3 Bewertungen von Mitarbeitern
3 Mitarbeiter haben diesen Arbeitgeber mit durchschnittlich 2,3 Punkten auf einer Skala von 1 bis 5 bewertet.
Einer dieser Mitarbeiter hat den Arbeitgeber in seiner Bewertung weiterempfohlen.
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Nette Kolleg*innen.
Oft Überstunden.
Praktikant*innen werden quasi “übers Ohr gezogen”.
Langjährige Leiter*innen kündigen von heute auf morgen, da sie die Arbeitsverhältnisse nicht mehr tolerieren können.
In der Außenwirksamkeit steht das Museum sehr gut da. Tolle, komplett unkritische Presseberichterstattung und begeisterte Besucher. Wenn man dort arbeitet, hat man mit interessanten Themen und Partnern zu tun. Aber was bringen die spannenden Inhalte, wenn die Arbeit auf Dauer krank macht?
Der psychische Druck auf die Mitarbeiter ist enorm und gleichzeitig lässt die Qualität von Veranstaltungen oder Ausstellungen nach. Solange Sponsoren oder Politiker in den Aufsichtsgremien das nicht sehen und eingreifen, wird alles auf Kosten der Mitarbeiter so weiterlaufen.
Statt weiter externe Berater ins Haus zu holen, sollte die Museumsleitung der eigenen Belegschaft zuhören und ihre Sorgen ernst nehmen.
Die Arbeitsatmosphäre im gesamten Haus ist vergiftet. Statt Respekt, Anerkennung und Wertschätzung gehen von der Museumsleitung Respektlosigkeit, Geringschätzung und Mißtrauen aus. Dieses negative Vorbild hat auch in den Abteilungen Folgen. Noch gibt es einige erfahrene Leitungspersonen, die sich schützend vor ihr Team stellen (und es u.a. auch vor zusätzlichen Sonderaufgaben und spontanen Umstrukturierungen bewahren) aber es werden immer weniger. Vor allem langjährige Kollegen gehen vorzeitig in den Ruhestand oder kündigen.
Außen hui, innen pfui. Das Außenimage ist das genaue Gegenteil der Realität hinter den Kulissen.
Wie in jedem Museum gibt es Zeiten, in denen es viel zu tun gibt und Deadlines ins Haus stehen aber auch wieder Zeiten, in denen es ruhiger ist. Theoretisch wäre es möglich, dann Überstunden abzubauen. Doch aufgrund völlig unberechenbarer und sich immer wieder spontan ändernder Aufgaben steigt die Arbeitsbelastung stetig.
Wer sich mit der Situation arrangiert und sich der Museumsleitung unkritisch anpasst, hat die Chance auch aufzusteigen, z. B. einen der immer häufiger frei werdenden Abteilungsleiter-Posten zu übernehmen. Offizielle Kriterien für eine hausinterne Karriere gibt es nicht, Stellen werden intern oder extern oder gar nicht ausgeschrieben - je nachdem, wen man für den Posten (nicht) haben möchte. Bei Weiterbildungen wird man nicht aktiv unterstützt aber auch nicht an einer Teilnahme gehindert, wertgeschätzt wird dies aber nicht.
Jeder Mitarbeiter bekommt einen individuellen Vertrag, das Museum ist als Stiftung nicht tarifgebunden.
Das gesamte Team sollte Ideen zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit sammeln, die Leitung legte sich aber (wie auch bei allen anderen Strategien oder Zielen) nicht fest. Insofern verläuft auch dort alles im Sand, obwohl es dringenden Handlungsbedarf gibt. Immer noch werden völlig wahnwitzige, umweltschädliche Projekte umgesetzt (z.B. riesige bedruckte Teppiche, die nach Ausstellungsende weggeworfen werden).
Die Belegschaft, inkl. dem machtlosen Betriebsrat ist gespalten. Da sachbezogene Kritik nicht möglich ist und als persönlicher Angriff aufgefasst wird, schweigen viele Mitarbeiter inzwischen und machen Dienst nach Vorschrift. Gut angesehen sind nur noch die Ja-Sager. In den letzten Jahren haben etwa 15 engagierte und erfahrene Mitarbeiter gekündigt (Stichwort: Brain Drain). Neue Stellen werden nicht nach fachlicher Qualifikation besetzt, sondern nach Sympathie und „Formbarkeit“. Besonders perfide daran ist, dass neue, jüngere Mitarbeiter und hauptsächlich Mitarbeiterinnen mit befristeten Arbeitsverträgen in einem starken Abhängigkeitsverhältnis stehen und gar nicht anders können, als gute Mine zum bösen Spiel zu machen - sie hoffen ja auf eine Vertragsverlängerung oder Festanstellung. Der Museumsleitung und der Personalabteilung fehlt es an sozialer Kompetenz und Empathie.
Leider ist der Umgang mit älteren Kolleginnen und Kollegen sehr schlecht. Auf ihre Erfahrungen wird kein Wert gelegt, ihre Meinungen werden nicht angehört. Man geht respektlos mit ihnen um, sodass sehr viele von ihnen frühzeitig in den Ruhestand gehen.
Während sich in vielen Unternehmen neue, agile und kooperative Führungsstile mit Mitarbeiterbeteiligung durchsetzen, geht der Kunstpalast mit seinem autokratischen Führungsstil einen rückwärts gewandten Weg. Entscheidungen werden im Vorstand getroffen, ohne das Team zu befragen. Es wird erwartet, dass alle Mitarbeiter diese Entscheidungen ohne sie zu hinterfragen umsetzen. Daran können auch die Abteilungsleitungen nur selten etwas ändern. Symptomatisch: Duzen wird strategisch eingesetzt, einige werden geduzt und andere bewusst nicht.
Die rein technischen Arbeitsbedingungen (Laptop, Stehschreibtische, Diensthandy, Homeoffice-Regelung) sind gut, bis auf die zwei, seit mehreren Monaten eingerichteten Großraumbüros mitten in der Kunstpalast-Großbaustelle. Schon mehrmals sind Kollegen dort im unfertigen Treppenhaus gestürzt. Einschneidender sind jedoch die schlimmen psycho-sozialen Bedingungen, die das Arbeiten im Kunstpalast zu einer Belastung machen.
Die interne Kommunikation ist genau wie alle anderen internen Strukturen völlig zerstört. Früher gab es verbindliche Leitlinien und Strukturen, regelmäßige abteilungsübergreifende Meetings und Evaluationen mit Tagesordnung und Protokoll, nach denen alle Abteilungen professionell, effizient und zielgerichtet arbeiten konnten. Inzwischen ist alles zentralistisch auf die Museumsleitung ausgerichtet, selbst Kleinigkeiten müssen wegen fehlendem Vertrauen mit ihr abgestimmt werden. Oft ändert sich eine Meinung mitten im Prozess und man muss von vorn anfangen. Protokolliert und festgehalten wird nichts mehr, weil sich ja ohnehin alles immer wieder ändert.
Im Museum arbeiten mehr Frauen als Männer, dennoch besteht der Vorstand aus zwei Männern, die Personalabteilung wird von einem Mann geleitet. Neue Stellen werden meist mit jüngeren Frauen besetzt.
Die Themen und Aufgaben sind interessant und vielfältig, aber oft hat man nicht die Zeit, sich intensiv und umfassend mit ihnen zu beschäftigen, weil dann schon schon wieder die nächste Aufgabe dringend erledigt werden muss. Die Qualität der Arbeitsergebnisse leidet darunter.