zur Position. Letzter Lohn wurde erst nach Klage am Arbeitsgericht bezahlt.
Image
Wenn die Verwaltung einer privaten Firma so arbeiten würde, wäre diese längst pleite. Bei dem Eindruck, den die Organisation hinterlässt, sind die schlechten Zahlen (und die Stimmung) wenig überraschend.
Karriere/Weiterbildung
Bei der Einarbeitung gab es keine klaren Prioritäten. Wenn alles dringend und super wichtig ist, ist nichts dringend - oder man macht halt immer das falsche, weil alles andere ja genauso dringend ist.
Leider gab es von Anfang an Probleme mit der Informatik. Ich habe viel gehört, warum das halt so ist aber niemanden gefunden, der sich zuständig fand, das Problem zu lösen. Ohne Arbeitsmittel arbeiten ist halt dann etwas komplizierter. Für mich auch ok. Einfach lustig, wenn dann grosse Verwunderung herrscht, warum man ohne Email-Zugang keine Emails lesen oder schreiben kann.
Vielleicht beim nächsten mal gleich den eigenen PC mitbringen?